Bye, Bye: Meine Olympus EM-1 Mk.I verläßt mich

Wow, heute habe ich meine Olympus EM-1 Mk.I für den Versand verpackt, die Papiere fertig gemacht und sie das letzte Mal in die Hand genommen und verdammt, es ist mir wirklich schwer gefallen. Über drei Jahre hat mir die Mk.I jede menge Freude bereitet, immer problemlos funktioniert und vor allem tolle Bilder geliefert. Auch wenn der Sensor nur 16MP aufgelöst hat, hatte er doch Fotos mit einem bestimmten Look produziert, den ich sehr mochte.  Der AF, die Kombination aus Kontrast- und Phasenautofokus, war und ist im S-AF der beste den ich bisher in einer Kamera hatte. Da hält meine  PEN-F nicht mit, der AF geht früher in die Knie. Kurz gesagt, der neue Eigentümer bekommt eine tolle Kamera, mit Pro-Service und Garantie bis in den August 2020 die ihm sicher gute Dienste leisten wird.

Zum Verkauf habe ich mich unter anderem aus einem ziemlich subjektiven Grund entschieden. Die 20MP und der HighRes Modus meiner PEN-F waren immer öfter der Grund, warum ich auf meine geliebte EM-1 dann doch verzichtet habe und die PEN-F mit auf die Fototour ging. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass die 16 MP des EM-1 Sensors  gegen die 20MP des PEN-F Sensors ehr ein psychologisches Problem meinerseits waren, als ein tatsächlich im Bild sichtbarer Nachteil. Beim HighRes Modus schaute das allerdings anders aus, da ist der Vorsprung in den Details der Bilder der PEN-F deutlich.

Eine weitere Überlegung die zur Entscheidung geführt hat, dass ich die EM-1 verkaufe war schlicht und einfach der finanzielle Aspekt. Mit der noch lange laufenden Garantie habe ich einen guten Zuschuss für den Kauf des Nachfolgers erhalten und die EM-1 verstaubt nicht bei mir im Regal, sondern wird weiter für das fotografieren genutzt. Zum „herumstehen“ ist die Kamera wirklich zu schade und immer noch viel zu gut. Trotzdem habe ich mich dann heute schweren Herzens verabschiedet, bye, bye gute alte EM-1  und please welcome… ! Moment, den Nachfolger gibt es erst in ein paar Tagen! Seid gespannt!

Superlative 2018: SuperSommer, SuperMond, SuperFotos!?

Sonntag Morgen und ein Blick auf den Wetterbericht läßt mich jubeln, auch meine Wetter-App bestätigt das wird eine SuperWoche! Dabei meine ich nicht die Temperaturen und auch nicht den anhaltenden Sonnenschein, nein, der vorausgesagte klare, maximal leicht bewölkte, Himmel am 27.07.2018 freut mich so! Am Freitag erwarten wir eine langanhaltende Mondfinsternis über Deutschland und wir haben scheinbar tatsächlich Glück mit dem Wetter. Anfang des Monats hatte ich hier schon einmal darüber geschrieben. Heute möchte ich nochmals daran erinnern, denn häufig hören wir zwar von diesen Ereignissen und nehmen uns auch vor fotografisch aktiv zu werden, vergessen aber die Vorbereitungen.

Neben vollen Akkus, genügend Speicherplatz und einem stabilen Stativ, solltet Ihr euch über den Ort Gedanken machen, von dem aus Ihr die Mondfinsternis fotografieren wollt. Das ist durchaus die zeitintensivste Vorbereitung, gibt es doch viele interessante Plätze, fraglich nur, ob sie auch für die kommende Mondfinsternis geeignet sind. Die Zeitschrift FotoHits hat zum Thema einen prima Artikel veröffentlicht in dem auch auf hilfreiche Software hingewiesen wird. Lesenswert und ich persönlich kann Euch die dort ebenfalls vorgestellte App „The Photographer’s Ephemeris“ wärmstens empfehlen Sie ist absolut hilfreich, um den Mondverlauf vor Ort zu simulieren und bedient sich dazu der Augumented Reality. Ziemlich cool und hilft sehr bei der Auswahl des richtigen Ortes zum fotografieren.

Noch 5 Tage und dann haben wir hoffentlich freie Sicht auf die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Lasst es Euch nicht entgehen, holt die“ langen Tüten“ aus der Fototasche und macht SuperBilder vom SuperMond.

 

Software: Für kurze Zeit, Luminar 2018 günstiger

Wer meinen Blog schon seit längerem verfolgt, weiß, dass ich für die Bildbearbeitung seit Ende letzten Jahres von Adobe Lightroom auf Luminar 2018 umgestiegen bin. Lief es anfangs bei Skylums Software noch etwas holprig, ist es spätestens seit der Version 1.2 richtig gut und „smooth“ geworden. Mit der jetzt gerade veröffentlichten Version 1.3 wurde Luminar nochmals verbessert und ist meine persönliche Empfehlung für die Bildbearbeitung.

Wer jetzt zuschlagen will bekommt die Software bis zum 23.Juli bereits für 49 €. Klar, das ist kein großer Preisvorteil, allerdings sollte man berücksichtigen, dass Skylum an einer Bildverwaltung für Luminar arbeitet, die jeder User der 2018er Versio kostenlos als Update erhält. Dazu hat Skylum angekündigt, dass zukünftige Versionen von Luminar die die  Bildverwaltung beinhalten, preislich angehoben werden. Also, wer keine Abo-Modelle bei der Software mag und wer auch der Cloud in Sachen Fotos etwas skeptisch gegenüber eingestellt ist, findet hier eine Alternativ.

Den Link zum Angebot findet Ihr hier und wie immer gilt, der Blogbeitrag ist werbefrei und es ist meine unbeeinflusste, persönliche Meinung!

Erstkontakt: Das ideale mFT-Stativ? BENRO TSL08CN00

Jetzt im Sommer bin ich gerne draußen im Wald unterwegs und stelle immer wieder verwundert fest, wie dunkel es in einem Buchenwald im Sommer sein kann, wenn das Blätterdach sich komplett ausgebreitet hat Das Grün dominiert und der Wald schluckt richtig viel Licht. Mit unseren mFT-Systemen ist das zum Glück kein Problem mehr. Stabilisatoren in der Kamera und im Objektiv sorgen dafür, dass selbst Zeiten von 1/2 Sekunde aus der Hand möglich sind. Wozu braucht der m-FT- Fotograf da noch ein Stativ? Zugegeben, das Stativ kommt immer seltener zum Einsatz, aber gewisse Situationen sind ohne Stativ kaum zu meistern. Beispiele? Aufnahmen mit Grauverlaufsfilter, HighRes-Aufnahmen, Sternenhimmel/Milchstraße, Aufnahmen mit ND (NeutralDichte) Filtern und langer Belichtungszeit, Zeitrafferaufnahmen oder Nachtaufnahmen mit Live-Composite. Sicherlich gibt es noch viele andere Situationen, in denen ein Stativ notwendig ist, Fakt ist, verzichten können selbst wir mFT-Fotografen auf die Dreibeiner noch lange nicht.

Allerdings haben Stativ häufig eine unangenehme Eigenschaft, sie sind selten da, wenn man sie am meisten braucht. Oft liegen sie dann schön bequem zuhause im Warmen auf dem Schrank und rekeln sich in Ihrer weichen Stativtasche, während der Fotograf draußen vor Ort krampfhaft versucht die Kamera irgendwie auf einem Stein horizontal auszurichten. Und warum? Stative sind oft zu schwer, zu sperrig, zu dick oder passen einfach gerade nicht in den Rucksack hinein. Und, geben wir es doch zu, manchmal sind wir einfach zu faul die extra Kilos auf den Rücken zu schnallen. Ich bin da keinen Deut besser und mein Gitzo Traveller bleibt öfter als gedacht Zuhause.

Entdecke ich dann allerdings ein Stativ, dass bei nur 4 Auszügen eine Höhe mit Mittelsäule und Kugelkopf von 146 cm erreicht, mit eingefahrener  Mittelsäule immer noch 123 cm hoch ist und ein Gewicht von nur rund einem Kilo ausweist, werde ich neugierig. Kommt das Stativ dann noch von einem renommierten Hersteller wie Benro und rufen seriöse Händler einen Straßenpreis von rund 110 € dafür auf, muss ich das Ding einfach in die Finger bekommen, um es näher untersuchen zu können. Gesagt, getan, bestellt (bei einem Fotofachhändler) und geliefert bekommen. Das BENRO TSL08CN00 liegt nun vor mir und ich bin wirklich neugierig wie sich das Stativ in der Praxis schlägt.

Natürlich ist alles was ich bis jetzt schildern kann nur ein erster Eindruck, ein ausführlicher Erfahrungsbericht folgt dann in den nächsten Wochen, aber dieser erste Kontakt ist durchaus interessant. Das BENRO TSL08CN00 wirkt hochwertig verarbeitet, hat prima Zubehör dabei (eine klasse Tasche und einen passenden Inbusschlüssel) und ist mit rund 1 Kilo Gewicht inkl. Kugelkopf wirklich leicht. Die Länge, sprich das Packmaß, des zusammengeklappten Stativs beträgt 51cm. Das ist deutlich länger als mein Rollei Traveller Stativ (5 Segmente)  und nur etwas länger als mein Gitzo Traveller (4 Segmente) zusammengeklappt mißt. Woran liegt es? Nicht an den 4 Segmenten sondern am technischen Aufbau des BENRO TSL08CN00, denn die Stativbeine lassen sich nicht um 180° umschlagen, um so das Packmaß  zu reduzieren. Dieses technische Design hat deutliche Vorteile bei der Größe, bedingt aber eine etwas geringere Stabilität der Stativschulter (der Bereich wo die Beine am Stativ angebracht sind). Also, irgendeinen Kompromiss geht man immer ein und Benro hat sich entschieden auf das etwas längere Packmaß zu setzen.

Der zugehörige Kugelkopf macht einen stabilen Eindruck und ist dabei doch recht klein. Sehr stylisch sieht die knallblaue ARCA kompatible Schnellwechselplatte aus, die Benro mitliefert. Die Klemmung der Schnellwechseleinheit funktioniert mit meinen anderen ARCA Platten übrigens problemlos. Auffällig am Kugelkopf ist der Fakt, dass es nur einen Feststellknopf gibt. Konkret bedeutet das, dass keine Friktionseinstellung vorhanden ist und dass mit dem Knopf sowohl die Kugel, als auch die Basis gelöst wird. Von meinem Gitzokopf mit Friktion bin ich da äusserst verwöhnt und ich werde mit Spannung beobachten, wie ich mit dem Benro-System zurecht komme. Trotzdem, den ersten Versuch hat der kleine Kugelkopf prima überstanden, meine PEN-F mit 2,8/12-40 und Handgriff wurde bombenfest gehalten. Aber ich habe noch größere Kaliber, das BENRO TSL08CN00 ist  mit einer Traglast von bis zu 4 KG angegeben und ich bin gespannt, wie das Leichtgewicht mit der EM-1 und dem 2,8/40-150 zurecht kommt.

Die Stativbeine wirken stabil, sind aber nicht mit Schaumstoff oder anderen Materialien im oberen Segment ummantelt. Das ist im Winter zwar kälter beim berühren und aufstellen des Stativs, spart aber dafür Gewicht ein. Die Verschlüsse des BENRO TSL08CN00 sind Drehverschlüsse, im schicken Blau gehalten und vor allem recht groß. Eine Bedienung mit Handschuhen im Winter sollte keine Problem darstellen. Dazu kommt, dass mit einer halben Drehung der Verschlüsse die Beine freigegeben werden. Der ganze Mechanismus funktioniert reibungslos, macht einen hochwertigen Eindruck und ist mindestens so gut zu bedienen wie bei meinem Gitzo Traveller. Auf den ersten Blick bin ich davon echt beeindruckt. Was dem Benro fehlt sind Spikes. Die Kunststoffkappen der Stativbeine sind fest und nicht wechselbar ausgeführt, so dass keine Spikes montiert werden können. Schade, aber in Anbetracht des Preises und des Gewichts ist  das durchaus zu verschmerzen.

Mein Fazit nach meinem ersten Kontakt mit dem Benro ist durchaus positiv. Das Stativ wirkt sehr gut verarbeitet, fühlt sich leicht an und schaut dabei wirklich gut aus. Der Kugelkopf hält meine PEN-F ohne Probleme und der Unterbau des BENRO TSL08CN00 macht ebenfalls einen stabilen Eindruck. Mal sehen wie sich das Leichtgewicht in der Praxis schlägt.

 

Wie immer habe ich das Stativ selber bestellt, ausgepackt und auch bezahlt! Ich erhalte kein Sponsoring vom Händler, Benro oder sonstigen Firmen. Daher basiert der Bericht auf meinen persönlichen Erfahrungen und Eindrücken.

 

 

 

System: Sechs gute Gründe für mFT

Beginnt man als Autor einen Artikel über ein Thema zu schreiben, sollte man immer mit einer möglichst interessanten Einleitung beginnen, um die Leser neugierig zu machen und bei „der Stange zu halten“. Bis ich allerdings solche interessanten „Einleitungen“ für meine Blogeinträge gefunden habe, vergeht doch oft mehr Zeit als gedacht und geplant. Diesmal ist es zum Glück einfacher, denn die Frage ist, warum ich überhaupt über „Gute Gründe für mFT“ schreiben möchte. Kaum ein Kamerasystem wird so häufig in Foren Diskussionen belächelt, keinem anderen System wird so häufig unterstellt, dass die Bildqualität bei weitem nicht an größere Sensoren herankommt und viele mFT User bekommen das Gefühl vermittelt, dass man, um „richtig dabei zu sein in Sachen Fotografie“, mindestens „Vollformat“ in der Fototasche haben muss. Gerne gebe ich zu, dass ich mir damals den Schritt zu mFT mehr als dreimal überlegt habe. Viele der „Kritikpunkte“ schwirrten auch in meinem Kopf umher und erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, wie ich mich durch die vorherrschende Meinung in einigen Fotoforen habe beeinflussen lassen.  Nach über drei Jahren mit dem mFT System möchte ich schonungslos Bilanz ziehen und meine persönlichen guten Gründe für das System mit Euch teilen.

Meine beiden mFT´s. Einmal für Grobe und einmal für die filigranen Dinge.

 

Hier kommt sie also, meine Top-Ten pro mFT (und keine Sorge, die Nachteile finden auch noch Platz:

Top 1: Größe / Gewicht

Die Vorteile bei der Größe und dem Gewicht der Kameraausrüstungen werden in Diskussionen immer mit als erstes Argument für das mFT-System angeführt, häufig gekontert durch den Hinweis, dass eine Panasonic Lumix G9 / Olympus EM-1 Mk.II nun ja auch nicht viel kleiner wären, als eine Sony Alpha 7. Richtig ist, dass das mFT-System dem Fotografen bei den Bodys die Wahl läßt zwischen klein, leicht und kompakt (z.b. Olympus PEN-Serie, Lumix GX) und richtig ausgewachsenen Kamerabodys samt Batteriegriff (z.B. Oly EM-1 Mk. I & II, Lumix G9 & GH5) an dem sich auch Objektive wie ein 4/300 oder ein 2,8/200 perfekt einsetzen und bedienen lassen. Die mFT-Objektive unterscheiden sich allerdings teilweise deutlich von Gewicht und Größte von den anderen Systemen, gerade die Vollformat Optiken sind teilweise echte Brummer. Lichtstärke und starkes Tele für Vollformat bedeutet Gewicht, da liegen die Unterschiede zu mFT-Systemen schnell bei mehreren Kilo.

Großes Pro-Zoom oder kleine und leichte 1,8er Festbrennweite, beides bietet das mFT-System an

Der Vorteil des mFT-Systems für den User ist doch, dass er die Wahl hat. Ich kann mit meiner PEN-F mit drei 1,8er Festbrennweiten locker losziehen und stundenlang eine Stadt erkunden ohne zu ermüden, ich kann aber auch meine EM-1 mit dem 2,8/40-150 samt Konverter und Batteriegriff für ein Shooting einsetzen und habe ein perfektes Handling.

Top 2: Preise 

Für die meisten von uns ist die Fotografie ein Hobby. Hobbys dürfen Geld kosten, na klar, auch die Fotografie. Allerdings finde ich persönlich die Preisentwicklung gerade für Objektive und zum Teil auch für Kameras ambitioniert. Ein Nikkor oder Sony 2,8/70-200 für rund 2.700€ finde ich teuer, da ist das Canon mit rund 2.000€  richtig günstig gegen und 2.000€ sind immer noch viel Geld. Im Schnitt sind die Objektive für Vollformat teilweise deutlich teurer als die Pendants bei mFT. Allerdings bewegen sich die Preise auch hier nach oben, wie das Panasonic 2,8/200 und die 1,2er Festbrennweiten von Olympus zeigen. Auf der anderen Seite gibt es zum Glück noch genügend richtig preiswerte Alternativen im mFT-Kosmos, wie z.B. das Olympus 1,8/45. Die Kamerabodys differieren gefühlt preislich nicht so stark wie die Optiken, allerdings liegen die Vollformat Pro-Bodys doch immer noch einen Tick höher, als die vergleichbaren mFT-Gehäuse.

Das 30ziger Makro gibt es für unter 300€ neu

Unter dem Strich wird der Käufer eines mFT-Systems günstiger fahren und ich persönlich hoffe dass das auch in Zukunft so bleibt und die beiden Hersteller nicht zu sehr an der Preisschraube drehen.

Top 3: Vielfalt

Das mFT System profitiert sehr vom offenen Standard. Zwei große Hersteller tummeln sich auf dem Markt und machen sich direkte Konkurrenz bei Objektiven und auch bei Kamerabodys! Was das fü den User bedeutet? Panasonic Preisgestaltung bei Einführung der Lumix G9 führte unmittelbar zu einer Preissenkung des Olympus Flaggschiffs EM-1 Mk.II. auf den Listenpreis der Lumix. Das funktioniert nur im mFT System, denn der einzige Hersteller von Kameragehäusen bei Sony ist? Richtig Sony. Bei Canon? Canon! Bei Nikon und Fuji ist es nicht anders. Den direkten Wettbewerb bei den Bodys gibt es nur bei mFT, bei den Objektiven haben die anderen Systeme zum Glück Alternativen wie Sigma, Tamron und Co.

Gut, sind zwar alles Olympus Optiken und Bodys, aber Panasonic kommt dazu demnächst und ein Kamlan Objektiv habe ich auch schon!

Noch werden nicht viele Fremdobjektive für mFT angeboten, aber rund 77 verschiedene Objektive stehen für den mFT Anschluß zur Verfügung. Beginnend bei ganz preiswerten Kitzooms, über die Mittelklasse bis zu den Pro-Optiken von Olympus und Panasonic-Leica ist alles vertreten. Namen wie Kowa, Samyang, Laowa, Meike, Meyer-Görlitz, Sigma und Lensbaby ergänzen das Angebot der beiden großen Hersteller. Einen Überblick über die Vielfalt des mFT-Systems findet Ihr hier.

Top 4: Objektive Setup

Ok, das hätte ich auch unter dem Punkt „Vielfalt“ abhandeln können, allerdings empfinde ich den Punkt als wirklich wichtig für das mFT-System. Bei meinem Einstieg bot Olympus jeweils mit 2,8er Blende die Objektive 7-14mm, 12-40mm und 40-150mm an. Mit dem Konverter für das 40-150mm Tele stand mir so von 14mm Superweitwinkel bis zum 420mm Supertele (Brennweiten im Vergleich zu Vollformat) alles zur Verfügung, bis 300mm sogar alle Brennweiten mit einer durchgehenden Blende von 2,8. Die 2,8er Blende, also Offenblende, ist übrigens voll nutzbar. Die Abbildungsleistung und die Schärfe der Objektive ist oft bei mFT direkt mit größten Blende schon sehr gut. Bei den o.g. Pro Objektiven ist das definitiv der Fall.

40-150 / 12-40 / 7-14, alle mit 2,8er Anfangsblende, alle abgedichtet und alle mit einer Top Abbildungsleistung

Mittlerweile hat Panasonic nachgezogen und ebenfalls ein Zoom-Triumvirat aufgelegt. Zusammen mit Leica sind die drei Objektive mit den Brennweiten 2,8-4/8-18mm, 2,8-4/12-60mm und 2,8-4/50-200mm auf der Photokina 2016 vorgestellt worden. Genau wie Olympus deckt Panasonic mit diesem Setup die populärsten Brennweiten von 16mm bis 400mm ab, zwar etwas lichtschwächer, dafür aber einen Tick kompakter und leichter.  Der mFt User hat auch hier wieder die Wahl, für welche Objektive er sich entscheidet!

Top 5: Innovation

Ob die „großen Drei“ es wahrhaben wollen oder nicht, die beiden mFT Hersteller sind sehr innovativ und ergänzen Ihre Kameras immer wieder mit neuen Funktionen die uns Amateurfotografen ganz vielfältige Möglichkeiten eröffnen. Stichworte gefällig?

  1. HighResolution Modus
  2. IBIS, aka Stabilisation in der Kamera
  3. Fokus-Stacking in der Kamera
  4. Post Fokus (Pana)
  5. PreCapture (Oly)
  6. 6K Photo (Pana)
  7. Live Time / Live Composite (Oly)
  8. App Steuerung ab Werk (mit die ersten die das ohne Zubehör möglich gemacht haben
  9. Doppel Stabilisator (Kombination von IBIS und Objektiv-Stabi, angebliche Belichtungszeiten von bis zu 2 Sekunden und mehr bei der EM-1 Mk.II und dem 12-100)
Live-Composite Funktion an der PEN-F

Teilweise sind diese Funktionen, soweit technisch möglich, über Softwareupdates kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Die EM-1 Mk.I hat z.b. die Funktion Live Composite so nachgeliefert bekommen, wenn ich mich recht erinnere.

High Resolution Shoot Einstellung an der PEN-F. Bilder mit mehr als 40 MP werden so möglich!

Die anderen Hersteller ergänzen Ihre Kameras nach und nach um gleich oder ähnliche Funktionen. Trotzdem, wer einmal mit einer Olympus Kamera und der Live Composite Funktion Gewitter fotografiert hat, will das nicht mehr missen. Von den Möglichkeiten die die Panasonic in Sachen Video bietet, will ich lieber gar nicht erst anfangen, da ist Panasonic wirklich mit das beste was der Amateur bekommen kann. Also, Innovation bietet das mFT System wie kein anderes.

Top 6:  Schärfentiefe

Ok, ein Fotograf, der hauptsächlich den „1,4er Vollformat“ Porträt-Look produzieren möchte, wird die Stirn in Falten legen und fragen, ob ich irgendetwas nicht verstanden habe. Der Makrofotograf oder der Tierfotograf, kann das je nach Aufgabenstellung schon ganz anders sehen und ist vielleicht für jeden mm mehr an Schärfentiefe dankbar. Genauso wie es negativ gesehen werden kann, so kann man dies auch positiv nutzen, jede Medaille hat halt zwei Seiten.Die Liste endet hier, vorerst, mal sehen was noch an Neuheiten, Ideen und anderen Innovationen umgesetzt wird im mFT System. Ich glaube da dürfen wir gespannt sein.

 

Nachteile des mFT-Systems

Kommen wir nun zur „dunklen Seite der Macht“ und den Nachteilen, mit denen sich mFT- User herumschlagen müssen.

  1. Bokeh
  2. Rauschen
  3. niedrige ISO
  4. Schärfentiefe
  5. Dynamik/Farbverhalten
  6.  Wenige Megapixel
  7. AF-C (kontinuierlicher AF, hat sich aber mit der EM-1 Mk.II und der Panasonic G9 erledigt)

Sollte ein Newcomer in Sachen Fotografie diese Aufstellung lesen, müsste er glatt zu dem Schluß kommen, dass vernünftige Bilder mit einer mFT Kamera gar unmöglich gelingen können und er unbedingt Richtung Vollformat gehen sollte, damit seine Bilder (zumindest technisch) brauchbar sein werden. Eine ähnliche Auffassung und Argumentation habe ich in den letzten Jahre zigfach in Internet Foren gelesen und es wurde erbittert darum gerungen, wer den nun Recht hätte. Dabei sind sich alle eigentlich immer in einer Einschätzung einig gewesen, egal ob Vollformat, APS-C oder mFT User. Der mFT Sensor ist zwei Blenden schwächer als Vollformat und eine Blende schwächer als APS-C. Trotzdem ging es immer hoch her.

Der mFT Sensor in der PEN-F

Allerdings fragte nie jemand danach, was denn mit den Bildern passieren solle. Dabei ist das doch die alles entscheidende Frage, oder täusche ich mich in diesem Fall? Wenn ich nur 90×60 Poster drucke und das nicht auf Leinwand, dann brauche ich möglichst viele Megapixel und absolute Top-Optiken, wenn ich Fotobücher gestalte brauche ich ein prima System und weniger Megapixel, und wenn ich mir die Bilder auf einem HD-TV anschaue der nicht kalibriert ist, reicht mein iPhone locker aus. Ach, und wenn ich im Internet veröffentliche weiß ich sowieso nicht, wie diejenigen, die das Bild ansehen, Ihren Monitor eingestellt haben in Sachen Farben und Helligkeit. Professionelle Fotografen haben nochmals ganz andere Ansprüche. Mit meiner EM-1 Mk.I (16MP Sensor) habe ich in der Vergangenheit locker DIN A3+ ausgedruckt, im 16:9 Format Kalender gestaltet die ein Format von 55×30 Zentimeter haben, eine Leinwand ausbelichten lassen von 120cm x 90cm und verschiedene andere Sachen gemacht. Die 16 MP der EM-1 haben mir immer ausgereicht und mittlerweile stehen 20 MP in der PEN-F zur Verfügung.

Das mFT System hat einen Nachteil, die Sensorgröße, das ist unbestritten. Allerdings bin ich mir sicher, dass dies für 80% bis 90% der User unerheblich ist, weil die spätere Betrachtung der Bilder das erkennen der Unterschiede quasi unmöglich macht, Bokeh und bessere Freistellung erstmal ausgenommen. Dafür glänzt das mFT-System mit Preiswürdigkeit, Innovation in jeglicher Hinsicht, Flexibilität hinsichtlich der Systemzusammenstellung und einer Tragbarkeit, die es eigentlich erlaubt immer eine mFT-Kamera dabei zu haben. Und wie sagte einmal ein sehr kluger Fotograf: Die beste Kamera ist immer die, die Du dabei hast! Und meine mFT´s habe ich wirklich öfter dabei als alle andere SLR´s und DSLR´s die ich je besessen habe.

Event: Mondfinsternis fotografieren am 27. Juli

Zum Ende des Monats Juli spendiert uns der Himmel nochmal ein tolles Schauspiel, eine totale Mondfinsternis mit Blutmond. Nun, ich gehe mal davon aus, dass Ihr schon davon gehört habt und Euch vielleicht mit dem Gedanken trag dieses Ereignis zu fotografieren. Da der 27. Juli ein Freitag ist und die Mondfinsternis zu zivilen Zeiten stattfindet ( Mondaufgang gegen 21.00 h, Beginn der Totalität gegen 21..30 h und Ende um circa 23.15 h) würde sich eine „Nachtsession“ ja geradezu anbieten, viele können ja am Samstag ausschlafen.

Da das fotografieren von Mondfinsternissen nicht gerade zum Tagesgeschäft von Fotografen gehört, stellen sich immer wieder zig verschiedene Fragen zur Aufnahmetechnik. Und genau dazu hat die Firma Rollei eine wirklich umfangreiche und sehr hilfreiche Seite ins Netz gestellt. Ich war ob der Menge an Informationen und Tipps echt baff und möchte Euch unbedingt darauf hinweisen. Da hat sich jemand viel Mühe gegeben und eine tolle Info-Seite gestaltet. Klar wirbt Rollei auch auf der Seite, aber das ist ok, wenn soviel Input dafür rüber gebracht wird. Ich selber habe da noch eine ganze Menge gelernt! Jetzt fehlt eigentlich nur noch gutes Wetter und ein sternenklarer Himmel am 27. Juli. Hoffen wir das Beste!

Wie immer gilt auch hier, ich habe keinerlei Zuwendungen erhalten und der Blog-Artikel gibt meine persönliche Meinung wieder.