Ab morgen: Advent, Advent… Adventskalender für Fotografen!

Ja, doch, ernsthaft! Es ist soweit, übermorgen ist der erste Advent. Neben der Tatsache, dass Ihr eine Kerze auf Eurem Adventskranz anzünden könnt, dürft Ihr morgen schon das erste Törchen Eures Adventskalender öffnen. Für all diejenigen, die keinen Adventskalender haben und auch für alle anderen Interessierten, hat die Fotoindustrie zum Glück wieder etwas zum Gewinnen auf die Beine gestellt. Folgende Adventskalender mit Gewinnspiel findet Ihr im Netz:

  1. Das Fotomagazin hat traditionell immer einen klasse Kalender mit tollen Gewinnen.
  2. Die Zeitschrift Foto-Hits zieht ebenfalls mit, hier gibt es einen Adventskalender mit Gewinnen im Gesamtwert von 6.200€
  3. Als dritter im Bunde präsentiert das Magazin Photographie Ihren Adventskalender (wobei ich nicht ganz sicher bin, ob der wirklich aktuell ist, aber Versuch macht klug, morgen wissen wir es)
  4. Panasonic ist auch dabei und drei Türchen haben einen Bezug zur Fotografie, die anderen Gewinne sind aber ebenfalls vom Feinsten!
  5. Nummer 5. lebt und es ist der Objektivhersteller Tamron. Schon in guter Tradition gibt es hier jeden Tag die Möglichkeit ein Türchen zu öffnen.
  6. Adobe, naja, kein echter Adventskalender, aber jeden Tag eine Gewinnchance auf Instagram. Ich führe den „Kalender“ mal ausnahmsweise mit auf.
  7. Als (vorläufig) letzter Hinweis etwas „nicht fotografisches“. Aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail und wenn man dann doch mal die Bilder am PC organisiert und bearbeitet, sorgen die Soundsysteme von Teufel für gute Laune. Daher hier der Hinweis auf den Adventskalender.

Die Liste werde ich noch aktualisieren. Solltet Ihr noch Hinweise haben, immer her damit. Dieses Jahr scheint es weniger Aktionen im Netz zu geben als in 2016 und 2017, aber ein paar habe ich ja gefunden. Euch allen viel Glück und viel Spaß beim mitspielen.

Wie immer gilt, ich bekomme nichts von den verlinkten Firmen, nicht mal die Pressemitteilungen schicken die Burschen mir zu ;-)!

EDIT: 

  1. Und hier kommt der erste Nachzügler. Kwerfeldein hat ebenfalls einen Adventskalender am Start. Den habe ich gestern schon vermisst, denn die Jungs und Mädels der Webseite haben da schon eine lange Tradition. Hier gehts zum Adventskalender.
  2. Schon kommt der zweite Nachzügler. Die Fa. Rollei hat Ihren Adventskalender gerade „scharfgeschaltet“ Zu finden ist er hier und zum Start könnt Ihr ein super Filtert gewinnen.

Luminar: Neuer Filter, Himmel verstärken

Ok, Luminar dürfte den meisten unter uns mittlerweile ein Begriff sein, auch Skylum, der Hersteller ist bekannt, aber „Himmel verstärken“ als deutsche Übersetzung für einen Filter zu wählen, finde ich schon schrullig. Zugegeben, mir fällt auf Anhieb auch nichts viel besseres ein, „Sky Optimizer“ ist zu englisch und „Firmament Optimierer“ ist noch schrulliger als die gewählte Übersetzung, aber sei es drum. Reden wir darüber, wie wir den „Himmel verstärken“.

Kurz vor dem nächsten großen Update, dass uns wohl kostenfrei Ende Dezember zur Verfügung stehen wird, hat Skylum Luminar um den Filter „Himmel verstärken“ ergänzt. Der Filter basiert wieder auf künstlicher Intelligenz und geht ein zentrales Problem der meisten Landschafts-, Reise-, Urlaubs- und Stadtfotografien an, den Kontrast zwischen dem Himmel und dem übrigen Bildinhalten. Das konnte man entweder direkt vor Ort mit Filtern in den Griff bekommen oder in der Nachbearbeitung mit virtuellen Verlaufsfiltern die Lightroom oder Luminar natürlich bieten. Oder, wenn der Fotograf es wirklich perfekt wollte, hat man die Filter vor Ort noch mit den virtuellen Filtern kombiniert. Auf jeden Fall wird massiver Aufwand betrieben, um diesen Kontrast in den Griff zu bekommen. Skylum verspricht nun mit diesem Filter, die ganze Prozedur zu vereinfachen und den Himmel einfach per Schieberegler zu verbessern. Schön wäre es, aber geht das auch? Die folgenden  Bildbeispiele finde ich auf jeden Fall schon ziemlich eindrucksvoll. Aber seht selbst:

Gut finde ich bei dem Filter, dass er scheinbar wirklich erkennt wo der Himmel verläuft und welche Bereiche  wirklich sinnvoll zu „verstärken“ sind. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass er natürlich auch wie ein „BonBon“ Filter wirken kann, wenn der Regler auf 100% gezogen wird, hier ist tatsächlich weniger manchmal mehr! Übrigens ist es möglich den Filter auch selektiv auf Bildbereiche anzuwenden, Ihr könnt die „Verstärkung“ mit dem Pinsel einfach auf die Bereiche des Himmels aufmalen, die Ihr verstärkt haben wollt. Praktisch und es funktioniert. Alles in allem eine interessante Ergänzung der Software um einen weiteren AI Filter.

Zum Abschluss möchte ich Euch das YouTube Video von der RAW-Akademie empfehlen. Es zeigt prima die Einsatzmöglichkeiten. Einfach mal reinschauen. Hier geht es zum Video.

Wie geht es weiter mit Luminar? Ich hatte auf der Photokina Gelegenheit mit einem der Entwickler zu sprechen, das große Thema ist im Moment eine Bildverwaltung aufzubauen. Ab 18. Dezember soll das entsprechende Update zur Verfügung stehen. Eine Wermutstropfen ist allerdings dabei, Keywords fehlen am Anfang noch und werden erst in einem weiteren Update nachgereicht. Nun, ok, dafür ist das Update kostenlos und das Versprechen steht, dass Luminar weiter verbessert wird. Dennoch wird meine Verwaltung erstmal noch bei Apples“Fotos“ bleiben. Positiv habe ich während des Gesprächs auf der Photokina wahrgenommen, dass die Entwickler den Usern zuhören. Auf das Thema „Druck & Druckmodul“ angesprochen (da muss ich zugeben ist Lightroom wirklich top), wurde mir versichert, dass auch diese Erweiterung für Luminar kommen wird. Allerdings gibt es da ungeahnte Schwierigkeiten laut Aussage von Skylum, denn die Programmierer, alles smarte, junge Leute, wissen mit dem Thema „Drucken“ nichts anzufangen. Dass müssen die älteren Semester erstmal erklären, was da gebraucht wird und warum das gemacht wird. Ehrlich gesagt hat mich das ein Bißchen aus den Socken gehauen, ich bin echt oldschool. Aber für mich ist ein richtig gutes Foto erst dann ein richtig gutes Foto, wenn es auf Papier ausgegeben ist. Vorher ist das eine beliebige Datei, die jeder Rechner und jeder Bildschirm so darstellt, wie er gerade mag. Nun, Skylum hat eine Menge vor und ich finde sie machen das Programm Stück für Stück besser. Ich bleibe Luminar definitiv treu, auch wenn das nächste Update mal wieder kostenpflichtig wird, die Software ist es wert!

Wie immer bekomme ich nichts für meine Artikel und daher ist das auch meine persönliche Meinung zu dem neuen Filter und dem Programm Luminar.

 

Einfach mal machen: Kalender

Falls es Euch noch nicht aufgefallen sein sollte, trotz der hohen Temperaturen und des sonnigen Wetters, es ist tatsächlich schon November. Kein Scherz, in 41 Tagen ist Weihnachten und in 48 Tagen Silvester und einen Tag später beginnt das Jahr 2019! Also, Zeit über Kalender zu reden, und zwar über aktuelle Kalender für das Jahr 2019 und Eure Planung für das Jahr 2020!

Selbst fotografierte Fotokalender halte ich persönlich neben Fotobüchern für eines der interessantesten Produkte der Industrie. Kalender begleiten durch das gesamte Jahr, können überall platziert werden, egal ob Zuhause oder am Arbeitsplatz, sie bietet sich ebenfalls als tolles Geschenk an und jedes neues Kalenderblatt ist wieder eine kleine Überraschung. Dazu gibt es zig verschiedenen Formate. Vom einfachen Küchenkalender mit Kalendarium zum eintragen von Terminen, über die Formate A4 und A3, in Hoch- und Querformat bis hin zum Panoramaformat in 2:1 oder 3:1 reicht das Angebot. Dazu besteht die Möglichkeit zwischen Digitaldruck und Ausbelichtung auf echtem Fotopapier zu wählen. Und zu guter Letzt gibt es wohl geschätzt um die 8-10 Anbieter, die Eure Bestellung liebend gerne entgegennehmen und Euch den Kalender nach Hause schicken. Wow, was für eine Vielfalt, was für Möglichkeiten. es gibt bloß einen Haken. Das neue Jahr kommt immer so plötzlich und man selber  hat die Bilder thematisch dann doch nicht sofort zur Hand und sortiert. Dazu kommt, dass fast jeder in der Vorweihnachtszeit sehr, sehr  viel zu tun hat, privat, wie auch oft im Job. Und schon wandelt sich der für das kommende Jahr geplante Kalender in einen guten Vorsatz für das nächste Jahr. Von Herzen möchte ich Euch heute den Ratschlag mit auf den Weg geben, vergesst den guten Vorsatz, bringt Eure tollen Fotos auf das Papier und an die Wand. Ich verspreche Euch, Ihr werdet ein ganzes Jahr lang sehr viel Freude daran haben.

Mich selber haben die Fotokalender in Sachen Fotografie wirklich weitergebracht. Zuerst war es eine Laune, eine Idee, ein Projekt, was mich auf den Weg gebracht hat. Ihr kennt sicher diese Challenge, die jedes Jahr von irgendwem im Internet ausgerufen wird, 52 Fotos, jeden Tag ein Foto, etc. Da gibt es zig verschiedene Variationen und ich finde solche Aktionen gar nicht so schlecht, wenn diese auch tatsächlich durchgezogen werden. Nun, ich habe an einer 365 Tage Challenge aus Spaß am fotografieren teilgenommen und aus den Ergebnissen dann einen Kalender produziert. Für irgendetwas mussten die Mühen ja gut sein. Und bis heute bin ich dabei geblieben, allerdings mache ich nicht mehr jeden Tag ein Foto. Vielmehr versuche ich in jedem Monat ein Bild zu machen, das am Ende des Jahres dann in meinem Kalender landet. Hört sich einfach an, ist es aber nicht.

Thematisch plane ich bislang immer zwei Kalender, einmal zum Thema „Bäume“ und einmal zu meiner „Aussicht“ von meinem Balkon. Ich fotografiere dabei immer im 16:9 Format und mache daraus dann jeweils Panoramakalender. Während meine „Aussicht“ immer den gleichen Bildausschnitt zeigt und recht problemlos zu fotografieren ist (raus auf den Balkon, Stativ aufstellen, Bilder machen), ist das Thema Bäume schon herausfordernder. Dazu muss ich bei Wind und Wetter raus und versuche zumindest in einem ähnlichen Stil zu fotografieren. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das bedingt durch den Job nicht immer einfach, denn da bleiben häufig nur die Wochenenden oder die Feiertage, um im Wald Bilder zu machen. Und dann sollte noch das Licht und die Witterung stimmen. Aber, es macht trotzdem Spaß und im Laufe der Zeit wurden meine Bilder immer besser. Im nächsten Jahr werde ich ein weiteres Thema aufgreifen, aber dazu später mal mehr. Hier als Anregung die Bilder meines letzten „Wald/Bäume-Kalenders“:

Wenn Ihr Spaß daran habt Euren eigenen Kalender zu produzieren, solltet Ihr euch ein Thema setzen und jetzt schon für das Jahr 2020 planen. Es gibt so viele Möglichkeiten thematisch zu fotografieren und ich würde Euch echt empfehlen, haltet Euch an die Monatsregel. ein Bild aus dem Januar, wird auch im Januar im Kalender präsentiert und ein Foto aus dem April wird das Kalenderblatt für den April. Das gibt Euch sanften Druck und Ihr müsst mal heraus aus der Komfortzone und Bilder produzieren, die nicht so einfach zu machen sind! Ich verspreche Euch, das macht zufrieden und bringt sehr viel Freude. Themen gibt es genug, fotografiert Wege, Bäume, Bäche, Wasser, Euer Haustier, die Aussicht aus einem Fenster, Euer Auto an immer anderen Plätzen, Rezepte, die in den Monat passen (oha, Food-Fotografie ist eine Herausforderung), Euren Garten, verschiedene Blumen, die in den Monaten blühen. Ihr seht, es gibt zig verschiedenen Möglichkeiten, auch solche, für die Ihr nicht immer unterwegs sein müsst.

Besonders interessant und sehenswert empfinde ich die Themen, die sich tatsächlich der fortschreitenden Zeit im Jahr widmen. Konkret bedeutet das für mich, einen identischen Bildausschnitt jeden Monat zu fotografieren.  Dadurch wird Veränderung über das Jahr hinweg erst sichtbar und ich persönlich finde, dass ich so den Lauf der Zeit darstellen kann. Nun habe ich gut reden, weil ich das Glück habe eine prima Aussicht von meinem Balkon zu haben, die ich bequem fotografieren kann. Aber jeder hat ein Fenster und warum sollte man es nicht einfach mal ausprobieren, selbst wenn die festgehaltenen Veränderungen klein sind. Und es hindert Euch niemand daran, einen schönen Ort auf zu suchen und dort ein-, zweimal im Monat bei schönem Licht oder ungewöhnlichen Wetter hinzugehen und Bilder zu machen. Es lohnt sich! Hier könnt Ihr meinen Kalender für das Jahr 2018 als Bildstrecke anschauen:

Übrigens, die Bilder für die Kalender wurden jeweils noch mit meiner alten Olympus EM-1 Mk.I in 16:9 geschossen und dann beim Dienstleister auf das Format 35cmx60cm im Digitaldruck produziert. Die Qualität ist top, die 16MP haben selbst beschnitten auf das 16:9 Format locker ausgereicht und zeigen viele Details.

Anbieter gibt es viele verschiedene, allerdings meines Wissens nur wenige die einen richtig großen Kalender im Panoramaformat produzieren. Hier eine kleine Auswahl (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  1. CEWE, wohl einer der größten Anbieter. Hier gibt es auch einen großen Panoramakalender
  2. ifolor, hier habe ich immer meinen Panoramakalender bestellt. Häufig gibt es gute Rabattaktionen!
  3. PosterXXL, hier gibt es einen Kalender im A2 Format und ab und zu interessante Aktionen
  4. pixxum, auch dieser Anbieter hat jetzt einen großen, 62cm x 32cm, Panoramakalender im Angebot! Das Format gewinnt scheinbar Liebhaber
  5. fotokasten hat „echtfoto“ Kalender im Angebot und die maximale Größe liegt bei A2, da aber nur im Digitaldruck
  6. Fuji, ist mit myfujifilm am Start und bietet diverse Kalendervariationen an
  7. Saal-digital.de, bietet zwar (noch) kein Panoramaformat an, aber Euren Kalender könnt Ihr vielfältig konfigurieren. Klasse!
  8.  foto-premio, wer quadratische Fotokalender gestalten will, wird hier fündig
  9. albelli, wer mehr als einen Kalender bestellt, bekommt Rabatte, das kann interessant sein

Dazu bieten Aldi, Lidl, DM und viele andere noch Fotokalender an, aber diese werden oft von einem der oben aufgeführten Anbieter produziert. Schaut einfach bei dem einen oder anderen Anbieter rein, sucht Euch 13 Aufnahmen heraus und ladet die Bilder hoch, dann könnt Ihr testweise einen Kalender gestalten.

Und solltet Ihr bewusst für einen Kalender fotografieren wollen, ist gerade jetzt die Zeit dafür, sich ein Projekt zu überlegen, damit Ihr im Januar direkt loslegen könnt. Selber werde ich neben meinen beiden bisherigen Kalendern für einen dritten Kalender anfangen zu fotografieren. Das Thema ist diesmal für mich die Stadt in der ich lebe, und das werde ich in Schwarz/Weiß fotografieren. Das hört sich an sich so simple  an,  aber ich grübel doch schon mehr darüber als gedacht. Allein die Motivauswahl passend zu den Jahreszeiten ist  eine Herausforderung.

Was werdet Ihr fotografieren, bzw. werdet Ihr überhaupt etwas in Sachen Kalender angehen? Schreibt mir Eure Ideen, oder schickt mir Projekte die Ihr schon umgesetzt habt, ich würde gerne darüber berichten, denn ich bin der Meinung Fotos gehören von der Festplatte aufs Papier. Und da sind Kalender eine gute Möglichkeit von Vielen. Also, macht Fotos, denkt Euch ein Projekt aus und macht in einem Jahr 13 richtig tolle Fotos, die Ihr dann in 2020 jeden Monat neu erleben könnt.

 

Wie immer habe ich von den verlinkten Anbietern keinerlei Zuwendungen oder Ähnliches erhalten, die Aufstellung dient einfach dazu, Euch einen Überblick zu geben.

Lese-Tip: Foto Hits 12/2018

Heute möchte ich Euch zur Abwechslung wieder einmal auf etwas Analoges hinweisen, naja, streng genommen halb analog, halb digital. Es geht um die neue Ausgabe der Foto-Hits, 12/2018. Neben der bekannt guten Qualität des Magazins und dem fairen Preis gibt es in dieser Ausgabe ein, wie ich finde, ganz besonderes „BonBon“. Als PDF könnt Ihr Euch bis zum 7. Dezember die deutschsprachige Ausgabe des Buchs „Photography Q & A“ von Zack Arias herunterladen.  Kostenlos! Ein tolles Give Away und es lohnt sich.

Ich habe bereits die englisch Ausgabe als Buch und kann es wirklich nur empfehlen. Zack betreibt ein Blog  und da hat er auf jede Frage, die an Ihn als Profifotograf gestellt wurde geantwortet. Das Buch beinhaltet quasi in Frage- und Antwortform die wohl interessantesten Themen, die er beantwortet hat. Es ist prima zu lesen, weil man sich immer einfach zwischendurch eine Frage herausnehmen kann. Auch mit wenig Zeit kommt man so richtig gut durch das Buch. Also von mir eine Empfehlung! Kauft euch mal wieder etwas Analoges, die Foto-Hits lohnt sich sowieso und das Buch gibt es kostenlos obendrauf!

Theorie & Praxis: Das mFT-System im „wahren Leben“

Nachdem ich gestern in meinem Artikel zum Voll-Format Hype ja voraus gesagt habe, dass das mFT-System immer seine Marktnische haben und behalten wird, möchte ich Euch heute ergänzend dazu zwei Links zu englischsprachigen Artikeln ans Herz legen. Beide Beiträge finde ich sehr interessant, weil Sie die Realität Wiederspiegeln und erahnen lassen was noch alles in Zukunft  möglich sein wird, bzw. worauf die Menschen, die die Kameras benutzen, wert legen.

Der erste Link führt zu einem Artikel auf der Webseite fStoppers.com und beschreibt die Situation eines Fotografen der „Rücken“ hat! Lesenswert und ich hoffe ich komme nie in die Bredouille „Rücken“ zu bekommen.

Panasonic hat mal den Gewichtsunterschied plastisch dargestellt.

Link Nummer Zwei geht Richtung YouTube.com und da zu Tyler Stalman. Tyler hat das iPhone XS in Sachen „Dynamic Range“ mit der Canon 5D Mk. IV verglichen. Die Ergebnisse sind durchaus interessant und dürften den ein oder anderen Vollformat Jünger auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Aber seht selbst.

Zählt man eins und eins zusammen, so kann man erahnen wohin sich die Fotografie in Zukunft entwickeln wird. Software wird in den nächsten Jahren das beherrschende Thema in den Systemkameras werden. Ob HDR, HighRes, Live Composite, Live Bulb, 6K Photo, 4K Photo oder PostFocus, die mFT Kamerahersteller sind da schon ziemlich gut aufgestellt. Das iPhone beherrscht SmartHDR verdammt gut und die Ergebnisse lassen eine Canon 5D Mk. IV ziemlich alt aussehen. Der Porträtmodus des iPhone bringt künstliche Unschärfe auf „offenblend Niveau“ ins Bild, noch nicht perfekt, aber schon nicht übel.  Und wenn Apple das alles aus dem Minisensor des iPhones heraus kitzeln kann, was könnte dann der mFT-Sensor leisten? Vollformat hätte dann nur noch das Thema Rauschen auf „seiner Seite“. Dynamik Range und Unschärfe wird zukünftig mit Software erledigt, High Resolution ist bereits jetzt schon soweit Bilder in Top Qualität mit 50MB bis 80MB zu produzieren.

Und so kommen wir zu der Frage, warum soll ich mich dann noch mit Voll-Format abschleppen und mir „Rücken“ holen? Stefan Wiesner, dessen Arbeiten ich toll finde und dessen YouTube Kanal ich abonniert habe und sehr schätze, schrieb bei Facebook einem Kommentar zu einem Artikel von Tony Northrup, Wortlaut: „mFT ist tot“.  Ich glaube das ist ein wenig zu eindimensional betrachtet. Die Kameraschmiede, die es verpaßt alle technischen Möglichkeiten zu nutzen (und das wird in Zukunft zum großen Teil Software sein) und in Vorteile für den Kunden umzusetzen, wird vom Markt verschwinden. Warten wir ab, welcher Hersteller das sein wird. Bis dahin und darüberhinaus bin ich weiter „rückenschonend“ mit mFT unterwegs.

Ach ja, an dieser Stelle doch noch einen weiteren Link zu einer sehr speziellen Kaufberatung von Akigrafie Live. Schaut Euch das einmal an, gefällt mir wirklich gut, was Aki da empfiehlt. Übrigens würde ich Euch ans Herz legen Aki´s YouTube Kanal zu abonnieren, er macht echt sehenswert Videos und richtig tolle Fotos!

Fotografie in den Zeiten des Vollformat Hypes!

Rund einen Monat ist es her, seitdem die Photokina in Köln die Pforten geschlossen hat und wieder etwas Ruhe in die Foto-Szene eingekehrt ist. Die Neuheiten sind alle besprochen, wurden in unzähligen Reviews vorgestellt und von vielen Experten zum Kauf empfohlen. Das Thema, dass diese Photokina beherrscht hat war ganz klar spiegelloses Vollformat. Die Wucht, die die Marketingmaschinen von Nikon, Canon, Sony, und Panasonic in Bezug auf dieses Thema entfaltet haben, hat (leider!) viele andere interessante Themen an den Rand gedrängt. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass ein fotografisch erfülltes Leben ohne Vollformat Kamera zwar möglich ist, aber doch sinnlos sei. Beeindruckt von der Wucht des Online- und Offline-Marketings gab es dann in den bekannten mFT-Foren erste Stimmen, die nach der Zukunft des mFT-Systems fragten. Es tauchten Videos auf, in denen die Vor- und Nachteile des Sensorformats verglichen wurden und, oh Wunder, meistens gewann Vollformat, selbst gegen die Mittelformat Boliden von Fuji und Pentax. Der Tenor war, und ist es zum Teil noch immer, Vollformat muss sein! Das verunsichert die User bei dem cleveren Marketing der großen Player und auch ich selber habe kurz darüber nachgedacht, ob das denn nichts für mich wäre. Ist es aber nicht und ich möchte allen mFT-User sagen: Keine Bange, das mFT-System war ist und bleibt einzigartig. An dieser Tatsache ändern auch spiegellose Vollformat Kameras nichts.

Wir alle haben uns aus guten Gründen bewusst für mFT entschieden, meistens spielten Größe und Gewicht der Ausrüstung eine entscheidende Rolle. Daran hat sich nichts geändert, diese Vorteile hat mFT weiterhin. Selbst ich, der sich für Olympus aufgrund des Objektiv Line-Up´s und des guten Preis-Leistungsverhältnis  entschieden hat, habe alle diese Vorteile weiterhin. Es hat sich nichts daran verändert, nur weil ein paar Vollformat Bodys vorgestellt wurden. Viel wichtiger war das Statement, dass von Olympus und Panasonic gekommen ist! Das mFT-System wird weiterentwickelt und Olympus selber plant wohl in keiner Weise eine Vollformat Kamera auf den Markt zu bringen. Also, das mFT-System ist in meinen Augen zukunftssicher. Wäre ich ein DSLR-Vollformat User würde mir allerdings das Hemd flattern!

Wirklich, mFT hat seinen Markt, aber die DSLR Systeme wurde gerade zu Grabe getragen, nur fällt das kaum auf. Nikon und Canon werden so gut wie alle Ressourcen  in den Ausbau der neuen spiegellosen Systeme investieren. Die DSLR-Optiken und Bodys, die noch in der Planung sind, werden veröffentlich und in den Verkauf gehen und das war es im Großen und Ganzen. Würde ich eine Vollformat DSLR von Canon oder Nikon besitzen wäre es für mich an der Zeit zu überlegen, was ich jetzt mache. Momentan ist der Gebrauchtmarkt für die DSLR-Objektive noch sehr stabil, für die Bodys zumindest noch stabil. Stehen erstmal genügend Optiken für die DSLM-Bodys zur Verfügung, gehen die Preise in den Sinkflug, denn niemand findet die Verwendung von Adaptern sexy. Ihr meint das ist doch übertrieben dargestellt? Werft einen Blick herüber zu Olympus, die diesen Weg doch bereits gegangen sind. Nach 10 Jahren sind die einfach FT-Objektive so gut wie nichts mehr wert und selbst die TOP-Pro-FT-Objektive, wirklich die Cremé de là Cremé die Olympus je gebaut hat, tun sich sehr schwer beim Weiterverkauf überhaupt zu akzeptablen Preisen einen Käufer zu finden, obwohl sie mit der Adapterlösung weiter betrieben werden können. Die Entwicklung bei Canon und Nikon wird ähnlich sein. Ich persönlich würde jetzt aus dem DSLR-Systemen aussteigen, das Geld nehmen und schauen was ich mache.

Möglichkeiten gibt es doch genügend! Entweder ich bleibe markentreu oder ich wechsle nicht nur von DSLR auf DSLM sondern direkt den Hersteller mit! Sony hat ein mittlerweile gutes Vollformat DSLM System auf dem Markt, Fuji ist zwar APS-C, aber Leute, wow, was die Jungs auf die Beine gestellt haben, Respekt! Oder ich bleibe bei Nikon und Canon und warte auf die neuen Objektiv (natürlich nur wenn ich mir das Warten erlauben kann, für Profis ist das keine Alternative). Das sind sehr viele Möglichkeiten, die sich den Fotografen anbieten und selbstverständlich ist ein Wechsel ins mFT Lager auch denkbar, vor allem wenn ich es leid bin die riesengroßen Objektive für Vollformat zu schleppen. Denn die bleiben auch an den DSLM´s riesengroß. Naja, oder ich verliere Lichtstärke, das neue Nikon f4/24-70 ist doch annehmbar, aber mein 2,8/12-40 Olympus ist immer noch kompakter. Trotzdem, wartet nicht zu lange mit dem Switch ins DSLM Lager, egal zu welcher Sensorgröße oder zu welchem Hersteller, die Gebrauchtpreise für das alte DSLR Equipment kennen auf Sicht nur den Weg nach unten.

Ich persönlich bleibe aus verschiedenen Gründen bei mFT und vertraue Olympus und Panasonic. Das System ist klasse und es ist bezahlbar. Sicher habe ich auch einen Blick auf den Markt aber für mich gewinnen andere Dinge in der Fotografie viel mehr an Bedeutung. Sei es ganz einfach neues Zubehör, ein Workshop  oder Events wie Zingst und Oberstdorf. Das alles wird mir immer wichtiger als das „dritte Zweitsystem“. Ich bin happy mit mFT!