Archiv der Kategorie: Ausrüstung

PEN-F: Creative-Dial, Kleines Rädchen, große Wirkung!

Seitdem die  Olympus PEN-F auf den ersten Webseiten und in den Kommentaren das Licht der Welt erblickte, polarisierte ein Bedienungselement der Kamera ganz besonders. Das Kreativrad an der rechten Vorderseite der Kamera. Ein großer Teil der User empfand das Kreativrad als total überflüssig und ärgerte sich darüber, dass es nicht individuell mit anderen Funktionen der Kamera belegt werden konnte. Die restlichen PEN-F User probierten das Kreativrad aus und fanden es ganz praktisch. Ich selber gehöre der letztgenannten Kategorie an und nutze das Kreativrad mittlerweile gerne und oft. Und wozu nutze ich hauptsächlich das kleine „Zauber-Rad“ an der PEN-F? Meistens, also in gefühlt 99% aller Fälle, für nur zwei Einstellungen:

Schwarz/Weiss. Ganz klassisch und für mich der ideale Anwendungsfall des Kreativrads. Gerade im Schwarz/Weiß Modus ermöglicht mir das schnelle umschalten per Rad einen optimalen visuellen Eindruck der Szene. Ganz davon abgesehen, dass ich hier mit den Presets schon in der Kamera eine Bildwirkung erzielen und sehen kann, die ich sonst erst im Nachhinein in der Bildbearbeitung erreiche.

Farbe. Einen eigenen Look produzieren! Naja, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber mit der PEN-F kann man schon ordentlich in den Malkasten greifen und sich das JPEG so hinbiegen wie es einem am besten gefällt. Das kann, gerade bei Farbe, allerdings auch gehörig in die Hose gehen. Da ist ehr weniger mehr, bringt aber dann tatsächlich spannende Ergebnisse. Mein Preset gefällt mir richtig gut und ich nutze es öfter als gedacht. Dabei ist es in vielen Fällen so, dass die PEN-F JEPG´s produziert, die für mich schon verdammt nah am optimalen Bild liegen und geringe bis gar keine Korrekturen benötigen.

Jedem PEN-F User kann ich es nur ans Herz legen, wenigstens einmal mit dem Kreativrad zu spielen! Zumindest mit der S/W und der Color Position. Da ist wirklich Musik drin und einen Versuch ist es allemal wert. Daher möchte ich Euch an dieser Stelle ein paar Tips zur Nutzung mitgeben:

  1. Weniger ist mehr. Verändert am Anfang nur EIN EINZIGES Preset. Die voreingestellten Presets von Olympus sind wirklich gut, gerade das Monochrom 2 wird allenthalben von Fotografen sehr gelobt.
  2. Führt die Veränderungen am besten in einem Custom-Menü durch. Also Wählrad auf C1, C2, oder C3 und tobt Euch da aus. So bleiben Euch die ursprünglichen Einstellung von Olympus bei den anderen Wahlradpositionen erhalten.
  3. Stellt RAW & JPEG in den Aufnahmeparametern ein. Ihr erhaltet dadurch immer neben dem S/W Bild oder der veränderten Farbaufnahme ein RAW, dass Ihr ganz klassisch verarbeiten könnt.
  4. Setzt die farblichen Veränderungen nicht so stark ein. Ein dezentes, in Nuancen farblich angepasstes Preset sieht man sich nicht so schnell leid. Knallbunte Bonbon-Farben sind kurzfristig interessant, langfristig aber im Bild ehr unnatürlich und effekthaschend.
  5. Probiert im S/W Modus ruhig die Option „Körniger Film-Effekt“ aus. Je nach Motiv und Lichtstimmung kann dieser Effekt die Bildwirkung unterstützen.
  6. Die Schärfe und der Kontrast können im SCP (Super Control Panel) ebenfalls von -2 bis +2 eingestellt werden und bleiben dann  dem zugewiesenen Farb- oder S/W-Modus erhalten. Persönlich würde ich hier erst Veränderungen vornehmen, wenn ich mit den anderen Parameter 110%zig zufrieden bin und ganz sicher weiß, dass ich daran nicht noch Veränderungen vornehmen werde. Es wird sonst einfach zu komplex alles auf einmal verändern zu wollen.
  7. Last but not least gibt es noch die Vignette. Je nach Motiv kann das mal gut ausschauen. Ich benutze diese Einstellung nicht, da es für mich persönlich nichts mit dem „Film-Look“ zu tun hat. Aber das ist Geschmacksache.

Die Olympus PEN-F bietet mit dem Kreativrad unglaublich viele Möglichkeiten für spannende Bilder. Ein einfacher Dreh am „Creativ-Dial“ und der User hat eine neue Kamera in der Hand. Egal ob Schwarz/Weiß, Farbe oder körniger Film, es ist enorm viel machbar. Ich möchte Euch noch meine beiden Lieblings-Presets vorstellen. Wenn Ihr mögt, baut sie nach und probiert sie aus.

Mein S/W Preset:

Das S/W Preset ergibt gerade bei Landschaftsaufnahmen mit blauem Himmel knackige Kontraste, die menschliche Haut wird heller dargestellt. Einfach mal ausprobieren

Mein Preset für Farbe:

Mein Farb-Preset macht das Blau etwas heller und strahlender und stellt Grüntöne einen Hauch wärmer da, wobei die Unterschiede ehr subtil ausfallen. Wenn das Wetter wieder etwas besser ist, reiche ich nochmal ein paar Vergleichsaufnahmen nach.

Und hier eine Bildreihe zum Einsatz der Körnung:

Die Unterschiede sind am Garagentor und an dem hellen Haus im Hintergrund gut zu erkennen.

Wenn Ihr auch tolle Presets für die PEN-F habt, her damit, am besten mit Beispielbildern! Ich weiß wieviel Mühe, ausprobieren und verwerfen in solch „simplen“ Presets stecken kann. Wer anderen PEN-F Usern behilflich sein möchte kann mir gerne seine Parameter zusenden. Ich würde diese dann mit Bildbeispielen hier veröffentlichen und allen PEN-F Fotografen zugänglich machen. Auf geht’s!

 

 

 

Mit Rabatt: L-Bracket für die Lumix G9 Pre-Order

Für die Panasonic Lumix ist mir heute per Zufall ein passendes L-Bracket über den Weg gelaufen. Der L-Winkel von SmallRig für die Lumix G9 macht einen richtig guten Eindruck und ist im Moment noch in der Pre-Order Phase. Es dauert also noch etwas bis der neue L-Winkel geliefert wird. Als Trostpflaster gibt es für die ersten 100 Vorbesteller 50% Rabatt. Der reguläre Preis beläuft sich auf  59,80€, abzüglich des Rabatts zahlt Ihr nur 29,90€. Ich persönlich finde das wirklich günstig, gerade wenn man die Preise mit denen von Really Right Stuff vergleicht.

Der L-Winkel scheint perfekt auf die Lumix G9 abgestimmt zu sein. Weitere Bilder und Infos gibt es hier auf der deutschen Seite von SmallRig. Meines Wissens ist es der erste „richtig“ passende L-Winkel für die Lumix G9, weder Mengs, noch Meike, noch andere chinesische Schmieden haben da bisher etwas im Angebot. SmallRig hebt die Kompatibilität mit ARCA hervor, aber ich denke das ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, dass ein L-Winkel in eine ARCA Klemmung passt. Also, wer auf den passenden L-Winkel für die G9 gewartet hat, wird hier fündig. Ich habe heute bestellt und sobald SmallRig geliefert hat gibt es einen kurzen Bericht samt Bildern zum L-Winkel.

Wie immer gilt, ich bezahlte meine Einkäufe selber und bekomme keinerlei Zuwendungen von den Herstellern. Insofern ist die Empfehlung für Euch frei von Nebenwirkungen.

Neuzugang: Der Nachfolger meiner EM-1 ist eingetroffen

Vor ein paar Tagen habe ich meine Olympus EM-1 MK.I auf die Reise zu Ihrem neuen Besitzer geschickt und Euch davon bereits hier berichtet. Da mir dadurch nur noch meine geliebte Olympus PEN-F als Kamera geblieben ist und diese zwar perfekt mit den 1,8er Festbrennweiten harmoniert, aber nicht ganz so ideal mit meinen Pro-Objektiven, musste ein Ersatz für die EM-1 Mk.I her. Heute ist  der Nachfolger bei mir eingetroffen.

Es ist natürlich wieder eine mFT-Kamera geworden, sie hat selbstverständlich die klassische SLR Form und sie ist natürlich wetterfest. Aber dieses Mal ist es keine Olympus geworden, der Nachfolger ist eine Panasonic Lumix, die Lumix G9. Seit der Ankündigung der Lumix G9 im November 2017 liebäugle ich mit der Kamera und erstmals gelang es Panasonic damals  mich für eine Lumix zu begeistern. Trotzdem heißt das nicht automatisch, dass ich dann direkt zuschlage und die Kamera kaufe. Und ehrlich gesagt war es für mich ein Kopf an Kopf Rennen mit der Olympus EM-1 Mk.II. Also, warum ist es die Lumix geworden? Dazu möchte ich Euch kurz meine Beweggründe mitteilen, vielleicht steht ja noch jemand vor dieser Entscheidung.

Vorab, es war verdammt schwer für mich die Entscheidung zu treffen, denn sowohl die Lumix G9 als auch die Olympus EM-1 Mk.II sind absolute Top Kameras. Ich hatte im Mai in Zingst die Gelegenheit beide etwas ausführlicher zu testen und beide haben diese Einschätzung bestätigt. Die technischen Unterschiede zwischen den beiden Kameras muss man wirklich mit der Lupe suchen und ich glaube weder im Bildrauschen, noch in der Bildqualität oder Geschwindigkeit (beide sind höllenschnell) tun sich die Kameras irgendwas. Im Labor mag der Nerd sicher Unterschiede finden, draußen im Feld bei fotografieren ganz sicher nicht. Olympus hatte bis zum 31.Juli ein tolles Paket bei Kauf einer EM-1 Mk.II im Angebot, den Batteriegriff und 3 Jahre Zusatzgarantie gab es kostenlos dazu. Panasonic hatte nichts für die G9, allerdings war der Straßenpreis etwas günstiger, so dass es auch hier wieder fast auf das Gleiche herauslief. Ganz objektiv gesehen haben die Marketingabteilungen der beiden Hersteller alles getan um mir die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen.  Also gaben ganz subjektive, persönliche Gründe den Ausschlag die Panasonic Lumix G9 zu bestellen und die Olympus diesmal im Regal stehen zu lassen.

Subjektiv gesehen war ich einfach neugierig, was Panasonic anders macht als Olympus, sei es in Sachen Menüführung, Apps, JPEG-Style  und, und, und. Ausserdem wollte ich mal etwas „Neues“ probieren, schließlich haben wir mit dem mFT-System die einmalige Möglichkeit den Kamerahersteller zu wechseln und alle Objektive weiter nutzen zu können. Genial! Ergänzend sprachen die etwas besseren Videomöglichkeiten für die Lumix G9 und auch die Tatsache, dass ich für meinen Blog nun einen besseren Einblick in die Lumix-Welt gewinnen kann. Ich schreibe letztendlich über Fotografie und das mFT System, dazu gehören nunmal beide Kamerahersteller. Ausserdem ist es sicherlich ebenfalls für andere User interessant, wie sich Olympus Pro Optiken an den Lumix Kameras schlagen und welche Funktionen unterstützt werden! Trotz all dieser Überlegungen war ich bis vor Kurzem immer noch unentschlossen, bis die Gerüchteküche in Sachen Olympus anfing zu brodeln und eine neue „Top“ Kamera für Anfang 2019 avisiert wurde, die die EM-1 MkII „outperformen“ soll (Achtung, es ist nur ein Gerücht!). Die Entscheidung fiel dann pro Lumix G9, weil ich befürchte, dass  in rund einem halben Jahr die EM-1 Mk.II ggf. schon wieder überholt sein könnte. Klar, die EM-1 Mk.II wird dadurch keinen Deut schlechter, aber würde man umsteigen wollen, würden die Gebrauchtpreise wahrscheinlich unter massiven Druck geraten. Nachzulesen ist das auf 43Rumors.com, die allerdings in der Vergangenheit recht oft richtig gelegen haben.

Die Lumix G9 ist jünger und hat sehr gute Videofunktionen, die ich in Zukunft häufiger nutzen werde. Dazu steht das 100-400er Panasonic auf meiner Wunschliste, das mit der Lumix G9 im Dual-Stabilisatormodus betrieben werden kann. Alles Kleinigkeiten, die aber letztendlich den Ausschlag gegeben haben dieses Mal eine Panasonic Lumix zu kaufen. Und ehrlich gesagt, ich bin froh, dass wir diesen Luxus haben uns entscheiden zu können welche Kamera wir kaufen! Sowohl Panasonic, als auch Olympus treiben sich gegenseitig zu immer neuen Innovationen und Höchstleistungen im Kamera und Objektivbau! Dabei bleiben die Preise zum Glück noch einigermaßen im Rahmen. Das mFT-System ist in meinen Augen attraktiv und lebendig wie nie, und das ist gut so!

 

Bye, Bye: Meine Olympus EM-1 Mk.I verläßt mich

Wow, heute habe ich meine Olympus EM-1 Mk.I für den Versand verpackt, die Papiere fertig gemacht und sie das letzte Mal in die Hand genommen und verdammt, es ist mir wirklich schwer gefallen. Über drei Jahre hat mir die Mk.I jede menge Freude bereitet, immer problemlos funktioniert und vor allem tolle Bilder geliefert. Auch wenn der Sensor nur 16MP aufgelöst hat, hatte er doch Fotos mit einem bestimmten Look produziert, den ich sehr mochte.  Der AF, die Kombination aus Kontrast- und Phasenautofokus, war und ist im S-AF der beste den ich bisher in einer Kamera hatte. Da hält meine  PEN-F nicht mit, der AF geht früher in die Knie. Kurz gesagt, der neue Eigentümer bekommt eine tolle Kamera, mit Pro-Service und Garantie bis in den August 2020 die ihm sicher gute Dienste leisten wird.

Zum Verkauf habe ich mich unter anderem aus einem ziemlich subjektiven Grund entschieden. Die 20MP und der HighRes Modus meiner PEN-F waren immer öfter der Grund, warum ich auf meine geliebte EM-1 dann doch verzichtet habe und die PEN-F mit auf die Fototour ging. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass die 16 MP des EM-1 Sensors  gegen die 20MP des PEN-F Sensors ehr ein psychologisches Problem meinerseits waren, als ein tatsächlich im Bild sichtbarer Nachteil. Beim HighRes Modus schaute das allerdings anders aus, da ist der Vorsprung in den Details der Bilder der PEN-F deutlich.

Eine weitere Überlegung die zur Entscheidung geführt hat, dass ich die EM-1 verkaufe war schlicht und einfach der finanzielle Aspekt. Mit der noch lange laufenden Garantie habe ich einen guten Zuschuss für den Kauf des Nachfolgers erhalten und die EM-1 verstaubt nicht bei mir im Regal, sondern wird weiter für das fotografieren genutzt. Zum „herumstehen“ ist die Kamera wirklich zu schade und immer noch viel zu gut. Trotzdem habe ich mich dann heute schweren Herzens verabschiedet, bye, bye gute alte EM-1  und please welcome… ! Moment, den Nachfolger gibt es erst in ein paar Tagen! Seid gespannt!

Erstkontakt: Das ideale mFT-Stativ? BENRO TSL08CN00

Jetzt im Sommer bin ich gerne draußen im Wald unterwegs und stelle immer wieder verwundert fest, wie dunkel es in einem Buchenwald im Sommer sein kann, wenn das Blätterdach sich komplett ausgebreitet hat Das Grün dominiert und der Wald schluckt richtig viel Licht. Mit unseren mFT-Systemen ist das zum Glück kein Problem mehr. Stabilisatoren in der Kamera und im Objektiv sorgen dafür, dass selbst Zeiten von 1/2 Sekunde aus der Hand möglich sind. Wozu braucht der m-FT- Fotograf da noch ein Stativ? Zugegeben, das Stativ kommt immer seltener zum Einsatz, aber gewisse Situationen sind ohne Stativ kaum zu meistern. Beispiele? Aufnahmen mit Grauverlaufsfilter, HighRes-Aufnahmen, Sternenhimmel/Milchstraße, Aufnahmen mit ND (NeutralDichte) Filtern und langer Belichtungszeit, Zeitrafferaufnahmen oder Nachtaufnahmen mit Live-Composite. Sicherlich gibt es noch viele andere Situationen, in denen ein Stativ notwendig ist, Fakt ist, verzichten können selbst wir mFT-Fotografen auf die Dreibeiner noch lange nicht.

Allerdings haben Stativ häufig eine unangenehme Eigenschaft, sie sind selten da, wenn man sie am meisten braucht. Oft liegen sie dann schön bequem zuhause im Warmen auf dem Schrank und rekeln sich in Ihrer weichen Stativtasche, während der Fotograf draußen vor Ort krampfhaft versucht die Kamera irgendwie auf einem Stein horizontal auszurichten. Und warum? Stative sind oft zu schwer, zu sperrig, zu dick oder passen einfach gerade nicht in den Rucksack hinein. Und, geben wir es doch zu, manchmal sind wir einfach zu faul die extra Kilos auf den Rücken zu schnallen. Ich bin da keinen Deut besser und mein Gitzo Traveller bleibt öfter als gedacht Zuhause.

Entdecke ich dann allerdings ein Stativ, dass bei nur 4 Auszügen eine Höhe mit Mittelsäule und Kugelkopf von 146 cm erreicht, mit eingefahrener  Mittelsäule immer noch 123 cm hoch ist und ein Gewicht von nur rund einem Kilo ausweist, werde ich neugierig. Kommt das Stativ dann noch von einem renommierten Hersteller wie Benro und rufen seriöse Händler einen Straßenpreis von rund 110 € dafür auf, muss ich das Ding einfach in die Finger bekommen, um es näher untersuchen zu können. Gesagt, getan, bestellt (bei einem Fotofachhändler) und geliefert bekommen. Das BENRO TSL08CN00 liegt nun vor mir und ich bin wirklich neugierig wie sich das Stativ in der Praxis schlägt.

Natürlich ist alles was ich bis jetzt schildern kann nur ein erster Eindruck, ein ausführlicher Erfahrungsbericht folgt dann in den nächsten Wochen, aber dieser erste Kontakt ist durchaus interessant. Das BENRO TSL08CN00 wirkt hochwertig verarbeitet, hat prima Zubehör dabei (eine klasse Tasche und einen passenden Inbusschlüssel) und ist mit rund 1 Kilo Gewicht inkl. Kugelkopf wirklich leicht. Die Länge, sprich das Packmaß, des zusammengeklappten Stativs beträgt 51cm. Das ist deutlich länger als mein Rollei Traveller Stativ (5 Segmente)  und nur etwas länger als mein Gitzo Traveller (4 Segmente) zusammengeklappt mißt. Woran liegt es? Nicht an den 4 Segmenten sondern am technischen Aufbau des BENRO TSL08CN00, denn die Stativbeine lassen sich nicht um 180° umschlagen, um so das Packmaß  zu reduzieren. Dieses technische Design hat deutliche Vorteile bei der Größe, bedingt aber eine etwas geringere Stabilität der Stativschulter (der Bereich wo die Beine am Stativ angebracht sind). Also, irgendeinen Kompromiss geht man immer ein und Benro hat sich entschieden auf das etwas längere Packmaß zu setzen.

Der zugehörige Kugelkopf macht einen stabilen Eindruck und ist dabei doch recht klein. Sehr stylisch sieht die knallblaue ARCA kompatible Schnellwechselplatte aus, die Benro mitliefert. Die Klemmung der Schnellwechseleinheit funktioniert mit meinen anderen ARCA Platten übrigens problemlos. Auffällig am Kugelkopf ist der Fakt, dass es nur einen Feststellknopf gibt. Konkret bedeutet das, dass keine Friktionseinstellung vorhanden ist und dass mit dem Knopf sowohl die Kugel, als auch die Basis gelöst wird. Von meinem Gitzokopf mit Friktion bin ich da äusserst verwöhnt und ich werde mit Spannung beobachten, wie ich mit dem Benro-System zurecht komme. Trotzdem, den ersten Versuch hat der kleine Kugelkopf prima überstanden, meine PEN-F mit 2,8/12-40 und Handgriff wurde bombenfest gehalten. Aber ich habe noch größere Kaliber, das BENRO TSL08CN00 ist  mit einer Traglast von bis zu 4 KG angegeben und ich bin gespannt, wie das Leichtgewicht mit der EM-1 und dem 2,8/40-150 zurecht kommt.

Die Stativbeine wirken stabil, sind aber nicht mit Schaumstoff oder anderen Materialien im oberen Segment ummantelt. Das ist im Winter zwar kälter beim berühren und aufstellen des Stativs, spart aber dafür Gewicht ein. Die Verschlüsse des BENRO TSL08CN00 sind Drehverschlüsse, im schicken Blau gehalten und vor allem recht groß. Eine Bedienung mit Handschuhen im Winter sollte keine Problem darstellen. Dazu kommt, dass mit einer halben Drehung der Verschlüsse die Beine freigegeben werden. Der ganze Mechanismus funktioniert reibungslos, macht einen hochwertigen Eindruck und ist mindestens so gut zu bedienen wie bei meinem Gitzo Traveller. Auf den ersten Blick bin ich davon echt beeindruckt. Was dem Benro fehlt sind Spikes. Die Kunststoffkappen der Stativbeine sind fest und nicht wechselbar ausgeführt, so dass keine Spikes montiert werden können. Schade, aber in Anbetracht des Preises und des Gewichts ist  das durchaus zu verschmerzen.

Mein Fazit nach meinem ersten Kontakt mit dem Benro ist durchaus positiv. Das Stativ wirkt sehr gut verarbeitet, fühlt sich leicht an und schaut dabei wirklich gut aus. Der Kugelkopf hält meine PEN-F ohne Probleme und der Unterbau des BENRO TSL08CN00 macht ebenfalls einen stabilen Eindruck. Mal sehen wie sich das Leichtgewicht in der Praxis schlägt.

 

Wie immer habe ich das Stativ selber bestellt, ausgepackt und auch bezahlt! Ich erhalte kein Sponsoring vom Händler, Benro oder sonstigen Firmen. Daher basiert der Bericht auf meinen persönlichen Erfahrungen und Eindrücken.

 

 

 

System: Sechs gute Gründe für mFT

Beginnt man als Autor einen Artikel über ein Thema zu schreiben, sollte man immer mit einer möglichst interessanten Einleitung beginnen, um die Leser neugierig zu machen und bei „der Stange zu halten“. Bis ich allerdings solche interessanten „Einleitungen“ für meine Blogeinträge gefunden habe, vergeht doch oft mehr Zeit als gedacht und geplant. Diesmal ist es zum Glück einfacher, denn die Frage ist, warum ich überhaupt über „Gute Gründe für mFT“ schreiben möchte. Kaum ein Kamerasystem wird so häufig in Foren Diskussionen belächelt, keinem anderen System wird so häufig unterstellt, dass die Bildqualität bei weitem nicht an größere Sensoren herankommt und viele mFT User bekommen das Gefühl vermittelt, dass man, um „richtig dabei zu sein in Sachen Fotografie“, mindestens „Vollformat“ in der Fototasche haben muss. Gerne gebe ich zu, dass ich mir damals den Schritt zu mFT mehr als dreimal überlegt habe. Viele der „Kritikpunkte“ schwirrten auch in meinem Kopf umher und erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, wie ich mich durch die vorherrschende Meinung in einigen Fotoforen habe beeinflussen lassen.  Nach über drei Jahren mit dem mFT System möchte ich schonungslos Bilanz ziehen und meine persönlichen guten Gründe für das System mit Euch teilen.

Meine beiden mFT´s. Einmal für Grobe und einmal für die filigranen Dinge.

 

Hier kommt sie also, meine Top-Ten pro mFT (und keine Sorge, die Nachteile finden auch noch Platz:

Top 1: Größe / Gewicht

Die Vorteile bei der Größe und dem Gewicht der Kameraausrüstungen werden in Diskussionen immer mit als erstes Argument für das mFT-System angeführt, häufig gekontert durch den Hinweis, dass eine Panasonic Lumix G9 / Olympus EM-1 Mk.II nun ja auch nicht viel kleiner wären, als eine Sony Alpha 7. Richtig ist, dass das mFT-System dem Fotografen bei den Bodys die Wahl läßt zwischen klein, leicht und kompakt (z.b. Olympus PEN-Serie, Lumix GX) und richtig ausgewachsenen Kamerabodys samt Batteriegriff (z.B. Oly EM-1 Mk. I & II, Lumix G9 & GH5) an dem sich auch Objektive wie ein 4/300 oder ein 2,8/200 perfekt einsetzen und bedienen lassen. Die mFT-Objektive unterscheiden sich allerdings teilweise deutlich von Gewicht und Größte von den anderen Systemen, gerade die Vollformat Optiken sind teilweise echte Brummer. Lichtstärke und starkes Tele für Vollformat bedeutet Gewicht, da liegen die Unterschiede zu mFT-Systemen schnell bei mehreren Kilo.

Großes Pro-Zoom oder kleine und leichte 1,8er Festbrennweite, beides bietet das mFT-System an

Der Vorteil des mFT-Systems für den User ist doch, dass er die Wahl hat. Ich kann mit meiner PEN-F mit drei 1,8er Festbrennweiten locker losziehen und stundenlang eine Stadt erkunden ohne zu ermüden, ich kann aber auch meine EM-1 mit dem 2,8/40-150 samt Konverter und Batteriegriff für ein Shooting einsetzen und habe ein perfektes Handling.

Top 2: Preise 

Für die meisten von uns ist die Fotografie ein Hobby. Hobbys dürfen Geld kosten, na klar, auch die Fotografie. Allerdings finde ich persönlich die Preisentwicklung gerade für Objektive und zum Teil auch für Kameras ambitioniert. Ein Nikkor oder Sony 2,8/70-200 für rund 2.700€ finde ich teuer, da ist das Canon mit rund 2.000€  richtig günstig gegen und 2.000€ sind immer noch viel Geld. Im Schnitt sind die Objektive für Vollformat teilweise deutlich teurer als die Pendants bei mFT. Allerdings bewegen sich die Preise auch hier nach oben, wie das Panasonic 2,8/200 und die 1,2er Festbrennweiten von Olympus zeigen. Auf der anderen Seite gibt es zum Glück noch genügend richtig preiswerte Alternativen im mFT-Kosmos, wie z.B. das Olympus 1,8/45. Die Kamerabodys differieren gefühlt preislich nicht so stark wie die Optiken, allerdings liegen die Vollformat Pro-Bodys doch immer noch einen Tick höher, als die vergleichbaren mFT-Gehäuse.

Das 30ziger Makro gibt es für unter 300€ neu

Unter dem Strich wird der Käufer eines mFT-Systems günstiger fahren und ich persönlich hoffe dass das auch in Zukunft so bleibt und die beiden Hersteller nicht zu sehr an der Preisschraube drehen.

Top 3: Vielfalt

Das mFT System profitiert sehr vom offenen Standard. Zwei große Hersteller tummeln sich auf dem Markt und machen sich direkte Konkurrenz bei Objektiven und auch bei Kamerabodys! Was das fü den User bedeutet? Panasonic Preisgestaltung bei Einführung der Lumix G9 führte unmittelbar zu einer Preissenkung des Olympus Flaggschiffs EM-1 Mk.II. auf den Listenpreis der Lumix. Das funktioniert nur im mFT System, denn der einzige Hersteller von Kameragehäusen bei Sony ist? Richtig Sony. Bei Canon? Canon! Bei Nikon und Fuji ist es nicht anders. Den direkten Wettbewerb bei den Bodys gibt es nur bei mFT, bei den Objektiven haben die anderen Systeme zum Glück Alternativen wie Sigma, Tamron und Co.

Gut, sind zwar alles Olympus Optiken und Bodys, aber Panasonic kommt dazu demnächst und ein Kamlan Objektiv habe ich auch schon!

Noch werden nicht viele Fremdobjektive für mFT angeboten, aber rund 77 verschiedene Objektive stehen für den mFT Anschluß zur Verfügung. Beginnend bei ganz preiswerten Kitzooms, über die Mittelklasse bis zu den Pro-Optiken von Olympus und Panasonic-Leica ist alles vertreten. Namen wie Kowa, Samyang, Laowa, Meike, Meyer-Görlitz, Sigma und Lensbaby ergänzen das Angebot der beiden großen Hersteller. Einen Überblick über die Vielfalt des mFT-Systems findet Ihr hier.

Top 4: Objektive Setup

Ok, das hätte ich auch unter dem Punkt „Vielfalt“ abhandeln können, allerdings empfinde ich den Punkt als wirklich wichtig für das mFT-System. Bei meinem Einstieg bot Olympus jeweils mit 2,8er Blende die Objektive 7-14mm, 12-40mm und 40-150mm an. Mit dem Konverter für das 40-150mm Tele stand mir so von 14mm Superweitwinkel bis zum 420mm Supertele (Brennweiten im Vergleich zu Vollformat) alles zur Verfügung, bis 300mm sogar alle Brennweiten mit einer durchgehenden Blende von 2,8. Die 2,8er Blende, also Offenblende, ist übrigens voll nutzbar. Die Abbildungsleistung und die Schärfe der Objektive ist oft bei mFT direkt mit größten Blende schon sehr gut. Bei den o.g. Pro Objektiven ist das definitiv der Fall.

40-150 / 12-40 / 7-14, alle mit 2,8er Anfangsblende, alle abgedichtet und alle mit einer Top Abbildungsleistung

Mittlerweile hat Panasonic nachgezogen und ebenfalls ein Zoom-Triumvirat aufgelegt. Zusammen mit Leica sind die drei Objektive mit den Brennweiten 2,8-4/8-18mm, 2,8-4/12-60mm und 2,8-4/50-200mm auf der Photokina 2016 vorgestellt worden. Genau wie Olympus deckt Panasonic mit diesem Setup die populärsten Brennweiten von 16mm bis 400mm ab, zwar etwas lichtschwächer, dafür aber einen Tick kompakter und leichter.  Der mFt User hat auch hier wieder die Wahl, für welche Objektive er sich entscheidet!

Top 5: Innovation

Ob die „großen Drei“ es wahrhaben wollen oder nicht, die beiden mFT Hersteller sind sehr innovativ und ergänzen Ihre Kameras immer wieder mit neuen Funktionen die uns Amateurfotografen ganz vielfältige Möglichkeiten eröffnen. Stichworte gefällig?

  1. HighResolution Modus
  2. IBIS, aka Stabilisation in der Kamera
  3. Fokus-Stacking in der Kamera
  4. Post Fokus (Pana)
  5. PreCapture (Oly)
  6. 6K Photo (Pana)
  7. Live Time / Live Composite (Oly)
  8. App Steuerung ab Werk (mit die ersten die das ohne Zubehör möglich gemacht haben
  9. Doppel Stabilisator (Kombination von IBIS und Objektiv-Stabi, angebliche Belichtungszeiten von bis zu 2 Sekunden und mehr bei der EM-1 Mk.II und dem 12-100)
Live-Composite Funktion an der PEN-F

Teilweise sind diese Funktionen, soweit technisch möglich, über Softwareupdates kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Die EM-1 Mk.I hat z.b. die Funktion Live Composite so nachgeliefert bekommen, wenn ich mich recht erinnere.

High Resolution Shoot Einstellung an der PEN-F. Bilder mit mehr als 40 MP werden so möglich!

Die anderen Hersteller ergänzen Ihre Kameras nach und nach um gleich oder ähnliche Funktionen. Trotzdem, wer einmal mit einer Olympus Kamera und der Live Composite Funktion Gewitter fotografiert hat, will das nicht mehr missen. Von den Möglichkeiten die die Panasonic in Sachen Video bietet, will ich lieber gar nicht erst anfangen, da ist Panasonic wirklich mit das beste was der Amateur bekommen kann. Also, Innovation bietet das mFT System wie kein anderes.

Top 6:  Schärfentiefe

Ok, ein Fotograf, der hauptsächlich den „1,4er Vollformat“ Porträt-Look produzieren möchte, wird die Stirn in Falten legen und fragen, ob ich irgendetwas nicht verstanden habe. Der Makrofotograf oder der Tierfotograf, kann das je nach Aufgabenstellung schon ganz anders sehen und ist vielleicht für jeden mm mehr an Schärfentiefe dankbar. Genauso wie es negativ gesehen werden kann, so kann man dies auch positiv nutzen, jede Medaille hat halt zwei Seiten.Die Liste endet hier, vorerst, mal sehen was noch an Neuheiten, Ideen und anderen Innovationen umgesetzt wird im mFT System. Ich glaube da dürfen wir gespannt sein.

 

Nachteile des mFT-Systems

Kommen wir nun zur „dunklen Seite der Macht“ und den Nachteilen, mit denen sich mFT- User herumschlagen müssen.

  1. Bokeh
  2. Rauschen
  3. niedrige ISO
  4. Schärfentiefe
  5. Dynamik/Farbverhalten
  6.  Wenige Megapixel
  7. AF-C (kontinuierlicher AF, hat sich aber mit der EM-1 Mk.II und der Panasonic G9 erledigt)

Sollte ein Newcomer in Sachen Fotografie diese Aufstellung lesen, müsste er glatt zu dem Schluß kommen, dass vernünftige Bilder mit einer mFT Kamera gar unmöglich gelingen können und er unbedingt Richtung Vollformat gehen sollte, damit seine Bilder (zumindest technisch) brauchbar sein werden. Eine ähnliche Auffassung und Argumentation habe ich in den letzten Jahre zigfach in Internet Foren gelesen und es wurde erbittert darum gerungen, wer den nun Recht hätte. Dabei sind sich alle eigentlich immer in einer Einschätzung einig gewesen, egal ob Vollformat, APS-C oder mFT User. Der mFT Sensor ist zwei Blenden schwächer als Vollformat und eine Blende schwächer als APS-C. Trotzdem ging es immer hoch her.

Der mFT Sensor in der PEN-F

Allerdings fragte nie jemand danach, was denn mit den Bildern passieren solle. Dabei ist das doch die alles entscheidende Frage, oder täusche ich mich in diesem Fall? Wenn ich nur 90×60 Poster drucke und das nicht auf Leinwand, dann brauche ich möglichst viele Megapixel und absolute Top-Optiken, wenn ich Fotobücher gestalte brauche ich ein prima System und weniger Megapixel, und wenn ich mir die Bilder auf einem HD-TV anschaue der nicht kalibriert ist, reicht mein iPhone locker aus. Ach, und wenn ich im Internet veröffentliche weiß ich sowieso nicht, wie diejenigen, die das Bild ansehen, Ihren Monitor eingestellt haben in Sachen Farben und Helligkeit. Professionelle Fotografen haben nochmals ganz andere Ansprüche. Mit meiner EM-1 Mk.I (16MP Sensor) habe ich in der Vergangenheit locker DIN A3+ ausgedruckt, im 16:9 Format Kalender gestaltet die ein Format von 55×30 Zentimeter haben, eine Leinwand ausbelichten lassen von 120cm x 90cm und verschiedene andere Sachen gemacht. Die 16 MP der EM-1 haben mir immer ausgereicht und mittlerweile stehen 20 MP in der PEN-F zur Verfügung.

Das mFT System hat einen Nachteil, die Sensorgröße, das ist unbestritten. Allerdings bin ich mir sicher, dass dies für 80% bis 90% der User unerheblich ist, weil die spätere Betrachtung der Bilder das erkennen der Unterschiede quasi unmöglich macht, Bokeh und bessere Freistellung erstmal ausgenommen. Dafür glänzt das mFT-System mit Preiswürdigkeit, Innovation in jeglicher Hinsicht, Flexibilität hinsichtlich der Systemzusammenstellung und einer Tragbarkeit, die es eigentlich erlaubt immer eine mFT-Kamera dabei zu haben. Und wie sagte einmal ein sehr kluger Fotograf: Die beste Kamera ist immer die, die Du dabei hast! Und meine mFT´s habe ich wirklich öfter dabei als alle andere SLR´s und DSLR´s die ich je besessen habe.

Service Teil 2: Neue PeakDesign Anker

Nur 19 Tage sind vergangen, seitdem ich über die Austauschaktion von PeakDesign (PD) berichtet habe. Zur Erinnerung, weil 7 (Sieben!) von rund einer Millionen Ankern des PD Gurtsystems Probleme bereitet haben, entschlossen sich die Kalifornier zu dieser Austauschaktion. Hier habe ich bereits darüber berichtet. Kaum drei Wochen später liegt ein Umschlag in meinem Briefkasten. Der Inhalt besteht aus zwei Päckchen mit jeweils 4 Ankern, 2 Dreiecksringen und einem Kärtchen mit Hinweisen zur Nutzung sowie einem Link zu einem Video auf der PeakDesign Seite. PeakDesign hat also nicht nur Ersatzteile geschickt, sondern quasi auch die Anleitung und Hilfsmittel, wie die Anker bei sehr engen Kameraösen risikolos zu verwenden sind.

Persönlich vermute ich das Problem sowieso nicht bei dem Produktdesign von PD, sonder vielmehr ehr bei den Nutzung der Ösen an den Kameras durch uns Kameraeigner. Die aus Metall gefertigten Gurtaufnahmen an den Kamerabodys sind wahrscheinlich teilweise etwas scharfkantig und häufig recht eng. Klar, ursprünglich sind diese Ösen auch nur dafür gedacht gewesen, dass ein Dreiecksring aus Metall durch sie hindurch geführt wird. Das Metall der Ringe ist stabiler und hat wesentlich mehr Bewegungsfreiraum in der Öse, das hat über Jahrzehnte zu keinerlei Problemen geführt. Teilweise sind dieses Ringe noch zusätzlich mit einem Kunststoffclip versehen (wie man an meiner PEN-F sehen kann), der die Reibung Stoff auf Metall, Metall auf Metall vermindert und dadurch den Verschleiß senkt. Aber, so ein Dreiecksring schaut natürlich wenig elegant aus und so passiert es wohl häufig, dass die Ringe abgenommen werden und die PeakDesign Anker direkt durch die Ösen geschoben werden und da, unter Umständen, durchscheuern.

Was ist also zu tun, was kann man machen? Ich persönlich habe aus Bequemlichkeit bei der PEN-F die Dreiecksringe nicht entfernt und die PD Anker durch die Ringe geführt. Daher sehe ich zwar keine Gefahr, aber neugierig wie ich bin, werde ich einen Anker austauschen und die Veränderungen an beiden Ankern beobachten. Das ist zwar kein wissenschaftliches Testverfahren, aber ich halte praktische Erfahrungen Theoretischen sowieso für überlegen. Gucken wir mal was da passiert. Euch allen würde ich empfehlen 1. an dem kostenlosen und unkomplizierten Austauschprogramm von PeakDesign teilzunehmen und dann die neuen Anker zu verwenden und 2. je nach Ausrüstungswert mal über eine Kameraversicherung nachzudenken. Schließlich kostet eine G9 mit dem 2,8/200 PanaLeica über 4.000€ und eine EM-1 MK.II mit 4/300 Zuiko liegt in einer ähnlichen Preisregion. Aber das ist ein anderes Thema und dazu folgt demnächst ein separater Artikel. Und solltet Ihr die Gurte von PD noch nicht kennen, stay tuned, ich stelle Euch demnächst meine beiden Lieblingsgurte der Kalifornier vor. 

Leider werde ich immer noch nicht von der Industrie gesponsert und daher gilt, dass der Blogartikel, auch wie immer, nur meine persönliche ungefilterte Meinung wiedergibt. Also hergestellt nach dem 365Photo Reinheitsgebot!

Zugabe: Olympus spendiert eine weitere Zugabe zur EM-1 Mk.II

Bis zum 31.Juli 2018 läuft eine Bonus-Aktion von Olympus für die Olympus EM-1 Mk.II. Es gibt den HLD-9, den Power Grip im Wert von 299€, gratis dazu. Soweit so gut, darüber hatte ich hier schon berichtet.

Aber Olympus legt nach und hat die Aktion nochmals aufgewertet. Zusätzlich zum Power Grip erhalten Käufer bis zum 31.Juli diesen Jahres noch die 3-Jahres Zusatz-Gewährleistung für Ihre EM-1 Mk.II. Das macht das Paket nochmals attraktiver, denn neben den 2 Jahren normaler Garantie und den zusätzlichen 6 Monaten Garantie bei Registrierung der Kamera unter myOlympus, zählt diese Verlängerung additiv. Konkret bedeutet das: Kauft Ihr heute, am 21.06.2018 eine Olympus EM-1 Mk.II und nutzt alle Möglichkeiten aus, endet Eure Garantie/Gewährleistung erst am 20.12.2023! Ja, richtig gelesen, 2023.

Das Beste daran ist, dass die Garantie/Gewährleistung bei Olympus bei einem späteren Verkauf der Kamera auf den Käufer übertragen werden kann. Das pusht dann den Wiederverkaufspreis, falls man auf das nächste neue Topmodell umsteigen möchte. Hier liegt Olympus eine Nasenlänge vor Panasonic. Da kann die Garantie leider nicht mit dem Gebrauchtverkauft mit übertragen werden. Also, wer noch zögert sollte bis zum 31.07. eine Entscheidung treffen, denn das Paket von Olympus ist noch attraktiver geworden! Nachlesen könnt Ihr das hier auf der Aktionsseite von Olympus.

Wie immer gilt, ich erhalte keinerlei Zuwendungen von Olympus für diese Information. Also alles komplett werbefrei und ohne Nebenwirkungen.

Hands on: Die Panasonic Lumix G9 mit dem Leica Vario-Elmarit DG 2,8-4,0/50-200

Ja doch, ich gebe es zu, zur Weihnachtszeit war ich schwer in Versuchung die Lumix G9 anstelle meiner PEN-F zu bestellen. Ich habe widerstanden und die Gründe sogar hier mit Euch geteilt. Nichts desto trotz war ich immer noch äußerst neugierig auf die Panasonic Lumix G9, Die Diskussionen um den Sucher der Lumix G9, die kurz nach Erscheinen der Kamera einsetzten, verunsicherten mich aber. Stichworte wie „kissenförmige Verzeichnung“, „verschwommene Ecken“ und „schlecht für Gleitsichtbrillenträger“ wurden in verschiedenen Foren genannt. Da für mich persönlich der Sucher eminent wichtig für meine Art zu fotografieren ist und ich selber eine Gleitsichtbrille trage führte kein Weg daran vorbei, das persönlich zu überprüfen. Mein Besuch auf dem  Umweltfestival Horizonte Zingst bot sich daher geradezu an, um endlich die Panasonic Lumix G9 etwas länger in die Finger zu bekommen. Glücklicherweise klappte es  und ich konnte mir über die Lumix G9 in rund 2,5 Stunden im Rahmen eines Fotowalks und einer Ausleihe direkt bei Panasonic einen ersten Eindruck verschaffen.

Die Lumix G9 mit dem Nocticron 1,2/42,5mm im Einsatz

Als langjähriger Olympus User ist es schon ungewöhnlich eine Panasonic zu bedienen, nichts ist im Menü da wo man es vermutet und natürlich ist die Leihkamera auch nicht so konfiguriert, wie die eigenen Kamerabodys. In der knappen Zeit, die ich zur Verfügung hatte, habe ich daher nicht die Kamera an meine Gewohnheiten angepasst, sondern genau umgekehrt, ich habe mich für diese Zeit der Lumix angepaßt. Das ganze hat nach ein paar Minuten Einarbeitungszeit recht gut funktioniert, da die G9 viele Direktwahltasten hat. Eine Ausnahmestellung hatte lediglich der Joystick zur Verschiebung des Fokusfeldes, das war für mich echtes Neuland, da ich bei meine Olympus Kameras immer über das Steuerkreuz gehe. Ich habe ziemlich oft versucht mit dem Steuerkreuz der Lumix den AF-Punkt zu verschieben, aber das war auch der einzige Unterschied in der Bedienung, der mir immer wieder dazwischengekommen ist. Sonst liegt die Panasonic Lumix G9 extrem gut in der Hand, der Griff ist fast perfekt ausgeformt und die Einstellungsräder sind an den üblichen Positionen. Das vordere Rad steht dabei senkrecht vor dem Auslöser, etwas ungewohnt für mich, da es bei der Olympus EM-1 um den Auslöser herum angeordnet ist. Dafür gibt es auf der Rückseite quasi zwei Rädchen, einmal wie gewohnt oben am Body und einmal um das Steuerkreuz herum.  Die Lumix G9 kann wohl so konfiguriert werden, dass auf die 3 Räder im Modus A (Zeitautomatik) Blende, Belichtungskorrektur und ISO gelegt werden können. Das konnte ich zwar mangels Zeit nicht prüfen, aber es wäre ideal, diese 3 Parameter im direkten Zugriff zu haben. Bei der Olympus EM-1 nutze ich dazu immer den Hebel um von Set 1 auf Set 2 zu schalten und damit den Zugriff auf die ISO´s zu haben. Alles in allem unterscheidet sich die Bedienung sicherlich in einigen Nuancen zwischen der Lumix G9 und der Olympus EM-1, aber die Kameras sind so individuell konfigurierbar, dass sie sich zu einem großen Teil an die eigenen Gewohnheiten anpassen lassen. Ein Wechsel von der EM-1 zur G9 oder andersherum sollte daher niemandem vor große Probleme stellen.

Die Panasonic Lumix G9 konnte ich einmal mit dem Panaleica 2,8-4,0/12-60 und danach mit dem neuen 2,8-4,0/50-200 testen. Interessant für mich war aber auch das Verhalten der Lumix G9 mit meinen ja bereits vorhandenen Olympus Objektiven, aber dazu später daher.  Das 12-60 habe ich eigentlich als auffällig unauffällig wahrgenommen, denn es paßt perfekt zur Kamera und bietet einen idealen Brennweitenbereich vom starken Weitwinkel bis zum leichten Tele. Dabei ist es recht leicht und macht von der Verarbeitung her einen wirklich soliden Eindruck, das perfekte Standardzoom für den anspruchsvollen Fotografen. Allerdings fehlt dann (gefühlt) doch die Lichtstärke am langen Ende und im Vergleich mit dem Olympus 2,8/12-40 bietet das Zuiko mit dem  Fokusring und der L-Fn Taste eine im Alltag sehr praktische Ausstattung, die dem PanaLeica fehlt. In meinen Augen ist die Entscheidung zwischen beiden Objektiven Geschmacksache, wobei ich ehr zum 12-40ziger tendieren würde.

Das PanaLeica 2,8-4,0/50-200 an der G9 mit Streulichtblende

Das neue PanaLeica 2,8-4,0/50-200 bietet einen interessanten Brennweiten- bereich, den viele MF (nicht mFT) Fotografen bereits kennen- und schätzen gelernt haben. Olympus hatte lange Zeit das Zuiko 2,8-3,5/50- 200 SWD im Angebot und es wurde hoch gelobt  und noch oft an der EM-1 MkI. eingesetzt. Das neue PanaLeica 2,8-4,0/50-200 ist einen Hauch lichtschwächer und bietet die gleiche Brennweite. es ist sehr gut verarbeitet, etwas kleiner und leichter als das Olympus 2,8/40-150 und kann auch mit einem Telekonverter genutzt werden. Panasonic bietet hierfür den DMW-TC 14 (1,4x) und den DMW-TC 20 (2,0x) an. Das wird in Zukunft keine leichte Entscheidung, denn das Olympus Zuiko 2,8/40-150 ist optisch und selbst mit dem Telekonverter noch richtig gut, das Panasonic 2,8-4,0/50-200 ist lichtschwächer, dafür aber auch leichter und kompakter. Preislich liegt das PanaLeica 50-200 allerdings deutlich vor dem Zuiko 40-150, rund 1.700 € beträgt der Listenpreis, die Olympus-Optik ist (ohne Telekonverter) bereits für ca. 1.200€ zu haben.  In meinen Augen stellt sich hier die Frage, ob man bereit ist etwas mehr an Volumen und Gewicht zu schultern oder ehr nicht. Persönlich gebe ich zu, dass ich schon öfter das 40-150 zuhause gelassen  und dafür das 75-300 in die Tasche gepackt habe. Mehr Brennweite und geringeres Gewicht waren für die Entscheidung verantwortlich. In diese Bresche könnte das neue Panasonic 2,8-4,0/50-200 springen, denn Qualitativ scheint es wirklich sehr gut zu sein.

Wir mFT User können mittlerweile aus einem Riesen Angebot an Objektiven wählen. Als ich die Lumix G9 mit meinem altgedienten Zuiko 2,8/12-40 in Zingst ausprobiert habe, gab es keinerlei Einschränkungen für mich. Die L-Fn Taste funktionierte und auch das Umschalten auf das manuelle fokussieren durch das „Zurückziehen“ des Fokusrings am Objektiv wurde von der Lumix G9 direkt unterstützt.  Toll! Der einzige Wermutstropfen ist, dass die kombinierte Stabilisierung von Objektiven und Kamera nicht Herstellerübergreifend funktioniert, daran sollten Olympus und Panasonic arbeiten!

Kommen wir zum meist diskutierten Punkt der Panasonic Lumix G9, dem Sucher. Das „Guckloch“ ist tatsächlich riesengroß und die Auflösung ist fantastisch, diese Punkte sind über jeden Zweifel erhaben. Auch das Anpassen der Größe des Sucherbilds per Taste am „Sucherbuckel“ geschieht simpel per Knopfdruck und ist durchaus nützlich, denn als Brillenträger ist es unter Umständen  schwierig das komplette Sucherbild in der größten Stufe zu überblicken. Ich persönlich bin besser als erwartet mit dem Sucher klargekommen und habe im Endeffekt die ganze Zeit mit der höchsten Vergrößerung fotografiert. Die Auflösung und das Reaktionsvermögen des Suchers sind eine Wucht, man könnte glatt vermuten, dass es sich hier um optischen Sucher handelt. Spaß beiseite, das Ding ist echt verdammt gut und er ist besser als der Sucher der Olympus EM-1, bildmäßig betrachtet. Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum die Lumix Sucher immer so eine kissenförmige Verzeichnung haben müssen. Da ist Olympus wieder vorne, denn da verzeichnet gar nichts und auch die Infos im Sucher sind etwas besser abzulesen. Trotzdem sollte Olympus hier nachlegen, denn die Auflösung des Lumix G9 Sucher ist ein Knaller. Und wenn wir schon beim wünschen sind, hätte ich gerne den Sucher der Lumix G9 ohne kissenförmige Verzeichnung, denn das bietet der Sucher der EM-1 schon immer. Das muss doch lösbar sein. Ich trage übrigens eine Gleitsichtbrille und fotografiere immer MIT! Brille auf der Nase. Bei der Olympus EM-1 MK. I & II geht das absolut problemlos und die Lumix G9 machte mir auch keine Probleme. Trotzdem solltet Ihr, wenn Ihr eine Brille tragt, versuchen vor dem Kauf den Sucher der G9 beim Händler oder auf Messen für Euch zu testen. Gerade mit Brille ist das immer eine sehr individuelle Angelegenheit.

Mit der Lumix G9 ist es Panasonic erstmals gelungen, mich richtig neugierig auf eine Kamera von diesem Hersteller zu machen und tatsächlich eine Alternative zur Olympus EM-1 MkII. zu bieten.  Die Lumix G9 ist eine Kamera für Fotografen und Panasonic hat mit ihr die Auswahl an Spitzenkameras für uns mFT-User ein gutes Stück größer gemacht! Was haben wir mFT-User doch für ein Glück, dass wir die Wahl haben zwischen zwei so exzellenten Kameras von zwei so innovativen Herstellern, von der Auswahl an Objektiven ganz zu schweigen. Also, alles richtig gemacht mit mFT!

 

Service: Peak Design tauscht problematische Anker aus

Scheinbar gibt es Probleme mit den Ankern der 1. und 3. Generation von PeakDesign. Die Anker sind die kleinen runden Plättchen mit den Bändern daran und werden entweder direkt durch die Gurtösen an der Kamera gezogen oder durch die Dreiecksringe, die meistens den Kameras beiliegen. An den Ankern wird dann letztendlich der Gurt oder die Handschlaufe eingeklickt.

Links der Version 3 Anker, rechts wahrscheinlich ein Anker der Version 1

Hintergrund scheint der zu sein, dass bei einem direkten befestigen der Bänder durch die Gurtösen an der Kamera Belastungen auftreten, die die Bänder beschädigen könnten. PeakDesign (PD) hat zwar nur 7 Fälle auf ca. 1. Millionen Anker festgestellt, hat sich aber trotzdem entschlossen, neue und stabilere Anker zu produzieren. Hier könnt Ihr nachlesen, welche Beweggründe der Aktion von PD zugrunde liegen. Dpreview.com hat hierzu übrigens auch schon erste Infos veröffentlicht.

Solltet Ihr also einen Anker der 1. Generation oder der 3. Generation  (eingeführt im August 2017) haben, geht bitte auf die Austauschseite von PD und folgt den Anweisungen dort. Ihr bekommt die neuen Version 4 Anker kostenlos zugeschickt. Da ich selber betroffen bin, habe ich den Prozeß schon durchlaufen und es klappt alles reibungslos, auch mit der deutschen Adresse gibt es keinerlei Probleme. Ihr braucht dabei keinen Kaufnachweis hochzuladen oder Ähnliches, zählt einfach Eure Anker, gebt Eure Infos ein und Ihr seid im Update-Programm dabei.

Auf der Austauschseite wird auch beschrieben, wie Ihr die Anker der 1. und 3. Generation weiter benutzen könnt, bis die Ersatzlieferung eintrifft. PD empfiehlt diese nur noch mit dem Dreiecksring zu nutzen. Übrigens werden mit den Austauschankern auch zusätzlich solche Ringe verschickt.

Unter dem Strich vertraue ich persönlich meinen PD Ankern weiter, weil ich diese immer über die Dreiecksringe an meinen Kameras befestigt habe. Sobald die Ersatzlieferung kommt werden die Anker getauscht und alles ist gut. Ein dickes Kompliment an die Kalifornier für die ganze Aktion. Es gibt eine offene Kommunikation, einen kostenlosen Service für betroffene Kunden und ein einfach zu handhabendes Verfahren, dass man in 5 Minuten durchlaufen hat. Toll. Da könnte die deutsche Automobilbranche doch glatt von lernen 😉 !