PEN-F: Creative-Dial, Kleines Rädchen, große Wirkung!

Seitdem die  Olympus PEN-F auf den ersten Webseiten und in den Kommentaren das Licht der Welt erblickte, polarisierte ein Bedienungselement der Kamera ganz besonders. Das Kreativrad an der rechten Vorderseite der Kamera. Ein großer Teil der User empfand das Kreativrad als total überflüssig und ärgerte sich darüber, dass es nicht individuell mit anderen Funktionen der Kamera belegt werden konnte. Die restlichen PEN-F User probierten das Kreativrad aus und fanden es ganz praktisch. Ich selber gehöre der letztgenannten Kategorie an und nutze das Kreativrad mittlerweile gerne und oft. Und wozu nutze ich hauptsächlich das kleine „Zauber-Rad“ an der PEN-F? Meistens, also in gefühlt 99% aller Fälle, für nur zwei Einstellungen:

Schwarz/Weiss. Ganz klassisch und für mich der ideale Anwendungsfall des Kreativrads. Gerade im Schwarz/Weiß Modus ermöglicht mir das schnelle umschalten per Rad einen optimalen visuellen Eindruck der Szene. Ganz davon abgesehen, dass ich hier mit den Presets schon in der Kamera eine Bildwirkung erzielen und sehen kann, die ich sonst erst im Nachhinein in der Bildbearbeitung erreiche.

Farbe. Einen eigenen Look produzieren! Naja, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber mit der PEN-F kann man schon ordentlich in den Malkasten greifen und sich das JPEG so hinbiegen wie es einem am besten gefällt. Das kann, gerade bei Farbe, allerdings auch gehörig in die Hose gehen. Da ist ehr weniger mehr, bringt aber dann tatsächlich spannende Ergebnisse. Mein Preset gefällt mir richtig gut und ich nutze es öfter als gedacht. Dabei ist es in vielen Fällen so, dass die PEN-F JEPG´s produziert, die für mich schon verdammt nah am optimalen Bild liegen und geringe bis gar keine Korrekturen benötigen.

Jedem PEN-F User kann ich es nur ans Herz legen, wenigstens einmal mit dem Kreativrad zu spielen! Zumindest mit der S/W und der Color Position. Da ist wirklich Musik drin und einen Versuch ist es allemal wert. Daher möchte ich Euch an dieser Stelle ein paar Tips zur Nutzung mitgeben:

  1. Weniger ist mehr. Verändert am Anfang nur EIN EINZIGES Preset. Die voreingestellten Presets von Olympus sind wirklich gut, gerade das Monochrom 2 wird allenthalben von Fotografen sehr gelobt.
  2. Führt die Veränderungen am besten in einem Custom-Menü durch. Also Wählrad auf C1, C2, oder C3 und tobt Euch da aus. So bleiben Euch die ursprünglichen Einstellung von Olympus bei den anderen Wahlradpositionen erhalten.
  3. Stellt RAW & JPEG in den Aufnahmeparametern ein. Ihr erhaltet dadurch immer neben dem S/W Bild oder der veränderten Farbaufnahme ein RAW, dass Ihr ganz klassisch verarbeiten könnt.
  4. Setzt die farblichen Veränderungen nicht so stark ein. Ein dezentes, in Nuancen farblich angepasstes Preset sieht man sich nicht so schnell leid. Knallbunte Bonbon-Farben sind kurzfristig interessant, langfristig aber im Bild ehr unnatürlich und effekthaschend.
  5. Probiert im S/W Modus ruhig die Option „Körniger Film-Effekt“ aus. Je nach Motiv und Lichtstimmung kann dieser Effekt die Bildwirkung unterstützen.
  6. Die Schärfe und der Kontrast können im SCP (Super Control Panel) ebenfalls von -2 bis +2 eingestellt werden und bleiben dann  dem zugewiesenen Farb- oder S/W-Modus erhalten. Persönlich würde ich hier erst Veränderungen vornehmen, wenn ich mit den anderen Parameter 110%zig zufrieden bin und ganz sicher weiß, dass ich daran nicht noch Veränderungen vornehmen werde. Es wird sonst einfach zu komplex alles auf einmal verändern zu wollen.
  7. Last but not least gibt es noch die Vignette. Je nach Motiv kann das mal gut ausschauen. Ich benutze diese Einstellung nicht, da es für mich persönlich nichts mit dem „Film-Look“ zu tun hat. Aber das ist Geschmacksache.

Die Olympus PEN-F bietet mit dem Kreativrad unglaublich viele Möglichkeiten für spannende Bilder. Ein einfacher Dreh am „Creativ-Dial“ und der User hat eine neue Kamera in der Hand. Egal ob Schwarz/Weiß, Farbe oder körniger Film, es ist enorm viel machbar. Ich möchte Euch noch meine beiden Lieblings-Presets vorstellen. Wenn Ihr mögt, baut sie nach und probiert sie aus.

Mein S/W Preset:

Das S/W Preset ergibt gerade bei Landschaftsaufnahmen mit blauem Himmel knackige Kontraste, die menschliche Haut wird heller dargestellt. Einfach mal ausprobieren

Mein Preset für Farbe:

Mein Farb-Preset macht das Blau etwas heller und strahlender und stellt Grüntöne einen Hauch wärmer da, wobei die Unterschiede ehr subtil ausfallen. Wenn das Wetter wieder etwas besser ist, reiche ich nochmal ein paar Vergleichsaufnahmen nach.

Und hier eine Bildreihe zum Einsatz der Körnung:

Die Unterschiede sind am Garagentor und an dem hellen Haus im Hintergrund gut zu erkennen.

Wenn Ihr auch tolle Presets für die PEN-F habt, her damit, am besten mit Beispielbildern! Ich weiß wieviel Mühe, ausprobieren und verwerfen in solch „simplen“ Presets stecken kann. Wer anderen PEN-F Usern behilflich sein möchte kann mir gerne seine Parameter zusenden. Ich würde diese dann mit Bildbeispielen hier veröffentlichen und allen PEN-F Fotografen zugänglich machen. Auf geht’s!

 

 

 

3 Gedanken zu „PEN-F: Creative-Dial, Kleines Rädchen, große Wirkung!“

  1. Hallo Jörg,

    ich bin auf der Suche nach drei Bilddateien mit den „junfgfräulichen“, also unveränderten Monochromeeinstellungen.
    Auf meiner Kamera habe ich sie angepasst und ich würde jetzt gerne testweise die originalen Einstellungen einspielen.
    Kannst Du mir drei Bilder (Motive egal), die mit den originalen Einstellungen aufgenommen wurden, zuschicken?

    Danke, Tom!

    1. Hallo Tom,

      ich schaue heute direkt nach und halte Dich auf dem Laufenden, ob ich da auch noch etwas „jungfräuliches“ habe. Mache ich dann per Mail.

      Viele Grüße
      Jörg

      1. Hallo Jörg,
        nicht mehr nötig,. Ein bisschen Nachdenken brachte mich auf die Idee, einfach die Kamera zurückzusetzen.
        Die alten Einstellungen kann ich ja mit dem Updater wieder einspielen.

        Danke, Tom!

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