Zum Jahreswechsel: Foto-Projekte

Pünktlich zum Jahreswechsel steht die Frage nach den guten Vorsätzen für das nächste Jahr auf der Agenda ganz oben. Fotobegeisterte Zeitgenossen, mich eingeschlossen, beginnen dann darüber nachzudenken, welches „Projekt“ man denn wohl 2015 angehen könnte. Im ersten Augenblick mag man über diese Vorsätze schmunzeln, ich denke aber ein Projekt bringt die meisten Hobby- und Amateurfotografen, auf welche Weise auch immer, nach vorne. Bis Silvester sind es ja noch ein paar Stunden und daher gibt es heute ein paar Anregungen und Ideen für potentielle Projekte im Jahr 2015.

1. Jahreszeiten

Wer kennt Sie nicht, die Bilder, die einen Baum zu den vier Jahreszeiten in seiner so unterschiedlichen Blätterpracht zeigen. Das Projekt ist sehr einfach umzusetzen, die Schwierigkeit dürfte sein, einen ansprechenden Baum in attraktiver Umgebung zu finden.

2. 12/52/365 Tage

Eine erweiterte Variante von Vorschlag Nr.1. Mehr Bilder, wechselnde Motive, eine bestimmte Stilrichtung (z.B. SW oder nur Weitwinkelaufnahmen) und viele andere Möglichkeiten zeichnen diesen Vorschlag aus. Alles ist möglich. Die Schwierigkeit hierbei ist: „Dranbleiben“ und wirklich bis zum Ende durchziehen. Selber habe ich die 365 Tage Variante ausprobiert und durchgehalten. Das war nicht immer einfach, aber am Ende des Projekts ein richtig tolles Gefühl es geschafft zu haben.

3. Selfies

Persönlich tue ich mich mit dem „Selfie-Hype“ schwer, andererseits stelle ich fest, dass es doch recht wenige (gute) Bilder von mir gibt. Also, macht doch jede Woche, jeden Monat, jeden Tag ein Selfie und bitte nicht mit dem Handy, sondern so, wie Ihr auch andere Personen fotografieren würdet. Ausserdem ist das Projekt ein guter Grund der besseren Hälfte (oder seinem eigenen Gewissen) mitzuteilen, dass deshalb ein Fernauslöser (falls bereits vorhanden bitte wahlweise ersetzen durch: Hintergrundsystem, Studioblitz, Diffusor oder Ähnlichem) anzuschaffen ist.

4. Kalender

Kalender, jetzt noch? Ja klar, aber schon für 2016, für 2015 wäre es arg knapp. Entweder kombiniert Ihr es mit dem Punkt 2, also tägliche oder wöchentliche Aufnahmen von einem jeweils gleichen Standpunkt und wählt dann zum Jahresende die besten Bilder aus, oder Ihr setzt Euch ein eigenes Thema. Wie wäre es mit Eurer Heimatstadt als Thema, die ihr über das Jahr hinweg fotografiert? Oder Ihr fotografiert Rezepte, für die Herrn der Schöpfung am besten Grillrezepte. Dann habt Ihr für Euren besten Grill-Buddy gleich das passende Weihnachtsgeschenk.

5. Stadtgeschichte

Wer kennt das nicht, aus dem Augenwinkel im Vorbeifahren bemerkt man plötzlich, dass das alte Haus, was eigentlich schon immer dort gestanden hat, weg ist. Einfach weg, fort, futsch und nie mehr gesehen. Mir geht es dann immer so, dass ich mich schwarz ärgere, dass ich den vertrauten und selbstverständlichen Anblick nicht festgehalten habe. Also, holt Euch Infos aus den Zeitungen, lokalen Webseiten, vielleicht direkt von der Stadt und macht Bilder von den Gebäuden und Bereichen in Eurer Stadt, die sich im nächsten Jahr massiv verändern oder vielleicht sogar ganz verschwinden werden.

Das sind ein paar Vorschläge und Anregungen von meiner Seite für Euch für das Jahr 2015. Ich habe übrigens aus meinem Fotoprojekt 2013 einen Kalender erstellt der mich im Jahr 2015 begleiten wird. Das Bild oben ist von diesem Kalender.

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen jeden Tag ein Bild zu machen. Ganz ohne Motivvorgabe, einfach drauf los. Wer neugierig ist was da raus kommt, kann im Januar nochmal reinschauen. Ich sammle die Bilder einfach im einer Flickr Group. Wer Lust hat kann ja mitmachen, einfach ein Mail an mich und schon seid Ihr dabei.

Ich hoffe ich konnte Euch vielleicht dazu anregen, Euch einmal einen alternativem guten Vorsatz für das Jahr 2015 vorzunehmen. Macht einfach etwas, bleibt dabei, auch wenn es am Anfang lästig oder nervig ist, die Ergebnisse und Fotos nicht Euren Erwartungen entsprechen und Ihr vielleicht schon daran denkt aufzugeben. Ich verspreche Euch aus eigener Erfahrung, irgendwann gewinnt das Projekt eine Eigendynamik die Ihr Euch am Anfang nicht vorstellen konnte und es macht nur noch Spaß.

Erstkonktakt: Nissin i40

Nissin i40

Seit einiger Zeit nutze ich neben meinen DSLR´s auch eine mft Kamera, die Olympus OM-D EM10. Die Oly ist wirklich klein und mit dem Pancakezoom trägt sie kaum auf. Es macht wirklich Spaß sie zu benutzen, was liegt also näher, als etwas Zubehör anzuschaffen. Ganz oben auf der Wunschliste in der dunklen Jahreszeit steht natürlich ein Blitzgerät, bloß hier ein passendes zu finden ist gar nicht so einfach, denn die Dinger sind alle riesengroß im Vergleich zur Kamera. Die Ausnahme bildet hier der Nissin i40, er ist seit Sommer auch mit einem Anschluß für die mft Kameras lieferbar und passt von den Ausmaßen wirklich prima zur Olympus EM10. Angegeben ist er mit einer Leitzahl von 40 bei 105mm, angetrieben wird er von 4 AA Batterien oder Akkus.

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Der Nissin i40 kostet um die € 170,– und wird in einer kompakten und qualitativ guten Tasche geliefert. Neben dem Blitzgerät befindet sich noch ein stabiler Standfuß, ein Diffusor-Vorsatz und ein Karabiner zur Befestigung der Transporttasche in der Verpackung. Sowohl der Standfuß als auch der Diffusor passen samt Blitz übrigens wunderbar in die Tasche.

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Technisch kann der kleine Blitz alles was der mft-Fotograf braucht. Neben iTTL, einem normalen Automatik-Mode und natürlich der manuellen Einstellung, zwei Slave-Modi und einem wireless TTL Slave Modus, der über den internen Blitz der Olympus EM10 als Master gesteuert werden kann, gibt es sogar eine Video-Leuchte. Also alles dabei was benötigt wird. Gesteuert wird der i40 über die zwei sehr gut bedienbaren Einstellungsräder und die beiden Tasten (Power-Taste und Testblitz-Taste). Je nach Eingestelltem Modus werden die notwendigen Markierungen an den Einstellungsrädern beleuchtet, so dass klar ist welche Skala auf dem Rad in diesem Modus zum Einsatz kommt. Hört sich kompliziert an, ist aber sehr einfach. Ich hatte noch keinen Blitz, der so simpel und dabei intuitiv in der Handhabung ist.

IMGP7296 IMGP7308Der Blitzkopf ist um 180° nach links und rechts in der Horizontalen schwenkbar und in 4 Rasterstellungen nach oben in die Vertikale. Indirektes Blitzen ist damit in fast jeder Stellung möglich, vor allem auch im Hochformat. Übrigens, dieses kleine weiße Feld überhalb des Schriftzuges „Nissin“ ist die Videoleuchte.

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Unter dem Aufhellreflektor, hier im ausgefahrenen Zustand befindet sich eine Brennweitentabelle für die manuelle Einstellung des Zoomreflektors. Wirklich pfiffig.

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Die Kontroll LED dient dabei als Anzeige für die Einstellung des Zoomreflektors. Im Normalzustand leuchtet die LED grün, für volle Ladung und Automatik. Hält man die Power-Taste aber 3 Sekunden gedrückt, verändert sich die Stellung des Zoomreflektors und die LED wechselt die Farbe und zeigt damit an, welche Brennweite, welcher Blickwinkel durch den Blitz nun ausgeleuchtet wird. Eigentlich eine total simple Anzeige, aber super einfach in der Praxis anzuwenden. Selbstverständlich passt sich im Auto-Modus der Reflektor bei einem Zoom der jeweiligen Brennweite an, aber das setzte ich sowieso voraus. Hier nochmal Bilder der LED in unterschiedlichen Farben:

Einstellung Auto in Grün

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Einstellung auf 24mm (äquivalente Brennweite KB) in Blau

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Natürlich darf eine Streuscheibe für eine weitere Ausleuchtung als 24mm nicht fehlen. Nissin gibt hier 16mm an die mit der Streuscheibe erreicht werden können. Wenn der kleine Blitz tatsächlich die 16mm gut ausleuchten sollte, dann Hut ab. Bisher habe ich das nicht testen können, da mir einfach die Optik im mft Bereich dazu noch fehlt. Aber testen werde ich das auf jeden Fall. Die Streuscheibe wird unterhalb des Blitzkopfs herausgezogen und macht einen stabilen Eindruck.

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Befestigt wird der Nissin i40 über einen Einschub der mit einem Stift gesichert wird. Zum lösen des Blitz muss auf der Rückseite einfach eine Taste gedrückt werden und der Blitz herausgezogen werden. Das ist manchmal etwas fummelig, da man die Taste entgegen der Richtung drückt, in die man den Blitz ziehen soll. Das geht aber alles nach kurzer Eingewöhnung problemlos und ist Meckern auf hohem Niveau.

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Mein erstes Fazit nach 2 Tagen mit dem kleinen Nissan i40: 

– Er passt von der Größe perfekt zur Olympus EM10.

– Die Bedienung ist intuitiv und gelingt nach kürzester Zeit ohne erneut in die Bedienungsanleitung zu schauen.

– Die Blitzleistung mit LZ 40 liegt im Mittelfeld und ist für die Größe recht ordentlich, die Blitzfolgezeit ist fix.

– Das mitgelieferte Zubehör ist mehr als komplett.

– Qualitativ macht er einen hochwertigen Eindruck.

– Die Gesamtausstattung mit den verschieden Modi und der Videoleuchte lässt keine Wünsche offen.

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