Einzelstück: Fuji X-T1 & 18-135 zum Schnäppchenpreis

An meinem freien Tag hat es mich heute mehr oder minder zufällig in den MediaMarkt nach Wuppertal geführt. Neben meiner ursprünglichen Suche, musste ich natürlich einen Blick in die Fotoabteilung werfen. Da habe ich heute ein echtes Schnäppchen gesehen. Eine nagelneue X-T1 mit dem 18-135 Kit steht da in der Vitrine zum Preis von 1.250,– Euro. Das ist wirklich ein richtig günstiger Preis. Also, wer eine X-T1 sucht einfach mal im MM anrufen, heute Mittag war sie noch da. Die Farbe ist übrigens schwarz.

Neu: Newcomer in Sachen Fototasche

In genau 5 Monaten sitzen wir alle (mehr oder minder) fröhlich und gut gelaunt unter dem geschmückten Christbaum und feiern Weihnachten. Höchste Zeit also, sich um die Geschenke zu kümmern und zwar um die eigenen. Dummerweise passiert es mir nämlich ständig, dass ich circa zwei Monate vor dem Weihnachtsfest keine Auskunft auf die Frage geben kann : „Was wünscht Du Dir zum Fest“. Auf meiner Wuschliste herrscht dann Leere, mir fällt nichts, aber auch gar nichts ein und ich sage dann, wie jedes Jahr,:“Ach, ich habe doch schon alles, ich weiß nichts“. Und wie jedes Jahr bekommt meine Freundin dann eine Krise und sucht die 2 Monate bis Weihnachten wie verrückt nach einem Geschenk für mich. Aber dieses Jahr wird alles anders!

Schuld daran könnte die Firma Peak Design sein. Bisher macht diese Firma tolle Tragesystem für Kameras, die ich bereits nutze und sehr schätze. Nun haben die Jungs aus Kalifornien ein Kickstarter Projekt an den Start gebracht, um eine Fototasche zu produzieren.

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Das beste daran ist nicht nur, dass die Tasche noch VOR Weihnachten 2015 ausgeliefert werden soll  (der Dezember 2015 ist als Liefertermin genannt), nein, „The everyday  Messenger“ ist darüber hinaus mit einigen cleveren Details ausgestattet, die ich persönlich sehr interessant finde. Zu allererst ist „The everyday  Messenger“ nämlich eine klassische Tasche in der Ihr Eure DSLR oder DSLM mit diversen Objektiven und Zubehör samt Laptop unterbringen könnt. Nach meiner Einschätzung sollte da ohne Probleme ein Oly oder Fuji 2,8/40-150 stehend gut untergebracht werden können. Also Platz satt und wieder eine große und voluminöse Tasche!? Naja, nicht ganz. Die Polster in der Tasche sind variabel und nicht wie gewöhnlich steif, so dass sich die Tiefe der Tasche dem Inhalt anpassen kann.

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Unterstützt wird diese Anpassungsfähigkeit durch den Verschluss der Tasche, der vier verschiedene Stufen kennt und dabei mal etwas ganz anderes ist. Kein Reißverschluss, kein Klettverschluss und auch kein Schnappverschluß, sondern ein neuer, magnetischer Mechanismus. Mal schauen wie gut er in der Praxis funktioniert, aber er macht die Tasche ebenfalls anpassungsfähig an den Inhalt.

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Getragen werden kann die Tasche als klassische Schultertasche, als Messenger Bag und natürlich am Handgriff, die Verstellung des Tragegurtes erfolgt dabei über eine solide Metallklammer, die sich in ähnlicher Form schon an den Kameragurten von Peak Design wiederfindet und da sehr gut funktioniert. Zur „Sicherung“ der Tasche gibt es wohl noch einen Hüftgurt, der zusätzlich angebracht werden kann.

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Peak Design hat in diesem Projekt viele gute Ideen aufgegriffen und umgesetzt, mir gefällt vor allem die Variabilität im Volumen und in der Tiefe der Tasche. Ob ich meine Kamera mit Batteriegriff einpacke oder ohne, ob ich die Pro Objektive mitnehme oder das kleine Besteck…

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…oder ob ich nur die Ricoh GR einpacke samt Laptop, Zahnbürste und Pyjama, so wie es ausschaut paßt sich die Tasche an und das finde ich wirklich gut.

studio-loaded-generalBisher benutze ich sehr gerne meine ThinkTank City Walker 20. Mit dem Kameraeinsatz ist diese aber leider etwas sperrig, da dieser zwar gut schützt, aber recht steif ist und sich nicht dem Inhalt anpasst. Ohne diesen Einsatz ist die Tasche super, allerdings fehlen dann die Unterteilungen für den Inhalt. Genau diesen Spagat scheint „The everyday  Messenger“ zu schaffen und deshalb werde ich das Projekt unterstützen. Überflüssig zu erwähnen, dass ich damit den unangenehmen, vorweihnachtlichen Fragen aus dem Weg gehen kann. Ich reiche dann einfach die Rechnung weiter ;-).

Die Tasche ist nicht billig, der Einstieg ins Kickstarter-Projekt für die Tasche beginnt bei 195,– USD, später soll die UVP wohl bei um die 250,– USD liegen. Das ist definitiv das Niveau auf dem die Top-Taschen von ThinkTank liegen, z.B. die Retro 20 oder 30, und ThinkTank legt die Latte in Sachen Qualität wirklich ganz weit nach oben. Daran wird sich das Team von Peak Design messen lassen müssen. Allerdings sind da so viele nette Ideen in die Tat umgesetzt worden, dass ich Ihnen definitiv eine Chance geben werde. Schließlich ist doch bald Weihnachten, oder!?

P.S.: Ich werde natürlich nicht von Peak Design gesponsert (echt schade), und ja, die Infos auf der Kickstarter Seite zur Tasche sind sehenswert und tiefgehender als mein Artikel. Auf jeden Fall mal etwas grundlegend Neues auf dem Taschenmarkt und daher eine Erwähnung wert. Und, geben wir es doch zu, sind wir Fotografen nicht alle ein kleines Bißchen taschenverrückt?

Test: Alternative Streulichtblende für das Olympus 2,8/12-40

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die Freude machen. Nachdem Olympus bei vielen Objektiven die Streulichtblende nicht mitliefert, befindet sich diese nun glücklicherweise bei den Pro-Objektiven im Lieferumfang. Ich finde es wichtig, das ein Hersteller dieses „kleine“ Zubehör serienmäßig beilegt, schützt dieses Stück Plastik doch das Objektiv vor Stößen, verbessert die Bildqualität der Optik und ermöglicht damit erst Aufnahmen im Regen, da die Frontlinse frei von Wassertropfen bleibt (ok, wenn Ihr Kap Horn umfahrt und der Regen da horizontal fällt, hilft die Blende auch nicht). Insofern habe ich mich wirklich gefreut, dass mein 12-40 mit Steulichtblende geliefert worden ist. Bitte beibehalten Olympus!

Meine 12-40ziger Blende ist prima verarbeitet, sitzt perfekt und der Bajonettmechanismus funktioniert klaglos. Ein Bajonett finde ich nebenbei bemerkt deutlich praktischer als ein Schraubgewinde. Es ist schneller in der Anwendung und einfacher zu entriegeln. Allerdings gibt es User, denen genau dieser Umstand zum Verhängnis geworden ist und die die Streulichtblende dadurch verloren haben. Tja, dann steht ein Ersatzkauf des Pro Zubehörs an, natürlich auch zu Pro-Preisen.

Die Frage die sich in unserer Zeit natürlich immer zuerst stellt ist: „Geht das nicht auch billiger?“ und die Antwort ist wie immer: „klar geht das auch billiger?“. Die echte Frage, die wir uns wirklich stellen sollten, ist: „Geht das auch preiswerter?“ Nun, ich hab es ausprobiert und mir die einzige am Markt befindliche Alternative bestellt, die JJC LH-J66.

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Preislich liegt diese im Moment bei rund 16 €, das Olympus Original wird beim gleichen Anbieter mit 40 € gehandelt, der Preisunterschied ist recht deutlich. Die Frage die sich stellt ist: Was rechtfertigt den Preisunterschied? Dabei fällt zuerst auf, dass die JJC Blende tatsächlich innovativer ist, als das Original. Durch die Herausnahme einer kleiner Plastikklappe, erlaubt die JJC den Zugriff auf montierte Filter. Ideal also, um den Polfilter trotz aufgesetzter Streulichtblende zu verstellen und den Lichtverhältnissen anzupassen. Punkt für die Kopie.

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Auf der anderen Seite punktet Olympus mit Detailarbeit. Die Innenflächen sind beim Originalprodukt geriffelt ausgearbeitet, was Streulicht besser blockt, als die nur mattierte Oberfläche der JJC. Hier sieht und spürt man tatsächlich die bessere Qualität der Olympus-Blende. Punkt für das Originalprodukt

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Darüber hinaus punktet Olympus mit einem besseren Sitz am Objektiv. Nur ein ganz leichtes „Spiel“ ist zu spüren, die Blende bewegt sich im minimalsten Bereich. Die JJC hat da schon deutlich mehr „Spiel“ sitzt aber auch ganz ordentlich und es fällt im praktischen Betrieb nicht störend auf. Punkt für Olympus.

Preislich brauchen wir nicht zu diskutieren, die JJC ist günstiger und definitiv eine Alternative zum Original. Gut dass wir diese Auswahl haben! Punkt für JJC.

Tja, Unentschieden. Mein Lieblingsprodukt wäre ja die Oly mit dem Plastikfensterchen der JJC. Dafür würde ich auch den Preis bezahlen. Diejenigen unter Euch, die auf Top-Qualität wert legen, empfehle ich klar die Olympus. Sie ist einfach wertiger. Punkt, keine Diskussion, es ist so. Wer allerdings häufig mit dem Polfilter arbeitet oder ein begrenztes Budget hat, der ist mit der JJC sehr gut bedient. Und allen, die ohne Streulichtblende fotografieren empfehle ich dringend eine zu kaufen. Die Kleinen Plastik-Tulpen sind für die Frontlinsen der Objektive nämlich nicht nur Schutz vor unerwünschtem Licht, sondern auch vor unerwünschtem Kontakt mit anderen harten Dingen des Fotografenlebens.

Eine Anmerkung noch zum Schluß. Nur eine der beiden Tasten an den Streulichtblenden funktioniert zur Entriegelung, die andere ist eine reine Blindtaste. Bei der JJC ist es die rechte Taste zur Entriegellung (bei Blickrichtung durch den Sucher), wenn das Plastikfenster oben steht, bei der Olympus auch, wenn der Schriftzug China oben steht. Da manche die Kameras an einem Sunsniper tragen und da wohl schon einige Streulichtblenden verloren gegangen sind, ist das vielleicht hilfreich zu wissen. Man kann ja ausprobieren mit welcher Seite die Kamera anschlägt und die Streulichtblende dann so montieren, dass der Entriegelungsknopf möglichst auf der anderen Seite liegt.

Anleitung: Olympus LiveComposite

Die aktuelle Wettervorhersage für die nächsten 10 Tage verspricht Spannendes für diejenigen unter uns, die eine Olympus EM-10, EM-1 oder EM-5MkII ihr eigen nennen. Sternklare Nächte und Gewitter stehen auf dem Programm und reizen zum fotografieren von Startrails und Blitzen. Normalerweise sind solche Aufnahmen mit viel Aufwand und (bei Gewitterblitzen) auch viel Glück verbunden, Olympus jedoch vereinfacht die Sache durch die eingebaute LiveComposite Funktion ungemein.

Was macht LiveComposite eigentlich? Kurz gesagt, die Kamera macht in diesem Modus mit der ausgewählten Belichtung ständig Aufnahmen und verrechnet diese am Ende miteinander. Die hellen Bildteile, die schon vorhanden sind werden dabei nicht weiter belichtet und überstrahlen daher auch nicht, egal wie of und wie lange belichtet wird. Nur Änderungen in den dunklen Bildteilen zu helleren Werten hin werden quasi „hinzugeschrieben“ Das führt zum Beispiel dazu, dass bei der Gewitterfotografie neue Blitze quasi automatisch zum Bild hinzu addiert werden und bei der Nachtfotografie die Bahn der Sterne, also die Startrails genannten Spuren, aufgezeichnet werden, ohne das eine Stadtsilhouette durch zu lange Belichtung überstrahlt.

Da das Olympus Menü für mich immer noch etwas „kreativ“ aufgebaut ist, habe ich mich lange nicht mit dieser Funktion beschäftig. Es fehlte an Zeit und Gelegenheit und eine Punkt für Punkt Anleitung fand ich auch nicht. Schließlich habe ich mir bei Youtube das Video von pcpanik dazu angeschaut und dann einfach mal losgelegt. Für diejenigen, die nicht immer Videos gucken können oder mal was Ausgedrucktes mit rausnehmen wollen, fasse ich LiveComposite mal schnell in schriftlicher Form zusammen.

Beschreiben möchte ich Euch Schritt für Schritt mein Vorgehen, um Startrails zu fotografieren.

1. Voraussetzungen:

Ihr braucht unbedingt Eure Kamera, ein Stativ, vollgeladene Akkus, eine (starke) Taschenlampe und eine Idee für eine Location. Wenn Ihr den Polarstern (Norden) fotografieren wollt, ist ein Kompass hilfreich. Wollt Ihr richtig lange Startrails aufnehmen und Ihr habt einen Batteriegriff für die Olympus, dann nutzt ihn. So habt Ihr automatisch zwei Akkus zur Verfügung ohne den Belichtungsvorgang unterbrechen zu müssen.

2. Vor Ort:

Baut das Stativ auf, wählt den Bildausschnitt und ermittelt die notwendige Belichtung. „Richtig“ belichtet sollten die Sterne am Nachthimmel gut sichtbar sein. Meine ermittelten Werte lagen bei ISO 400 und Blende 2,8 bei 4 bis 6 Sekunden. Die Basisbelichtung der Olympus läßt sich im Bereich von 1/2 Sekunde bis 60 Sekunden einstellen. Als Objektiv solltet Ihr ein für den Anfang ein Weitwinkel wählen. Herausfordernd wird das Scharfstellen, solltet Ihr in einer wirklichen dunklen Gegend unterwegs sein. Hier hilft die starke Taschenlampe. Strahlt damit ein Objekt in einiger Entfernung an und stellt darauf scharf (am besten nutzt Ihr hierzu den manuellen Modus). Dies sollte bei einem Weitwinkel und Blende 4 genügen, um den Bereich „unendlich“ scharf einzustellen.

3. An der Kamera

  • Stellt das Programmwahlrad auf M
  • Dreht es bis anstelle von Ziffern für die Zeiten „LiveComp“ im Display erscheint
  • Drückt dann die „Menü“ Taste
  • Auf dem Bildschirm erschein ein Auswahlfeld. Hier könnt Ihr Eure ermittelte Zeit mit den Tasten des Steuerkreuz einstellen
  • Bestätigt die Eingabe unbedingt mit der „OK“ Taste
  • Ein leichter Druck auf den Auslöser bringt Euch zurück in den Aufnahme Modus
  • Die Kamera muss nun eine Aufnahme zur Vorbereitung machen, also Auslöser drücken (dies ist NICHT der Beginn der eigentlichen Aufnahme)
  • Sobald die Kamera die Aufnahme beendet hat, seid Ihr bereit für die eigentliche Aufnahmesequenz. Also, nochmal den Auslöser drücken
  • Während der Aufnahmesequenz seht Ihr das Bild auf dem Monitor, auch die Veränderungen werden im Laufe der Zeit dargestellt, in unserem Anwendungsbeispiel die Sternenspuren
  • Unten rechts läuft ein Timer, der die Belichtungszeit für jede Aufnahme runter zählt, darüber wird die Anzahl der bereits gemachten „Shoots“ angezeigt
  • Der Monitor ist übrigens bei der Einstellung auf „LiveComp“ abgedunkelt (in einer dunklen Umgebung ist das wesentlich angenehmer für das Auge, als ein normal hell eingestellter Monitor). Also keine Sorge, Eure Kamera ist nicht kaputt.
  • Zum Abschluss oder Abbruch der Sequenz müsst Ihr nur den Auslöser erneut drücken und Eure Kamera rechnet noch kurz das Bild zusammen und erstellt ein JPEG und ORF.
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Startrails

Ohne großen Aufwand erreicht Ihr damit Aufnahmen wie die Obrige. Kein großes Problem, aber trotzdem immer wieder beeindruckend. Übrigens habt Ihr nach 5 bis 10 Minuten schon die ersten, gut erkennbaren Startrails auf dem Monitor, die Erde rotiert halt echt mit Speed.

Die Einsatzmöglichkeiten von LiveComposite sind vielfältig. Blitze, Gewitter, Lichtspuren von Autos, Lichtmalerei mit der Taschenlampe oder Wunderkerzen, alles ist damit möglich. Olympus hat mit dieser Funktion wirklich etwas Großartiges geleistet. Während Nutzer anderer Kameras diese Bilder und Effekte gar nicht oder nur über Software im Postprocessing erreichen, gilt es bei den Oly´s einfach nur die entsprechende Einstellung an der Kamera vorzunehmen. Hier wird der kreative Prozeß wirklich mal von der Technik befreit.

Wie immer gilt auch beim LiveComposite, einfach mal selber versuchen und ausprobieren, was da herauskommt. Ich werde die nächsten Tage versuchen ein paar gute Gewitterfotos inklusive diverser Blitze zu schießen. Die Wettervorhersage ist dafür ja wirklich vielversprechend! Und wie so etwas aussehen kann, wenn denn alles paßt, könnt Ihr hier sehen: TTshots.