Filter: Einkaufs-Tip für das Frühjahr

Im Augenblick mag  der Blick aus dem Fenster zwar an alles andere als an den Frühling erinnern, aber in ein paar Wochen ist er da und damit auch die Zeit, in der es alle fotobegeisterten Menschen nach draußen treibt. Und was wäre ein so schönes Hobby wie Fotografie ohne den ein oder anderen „Neuzugang“ zur Ausrüstung. Neben den üblichen Verdächtigen, wie Objektiven, Stativen, Taschen oder sogar neuen Kamerabodys möchte ich Euch heute Filter für die Kamera ans Herz legen. 

Mir ist klar, dass es unter den engagierten (Amateur)Fotografen zwei Lager gibt, einerseits diejenigen, die diese Filter einsetzen, anderseits die Gruppe, die (bis auf ND Filter) alles über Software steuern. Persönlich zähle ich mich ehr zur erstgenannten Gruppe, weil ich einfach zu faul bin, alle Bilder im post processing nachzuarbeiten. Da setze ich lieber direkt bei der Aufnahme einen Verlaufsfilter ein. Dazu kommt für mich noch die Tatsache, dass ich mit einem RAW, dass ich mit Filter aufgenommen habe, in der Nachbearbeitung wesentlich mehr Spielraum habe, als bei einer Aufnahme ohne Filter. Ein weiterer Vorteil ist der, dass die Bildwirkung des Filters direkt im Moment der Aufnahme beurteilt werden kann und nicht erst im Nachhinein komplett am PC erstellt wird. Für mich gibt es mehr Vor- als Nachteile beim Filtereinsatz, gerade im Bereich der Landschafts- und Naturfotografie. Dazu kommt, dass Filter Bilder wirklich besser und interessanter machen können, also setze ich sie gerne ein und empfehle Euch, es einfach mal zu versuchen.

An meiner EM-1 habe ich mich für ein 100er Filtersystem entschieden. Die 100 im Produktnamen bezeichnet die „schmale“ Seite des Filters. Es gibt hier verschiedene Maße, von unter 80mm über 100mm, 150mm und sogar 165mm. Die Entscheidung für das 100mm System ist aus dem Grund gefallen, da ich die Filter auch an meinem Olympus 2,8/7-14mm einsetzen wollte. Dafür sind durch den speziellen Filterhalter größere (also breitere) Filter nötig, damit es nicht zu Abschattungen durch den Filterhalter kommt. Die 100 mm sind in diesem Fall wirklich die untere Grenze, die noch am Olympus 2,8/7-14mm funktioniert. Lest Ihr also gleich von Filtern in der Größe 100×150, so ist der Filter 100mm breit, aber 150mm lang. Die extra Länge gibt es an sich nur bei Verlaufsfiltern, so kann der Fotograf durch verschieben der Filter den Verlauf an das Motiv anpassen. Mal weiter oben, mal weiter unten, je nach Anforderung der Lichtverhältnisse und des Motivs. Übrigens ist das auch der entscheidende Grund ein Filtersystem den klassischen Schraubfiltern vorzuziehen. Bei Schraubfiltern ist der Verlauf, bei horizontaler Ausrichtung, immer mittig im Bild. Das ist extrem unpraktisch und auf Dauer langweilig.

Genug der Theorie, kommen wir zum Einkaufs-Tip. Und der dreht sich heute nur um Filter! Welchen Filterhalter Ihr verwendet überlasse ich Euch. Beim stöbern in den üblichen Geschäften wird man schnell feststellen, dass gute Filter nicht billig sind und man ohne Probleme mehrere hundert Euro für ein komplettes Set inklusive Halter ausgeben kann. Lee, Nisi, Haida, Singh-Ray & die Fire-Crest Filter von Formatt Hightech sind die bekannten Anbieter hochwertiger Filter. Eine ehr unbekannte Alternative auf dem deutschen Markt ist die Firma 84.5 camerafilters. In der Ultimate Line werden auch die 100×150 Verlaufsfilter angeboten und das zu wirklich günstigen Preisen. Während die etablierten Anbieter zwischen 100€ und 150€ für die Filter aufrufen, bietet 84.5 diese bereits um 50€ an. Da ich einen Reversed Verlaufsfilter benötigte und nicht jeder der Etablierten diese lieferbar im Angebot hatte, habe ich einfach 84.5 ausprobiert und bin wirklich zufrieden.

Der Filter ist zwar nicht aus Glas und auch nicht so hochwertig vergütet wie die Nisi Produkte, von Kleinigkeiten wie abgerundete Ecken ganz abgesehen, ABER für rund 50€ liefert der 84.5 Filter eine recht farbneutrale Abbildung (siehe erste Vergleichsbilder) und auch optisch sind keine Einschränkungen zu erkennen. Zum Einstieg und ausprobieren oder für etwas speziellere Filter (reversed Filter sind quasi für Sonnenuntergänge gemacht 😉 ) halte ich die Filter wirklich für einen tollen Preis/Leistungs-Tip! Wohlgemerkt bezieht sich das nur auf die Verlaufsfilter, die Neutraldichte Filter (ND) scheinen keine Lichtdichtung zu haben, aber da bin ich gerade dabei das genau herauszufinden. Zu der ganzen Thematik gibt es aber in den nächsten Wochen ein Update, sowohl zum ND Filter als auch zum intensiveren Einsatz des Verlaufsfilter.

Aufnahme ohne Filter mit klassischen grauen Wolken im Bergischen Land ;-)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Also, wer mal Filter ausprobieren möchte, sollte sich bei 84.5 camerafilters umsehen. Ein Filter, samt Filterhalter und einem Adapterring liegt bei ca.110€ im 100er System. Wer es kleiner mag und auf ein Superweitwinkel verzichtet, kommt schon mit dem 84.5mm System hin (quasi Cokin P Halter). Hier kosten Halter, Adapterring und ein Filter zusammen nur rund 60€ und das ist günstig. Übrigens, Finger weg von den bei Amazon angebotenen Sets mit mehreren Filtern, Adapterringen und Haltern. Für rund 30€-35€ kauft Ihr Schrott. Minderwertige optische Qualität, farbstichige Grauverläufe und billigste Halter und Adapterringe verderbe ganz schnell den Spaß. Lieber kleiner anfangen, dafür aber qualitativ vernünftig.

Übrigens, wie immer habe ich den Filter selber bezahlt und auch sonst keinerlei Vergünstigungen durch 84.5 Camerafilters oder den anderen genannten Firmen erhalten.

 

 

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Bevor der große Regen über NRW herfällt hier noch etwas Lesefutter für alle Fotografen, die es vorziehen Ihre Schäfchen ins trockene zu bringen und nicht gerne im Regen stehen.

  1. Der Spiegel hat zwar schon 2014 über die Erfindung der Leica geschrieben, die Bildstrecke ist aber auch 2017 immer wieder sehenswert. Anschauen lohnt sich. Übrigens wurde die Leica damals als „Kleinfilmkamera Leica“ beworben. Bis in die 90ziger Jahre hieß es immer Kleinbildfilm, heute „Vollformat“. Wie sich die Zeiten doch ändern.
  2. Sofortbild lebt! Und wie!!! Es sind erste Bilder der neuen Fuji Instax Kamera aufgetaucht, die ein weiteres Sofortbildformat einführt, quadratisch. Ich muss gestehen, ich will eine haben! Ich finde das Format genial gut.
  3. Sofortbild von Lomo! Naja, zumindest die Kamera ist von Lomo. Und was für eine! Gemacht für das Fuji Instax Mini Format. An sich nichts besonderes, aber die „Lomo´Instant Automat Glass Magellan“ (was für ein Monstername) hat eine Glaslinse, eine maximale Öffnung von f 4,5 und ein 38mm (21mm KB) verbaut. Das ist eine Ansage und gerade die Brennweite finde ich sehr interessant! Hier geht es zu den Details.

Viel Spaß beim lesen!

 

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Heute mal wieder ein paar Tipps zum surfen, auch wenn die Wettervorhersage dazu einlädt das gesamte Wochenende mit der Kamera draußen zu verbringen. Viel Spaß beim stöbern.

  1. Olympus Passion berichtet auf Englisch rund um das mFT System von Olympus und hat einige ganz interessante Berichte, ein Blick lohnt sich, nicht nur für die Oly-Fans.
  2. National Geographic und Olympus suchen wieder den Fotografen des Jahres. Thema in diesem Jahr ist “ Deutschland draußen“ und da der Einsendeschluß erst am 14.Juli ist, gibt es genügend Gelegenheiten Bilder für den Wettbewerb zu machen. Hauptgewinn ist übrigens eine Olympus OMD EM-1 MkII. Also, auf jeden Fall mitmachen!
  3. Die wahrscheinlich letzten Stunden des „Azur Windows“ auf Malta hat wahrscheinlich Gilbert Vanzell eingefangen. Was auf den ersten Blick so unverrückbar, unzerstörbar erschienen ist, ist nun ein Opfer der Elemente Wasser und Wind geworden. Wer je ein Bild von dem Steinbogen auf Malta gemacht hat, hat nun wirklich ein historisches Dokument. Daher, ausdrucken und gut verwahren, Festplatten brechen wesentlich schneller zusammen als Steinbögen 😉 !

KlickBar: mFT Objektive in der Übersicht

Der Frühling steht vor der Tür! Ein erstes untrügliches Anzeichen dafür ist, dass es mittlerweile deutlich länger hell bleibt, mehr Zeit und Gelegenheit also für uns tolle Fotos zu machen! Logisch, dass man dann seine Ausrüstung checkt und vielleicht über die ein oder andere Neuanschaffung nachdenkt, ein weiteres Objektiv beispielsweise.

Gerade wenn man eine mFT Kamera benutzt, hat man eine riesengroße Auswahl an zur Verfügung stehenden Objektiven. Neben Olympus und Panasonic, den beiden Platzhirschen in Sachen mFT, gibt es doch einige weitere Anbieter mit teilweise beindruckenden Objektiven im Angebot. Mir war gar nicht klar, dass es für mFT Kameras ein Fish-Eye mit einer Brennweite von 3,6mm!!! gibt (von Entaniya), oder das Kowa ein 2,5/90 Marco Objektiv für 2017 angekündigt hat. Die Vielfältigkeit der Auswahl ist auf jeden Fall beeindruckend!

Damit der Überblick nicht verloren geht, gibt es auf der Seite des FT Konsortiums einen Überblick über die angebotenen Objektive als pdf. Riskiert mal einen Blick und sucht Euch Euer neues Objektiv für den kommenden Fotosommer aus!

 

Edit: Eine ganz tolle Übersicht in tabellarischer Form auf deutsch findet Ihr übrigens hier, bei henningarts. Mein Dank für den Hinweis geht an Paco Fiedler!