Video Tip: Eine halbe Stunde mit Bruce Barnbaum bei fotoespresso

Samstag morgen, endlich ein Tag frei, ich gucke aus dem Fenster und es regnet „junge Hunde“. Nicht ein bißchen normal starker Regen, nein es „plästert“ wie der Ureinwohner des Bergischen Land´s zu sagen pflegt. Selbst meine abgedichtete Olympus EM-1 wollte heute nicht raus und so musste ich mir einen anderen fotografischen Zeitvertreib suchen.  Was liegt da näher als etwas im Netz zu stöbern. Eine gute und empfehlenswerte Adresse sind die Jungs & Mädels von fotoespresso, da findet sich immer etwas.

Unvermeidbar, dass ich heute dort vorbeigeschaut habe und ein beeindruckendes Interview mit Bruce Barnbaum gesehen habe, was Steffen Körber während der Heidelberger Sommerschule richtig gut geführt hat. Ich möchte es nicht nur empfehlen, ich möchte es Euch wirklich sehr ans Herz legen, denn das was Barnbaum in diesem Interview sagt, hat mich schwer beeindruckt.  Zum Thema was man fotografieren soll, zum Thema schwarz/weiß Fotografie, seinen Werdegang. In meinen Augen ein richtig gelungenes Interview, ich habe jede Sekunde genossen. Es ist auf Englisch geführt worden, aber klar und gut zu verstehen. Nehmt Euch die Zeit und laßt Euch von diesem Mann, diesem Fotografen, neu für die Fotografie begeistern!

Hier geht es direkt zum Interview bei fotoespresso.

 

Bildqualität: Stunde der Wahrheit für das Kamlan 1.1/50mm

 

Selten hat ein Objektiv so viel Interesse geweckt, wie das Kamlan 1.1/50mm, kein Wunder bei den Werten, oder? Ein 1.1/50mm für 159€, das kann sich ja nun fast jeder leisten und es wäre doch zu schön, wenn da nun auch noch eine anständige Bildqualität herauskommen würde. Von den Werten vergleichbar ist das PanaLeica 1.2/42,5mm, bevor jetzt aber ein hysterischer Aufschrei durch die Reihen hallt, damit ist das Kamlan in keiner Weise vergleichbar, ausser von den Zahlen, der maximaler Blendenöffnung und (circa) der Brennweite. Preislich liegen Welten dazwischen und auch von der Bildqualität spielt das PanaLeica in einer ganz anderen Liga. Die Zielgruppe des Kamlan 1.1/50mm liegt woanders und geht ehr in Richtung Olympus 1,8/45, das preislich und auch von der Brennweite her dem 1.1er näher ist. Da ich das Olympus 1,8/45mm besitze, musste ich natürlich „Ziegelmauern“ fotografieren, damit Ihr einen Eindruck von der Schärfeleistung der Optik bekommt. Naja, bei mir war es denn keine „Ziegelmauer“, sondern eine Teedose. Die ist auch viel schicker anzusehen finde ich. So schaute mein Versuchsaufbau dann im ganzen Bild aus, die Ausschnitte sind jeweils aus der Bildmitte. Die Randauflösung habe ich noch nicht getestet, da ich das recht schwer umzusetzen finde und mir ehrlich gesagt so eine tolle Tafel fehlt, worauf man dies gut und ehrlich erkennen kann.

Kamlan Übersicht

Schön zu sehen ist der Unterschied in der Brennweite der beiden Objektive und auch in der Auflösung des Hintergrunds.

Ok, Blende 1,1 ist weich und nicht sehr scharf, da spielt das Olympus das Kamlan mit verbundenen Augen an die Wand. Danach steigert sich das Kamlan, sichtbar und kommt spätestens ab Blende 4.0 ganz gut an das Oly ran. Aber das ist alles recht akademisch. Fakt ist, das Kamlan ist butterweich bei Blende 1.1. Schön zu sehen hier auf den Bilden, das Kamlan überstrahlt und hat einen geringen Kontrast bei Offenblende, definitiv nicht zu empfehlen damit Architektur aufzunehmen, jedenfalls nicht bei Blende 1.1.

Abschließend noch zwei weitere Bilder zum Thema, einmal ein „toller Strauch“, wobei ich Euch bitte hier primär auf den unscharfen Hintergrund zu achten, und nicht auf das Bild im allgemeinen, das ist schrecklich! Das zweite Bild solltet Ihr allerdings genauer anschauen, weil ich hier die Stärke des 1.1/50mm Kamlans sehe, Porträts bei Offenblende. Das Bild ist nicht nachgeschärft und nur leicht in der Farbwirkung angepasst, das kameranahe Auge ist scharf, das andere Auge geht schon in den Unschärfebereich. Aufgenommen mit Offenblende 1.1 und dafür wirklich konkurrenzfähig. Das Bokeh ist wirklich toll, fast „cremig“ und der Schärfe-/Unschärfeverlauf harmonisch. Und genau hier liegt die Stärke des Kamlan, es produziert einen gewissen eigenen, fast dreidimensionalen Look, gerade bei Offenblende.

Vorläufiges Fazit zum Kamlan 1.1/50mm:

Ein sehr gut verarbeitetes, manuell zu fokussierendes Objektiv, was die Fotografie bei mir persönlich wieder etwas entschleunigt hat. Das manuelle Scharfstellen hat mir wider Erwarten viel Spaß gemacht und ist mir an der Olympus EM-1 Mk.I mit der Lupe ganz gut gelungen. Ab Blende 2.8 bis Blende 4.0 bringt die Optik recht gute Leistungen, bei maximaler Blende ist es weich, entwickelt dabei einen eigenen Look, den ich bei Porträts gut finde. Für alle, die ab und zu Porträts machen und schon immer eine richtig große Blende haben wollten, kann ich es empfehlen. Auch denjenigen, die Ihre Bilder ausdrucke, möchte ich es ans Herz legen, der Look bei Offenblende ist gut und es schmeichelt den porträtierten Personen. Probiert es aus, aber nehmt Euch die Zeit für das Objektiv, spielt mit der maximalen Blende von 1.1 und habt Spaß am gesamten Bild und nicht an der 100% Ansicht auf Pixelebene. Die 159€ kann man dafür mal riskieren.

Allen, die regelmäßig Porträts machen (müssen?) und/oder auf den AF angewiesen sind und Wert auf die Pixelebene bei 100% Ansicht legen, rate ich wirklich ab. Mit dem Kamlan werdet Ihr nicht glücklich, es ist halt manuell zu fokussieren und entsprechend langsam und in Sachen Schärfe ist das kleine Oly bei Offenblende besser. Ein Vergleich mit dem PanaLeica kann man sich sparen, die Abbildungsqualität liegt in einer ganz anderen Liga, der Preis in einem anderen Universum. Jeder würde das PanaLeica vorziehen, aber viele können (oder wollen) sich nur das Kamlan leisten, genau dafür ist es da.

Zum Abschluss noch schnell ein paar Vergleichsbilder in Sachen Größe des Objektivs. Zu sehen ist das Kamlan 1.1/50mm neben dem 1.8/45ziger Oly und meinem „Workhorse“ dem Oly 2.8/12-40mm.

Für ein 1.1er Objektiv ist es wirklich klein und leicht. An der EM-1 macht es schon eine gute Figur und auch an den Olympus PEN´s sollte es gut ausschauen und nicht zu wuchtig wirken. Für 159€ ist das Kamlan 1.1/50 eine Versuchung der man durchaus mal nachgeben kann.

Eingetroffen: Das Kamlan 1,1/50mm von Sainsonic für mFT

Vor ein paar Tagen habe ich das Kamlan 1,1/50mm für mFT über Amazon bestellt und gehofft, dass die avisierte Lieferzeit, 23. bis 29. September, doch etwas kürzer ausfällt. Tja, was soll ich sagen. Es ist da! Sainsonic, der Hersteller des Kamlan 1,1/50mm, hat die Globalisierung für mich erlebbar gemacht. Geordert hatte ich das Objektiv am 03.09. gegen Abend, geliefert wurde es am 07.09. gegen 12.00h, ich war wirklich „platt“. Das Ding kommt immerhin aus China und das innerhalb von rund 60 Stunden! Wow! Irgendwie toll, aber irgendwie macht das auch nachdenklich, die Welt ist tatsächlich ein Dorf.

Erhalten habe ich einen gut verpackten Karton in dem das Objektiv mindestens eben so gut aufgehoben war. Eingebettet in zwei Schaumstoffblöcke war es perfekt gegen die äußeren Einflüsse der langen Reise geschützt. Der Lieferumfang ist erfreulich komplett, Gegenlichtblende, Objektiv Front- und Rückdeckel in stabiler Ausführung und ein Mikrofasertuch samt chinesischer Bedienungsanleitung liegen bei. Das Objektiv selber ist auf den ersten Blick angenehm klein für ein 1,1er, macht aber einen hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist überraschend gut, der Fokusring läuft seidenweich und gleichmäßig mit der richtigen Dämpfung zum manuellen Scharfstellen, der Blendenring ist straffer ausgeführt, was aber dem unabsichtlichen Verstellen der Blende in der Tasche oder im Einsatz entgegen wirkt. Insofern sinnvoll, wobei ich es persönlich gerne einen Tick leichtgängiger hätte. Aber das ist tatsächlich „Meckern auf hohem Niveau“ und sollte niemandem abhalten, das Objektiv auszuprobieren. Tatsächlich macht das kleine Objektiv beim fotografieren einfach Spaß, es vermittelt „good Vibrations“ und es ist mal wieder etwas ganz anderes, manuell zu fokussieren.

Kommen wir zum Thema Bildqualität. Nach meinen ersten Aufnahmen ist das so eine Sache. Der erster Eindruck ist, dass die Optik im Zentrum scharf abbildet aber zum Rand hin abfällt. DAs Objektiv ist nicht so kontrastreich wie das 45mm Olympus, und erst bei Blende 4,0 in der Schärfe auf Augenhöhe mit dem 45ziger. Das Bokeh des Kamlan 1,1/50mm ist allerdings dem des Oly überlegen und zwar bei jeder Blende. Ob das nun an den 5mm mehr Brennweite liegt oder woran auch immer, ich weiß es nicht. Es sind meine (vorläufigen) Beobachtungen und ich werde dazu in den nächsten Tagen, neben normalen Aufnahmen, noch ein paar Vergleichsbilder nachliefern. Ok, man könnte jetzt sagen: „War ja klar, dass es nicht gut sein kann, wenn der Rest stimmt“. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ein Bild wirkt schließlich nicht auf Pixelebene sondern in seiner Gesamtheit und da liefert das Kamlan 1,1/50mm ab. Auch wenn die Formulierung abgedroschen klingt, der China-Import hat „Charakter“. Der Schärfe/Unschärfe Verlauf gefällt mir persönlich exorbitant gut bei den Blenden 1,1 bis 2,8. Klar ist es ganz offen etwas weich, aber das paßt. Dieser Effekt fügt sich einfach gut in den Bild-Look ein. Das Bokeh tut das Übrige dazu und zaubert den Hintergrund zu einem zarten Schmelz, das „Langnese“ glatt neidisch werden könnte. Kurz, wem es auf Pixelschärfe ankommt, der wird nicht ganz glücklich werden mit dem Kamlan 1,1/50mm. Derjenige, der auf den Gesamteindruck eines Fotos Wert legt, bekommt ein Objektiv, das durchaus sehr positiv überraschen kann.

Kommen wir zum Preis. Die 159,99€ inkl. Versand aus China sind richtig, richtig günstig für das, was da an Gegenwert geliefert wird. Eine Alternative fällt mir nicht ein. Das PanaLeica 1,2/42,5mm ist zwar von den Werten her vergleichbar, aber preislich liegen Welten dazwischen und auch optisch ist es überlegen. Das Olympus 1,8/45mm hat AF, ist schärfer bis Blende 4,0, etwas kontrastreicher, aber auch ehr analytisch und irgendwie steril im Vergleich zum Kamlan 1,1/50mm. Ach ja und es ist rund 1,5 Blenden lichtschwächer. Wer gerne ab und zu Porträts macht, den Look eines Bildes mit Offenblende mag und auch vor manuellen fokussieren nicht zurückschreckt, dem möchte ich den kleinen „Chinakracher“, das Kamlan 1,1/50mm, ans Herz legen. Es macht großen Spaß damit zu fotografieren. Hier unten sind 5 Beispielbilder, leider nicht in Orginalgröße. Wer die Originale möchte, dem sende ich sie gerne per Mail zu.

Das ist soweit mein persönlicher, erster Eindruck, etwas ausführlicheres Bildmaterial wird die Tage noch folgen. Übrigens habe ich das Gefühl, dass das Kamlan einen Hauch lichtstärker ist, als das Oly, so vom Gefühl her eine knappe 1/3 Blende. Ich hoffe dass ich dazu dann auch etwas sagen kann. Also, stay tuned!

Ach ja, das Übliche. Weder Sainsonic, noch Amazon haben mich mit irgendwelchen Zuwendungen bedacht. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn Sainsonic mir noch das Fish-Eye zum testen schicken würden. Kann wer chinesisch? 😉

 

 

Neu: Das Kamlan 1,1/50mm für mFT ist bestellbar!

Der Sommer neigt sich definitiv dem Ende zu. Das bemerkt man nicht nur an der Tatsache, dass es deutlich früher dunkel wird, nein, auch die Fotoindustrie ist erwacht. Die Sommerpause ist um und die Hersteller geben wieder Gas. Für uns mFT User wurde ja gerade von Olympus ein Nachfolger der OM-D EM10 MkII vorgestellt und nun ist auch das seit Anfang Juli nur in der Gerüchteküche herumschwirrende Sainsonic Kamlan 1,1/50mm bestellbar. Ich habe hier schon darüber berichtet.

Nochmal zur Erinnerung: ein 50mm Objektiv mit der größten Blendenöffnung von 1,1, also ideale Porträtbrennweite an mFT, für 159,99€! Gut, fokussiert wird manuell und auch die Blende wird per Hand am Objektiv eingestellt, trotzdem, der Preis ist wirklich gut. Bestellbar ist es bei Amazon (hier der Link) und ich habe zugeschlagen. Jetzt heisst es neugierig warten und hoffen, dass die avisierte Lieferzeit (20.-29. September) unterschritten wird. Sobald es eingetroffen ist gibt es auf meinem Blog natürlich den ersten, persönlichen  Eindruck und Produktbilder des Objektivs.

Wie immer der Hinweis, dass ich weder von Amazon noch von Sainsonic irgendwelche Zuwendungen erhalte. Ich glaube einfach, dass das eine unglaublich interessante Optik ist zu dem Preis und sich das schreiben drüber lohnt.

 

Gratis: Zur PEN-F ein 1,8/25ziger dazu

E-Mail Newsletter gibt es im Überfluss. Meistens wissen wir ja eh nicht, warum, wieso und woher die uns kennen und uns etwas zuschicken. Aber es gibt auch die Newsletter, die interessant sind und die wir selber angefordert haben. Und manchmal bekommen wir dann eine Aktion mit, die sich wirklich lohnt. Im Moment hat Foto Koch in Düsseldorf eine Aktion im Programm, die für den ein oder anderen vielleicht interessant ist.

Angeboten wird die Pen-F im Set mit dem 1,8/25 zum Preis von 999€, die Aktion läuft bei Foto Koch bis zum 30.11.2017. Der reguläre und im Moment auch günstigste Preis für den Body der PEN-F, ohne Kit Objektiv, beträgt genau 999€, das 1,8/25 gibt es demnach quasi als Zugabe kostenlos oben drauf. Wer schon immer mit der PEN-F geliebäugelt hat, der sollte jetzt zuschlagen… oder vielleicht doch bis zum 01.11. warten? Denn erfahrungsgemäß beginnt um dieses Datum die alljährliche CashBack Aktion für das Weihnachtsgeschäft bei Olympus und vielleicht ist dieses Jahr die PEN-F mit dabei. Das wäre dann ein doppeltes Schnäppchen, allerdings mit noch 2 Monaten Wartezeit und der Ungewissheit, ob die PEN-F wirklich mit dabei ist. Schwierige Sache…, oder?

Persönlich finde ich das Angebot von Foto Koch sehr interessant und da ich beim Festival Horizonte Zingst die Gelegenheit hatte, die PEN-F für einen Tag zu testen, komme ich wirklich ins grübeln. Wer mich kennt, weiß, dass ich ehr der „DSLR/DSLM plus Zoom“ Typ bin, ABER, die PEN-F mit dem 1,8/17 und dem SW/Modus hat mich wirklich begeistert. Die SW Umsetzung und die Bilddateien die die JPEG-Engine daraus produziert, finde ich sehr gut. Dazu hatte ich erstmals die Gelegenheit das 17er zu testen und auch dieses Objektiv hat mir sehr gut gefallen. Das ganze Paket wiegt dabei nicht viel und ist recht kompakt gegen meine EM-1 mit dem 12-40. Der Sucher ist für mich als Brillenträger groß genug, das „Creativ Dial“ fand ich wirklich nützlich und auch die restliche Handhabung hat mir gut gepaßt, bloß der Schwenkmonitor, mit dem müsste ich mich noch anfreunden. Für Selfies toll, für Street ehr störend.

Fazit, bist zum 30.11.2017 ist die PEN-F eine noch größere Versuchung als bisher. Optisch schon extrem gut gelungen, kommt die Kamera jetzt in einem sehr gutem Angebot mit 25ziger. Wäre es das 17er, würde ich sofort zuschlagen. So muss ich noch ein bisschen überlegen, ob ich meinen Zooms untreu werde.

ID: 22751
Schon ein Schönheit, die PEN-F

Übrigens ist der Artikel ein reiner Hinweis, um auf ein günstiges Angebot hinzuweisen. Ich bekomme weder von Olympus noch von Foto Koch irgendeine Vergünstigung oder Ähnliches.