Erfahrung: 8 Wochen mit der Olympus PEN-F

Kennt Ihr das auch? Ihr kauft Euch etwas und völlig unerwartet entdeckt Ihr ein Detail, was Euch begeistert und welches Ihr wirklich vermissen würdet, wenn es nicht mehr da wäre. Bei mir waren das in der Vergangenheit das Automatikgetriebe bei meinem Auto oder die „Swap“ Taste auf der Fernbedienung meines Fernsehers, oder, im Falle meiner Olympus PEN-F, das“ Kreativ-Wahlrad“ mit dem blitzschnell einstellbaren Schwarz/Weiss- Modus. Genau, ich meine das Einstellrad an der PEN-F, dass die (von mir wirklich geschätzten) Jungs vom „TheCameraStore TV“ in Ihrem Review zur PEN-F gerne mit anderen Funktionen belegen würden. Nein, definitiv sollte Olympus es so lassen wie es ist, denn dadurch bekommen wir quasi eine zusätzliche Kamera geliefert.

Die PEN-F ist in meinen Augen die am meisten unterschätze Kamera im Sortiment von Olympus und egal welche Oly bei Euch schon vorhanden ist, die PEN-F ist immer eine sinnvolle Ergänzung. Denn in der PEN-F verstecken sich drei Kameras:

  • Die ganz normale PEN-F. Eine klassische, leichte Sucherkamera, die mit den 1,8er Festbrennweiten von Olympus immer dabei sein kann und so gut wie nichts wiegt.
  • Die PEN-F als universelle Pixelmaschine. Kombiniert die PEN-F einfach mit einem Handgriff und nutzt sämtliche Pro-Objektive, gerade die Zooms (12-40, 7-14, sogar das 40-150) liefern Spitzenqualität am 20MP Sensor und auch im HighRes wird eine super Qualität erreicht.
  • Die kostenlose Leica M Monochrom. Ja, ich weiß, die Leica hat KB Format, tolle Objektive und einen ganz speziellen SW/Sensor. Die PEN-F hat dafür gefühlt eine Millionen Einstellungs-möglichkeiten, um einen S/W Bildlook zu erzeugen der dem User gefällt. Klar geht auch bei der Leica, kostet aber locker 5.500€ (Body only). Im Ernst, wer auf SW steht wird mit der PEN-F definitiv glücklich. Die PEN-F in SW ist einfach der Hammer.

Wo Licht ist, ist auch Schatten, selbst die tolle PEN-F kann nicht alle Wünsche erfüllen. Gerade wer den C-AF dringend braucht und/oder auf die legendäre Abdichtung der Olympus Kameras angewiesen ist, sollte einen Bogen um die PEN machen. Kauft die EM-1 MK. II oder die Panasonic G9 (ups… habe ich Jehova gesagt ;-)? ). Die beiden erfüllen die Anforderungen besser. Solltet Ihr aber schon eine der beiden Kameras oder eine Ähnliche Euer Eigen nennen, steht einem Kauf der PEN-F meiner Meinung nach nichts im Wege. Das ist eine prima Ergänzung.

Ein paar Bilder zur PEN-F

So, genug der Lobhudelei, kommen wir zu den harten Fakten aus nun fast 8 Wochen User-Erfahrung, was hat mir gefallen, wo ist noch Raum für Verbesserungen. Hier kommt meine „ultimative“ Pro & Contra Liste zur Olympus PEN-F!

PRO

  1. Das Offensichtliche zuerst, die PEN-F sieht (für mich) einfach wahnsinnig gut aus, gerade mit den kleinen Festbrennweiten ist die Kamera optisch nahezu perfekt, fast sexy.
  2. Trotz oder wegen der Optik ist die Olympus recht unauffällig und wirkt auf Menschen nicht so aufdringlich wie eine DSLR oder eine große DSLM.
  3. Die Kombination mit den 1,8er Festbrennweiten von Olympus sieht nicht nur gut aus, sie ist auch klein und leicht. Die PEN-F ist damit jederzeit „mitnahmefähig“ und leicht unterzubringen.
  4. Der Verschluß der PEN-F ist klasse. Sanft und von der Geräuschentwicklung recht leise. Sagte ich schon, dass selbst das Geräusch echt sexy klingt?
  5. Das Display ist, anders als bei meiner EM-1 Mk.I. dreh- und schwenkbar und läßt sich dadurch komplett schließen. Auch wenn ich den Mechanismus der alten EM-1 vorziehe, nutze ich die Möglichkeit häufig, die PEN-F nur mit dem Sucher zu bedienen und das Display zu schließen.
  6. Die „Custum-Sets“ C1 bis C4 sind auf dem Programmwahlrad eingraviert und heißen auf dem Rad auch so. Bei meiner EM-1 Mk.I musste ich mir noch merken, wo ich die „MySets“ untergebracht hatte.
  7. Der „Fn1“ Button sitzt genau da, wo er bei meiner EM-1 Mk.I ebenfalls sitzt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, erleichtert aber die Bedienung ungemein. Übrigens ist der Button bei der EM-1 Mk. II auch an der gleich Stelle. An dieser Stelle mal ein dickes Lob an Olympus dafür.
  8. Die ISO-Automatik wurde verbessert und die längste Verschlusszeit ist nun direkt im Menü einstellbar.
  9. Die PEN-F nutzt die gleichen Akkus wie meine EM-1 Mk.I. Für mich ist das echt praktisch (gut, wenn ich mir die EM-1 Mk.II leisten sollte, zieht dieser Pluspunkt nicht mehr, aber das wäre mir die MK.II doch wert).
  10. Der S-AF der kleinen Oly ist wirklich sehr schnell und exakt, richtig snappy. Damit bin ich wirklich sehr zufrieden.
  11. Die Drehräder für Zeit/Blende haben genau den richtigen Widerstand, nicht zu schwer zu drehen, nicht zu leicht zu verstellen. Das ist zwar ein subjektiver Eindruck, für mich beim täglichen Einsatz allerdings ein wesentlicher Pluspunkt.
  12. Der 20MP Sensor! Gegenüber den 16MP meiner EM-1 Mk.I machen sich die 4MP mehr doch bemerkbar, vor allem, da ich gerne in 16:9 fotografiere. Die Farben und die Dynamik des neuen 20 MP Sonysnsors gefallen mir ebenfalls richtig gut, meine EM-1 hat es im Moment richtig schwer da mitzuhalten.
  13. Die Möglichkeit  „High Resolution“ Fotos aufzunehmen. Die Ergebnisse haben mich äußerst positiv überrascht. Für meinen jährlichen Kalender, der ein statisches Motiv ist, nutze ich quasi nur noch diesen Aufnahmemodus. Der Qualitätssprung ist drastisch. Dazu findet Ihr auch Beispiele bei den Fotos weiter unten.
  14. Das Moduswahlrad vorne an der PEN-F. Blind zu bedienen, griffgünstig gelegen und die schnellste Möglichkeit die Olympus in eine Leica M Monochrom zu verwandeln (und das ganz umsonst!). Bitte Olympus, ändert das nicht bei einem Nachfolger, das ist ein Charaktermerkmal der PEN-F!
  15. Der SW-Modus der Olympus PEN-F. Kurz gesagt, einfach geil (sorry)! Ihr könnt alles einstellen und bekommt einen sofortigen visuellen Eindruck im Sucher, wie das Bild in SW wirken wird. Dazu habt Ihr drei Modi sofort auf Abruf und ggf. noch mehr, wenn Ihr über die „Custum-Sets“ geht. Darüber werde ich noch einen eigenen Artikel schreiben, aber ein paar Bilder wie unterschiedlich SW sein kann gibt es weiter unten. Super gemacht Olympus, aber so umfangreich, dass ein „how-to“ auf der Oly-Webseite sinnvoll wäre.
  16. Das Drahtauslösergewinde! Es ist zwar oldschool, aber manchmal doch sinnvoll zu verwenden
  17. Die WIFI Verbindung und die beiden Oli-Apps. Gerade die neue App Ol.Track ist richtig gut geworden und füttert die PEN-F mit Geodaten und weiteren Infos.

Ein Vergleich der normalen Auflösung zur High Res Auflösung der Olympus PEN-F

 Contra

  1. Das Display. Ja, ich weiß, dass man mit der PEN-F filmen kann und dass das Display dafür prima ist, aber ich finde das Klappdisplay meiner EM-1 Mk.I trotzdem besser.
  2. Und mir fehlt noch etwas von meiner Mk.I, nämlich die Abdichtung gegen Wind & Wetter. Gut, die PEN-F ist ehr eine Street Kamera, aber da kann es auch mal regnen. Ausserdem ist die PEN-F so vielseitig einsetzbar, dass es wirklich einen praktischen Nutzen für den Fotografen bedeutet hätte.
  3. Die „Griffigkeit“ der PEN-F wurde sicherlich dem Design unterworfen. Ok, kann ich mit leben, so lange es im Notfall einen Griff zum anschrauben gibt.  Ach übrigens, wo ist der Batteriegriff? Leica hatte für die M6 sowas mal im Programm. Sah klasse aus.
  4. Die Suchergröße! Wer die EM-1 Mk.I oder II kennt, der wird schon einen Größenunterschied feststellen. Einen Tick größer und es wäre selbst für mich als Brillenträger immer noch prima zu überblicken und würde mir noch mehr Spaß machen.
  5. Die PEN-F ist kälteempfindlich! Meine Diva hat sich bei -5 °C leider zweimal aufgehangen. Kein großes Problem, trotzdem sollte man wissen, dass man dann den Akku kurz herausnehmen muss, um die Dame wieder ans Laufen zu bekommen.
  6. Der C-AF! Der ist nun wirklich nicht der Hit, ganz im Gegensatz zum S-AF. Ich denke aber, dass Sport- und Wildlife Fotografen sicherlich ehr zur Panasonic G9 oder zur EM-1 Mk.II greifen werden als zur PEN-F. Trotzdem solltet Ihr Euch darüber im Klaren sein, die Diva ist perfekt für den S-AF, nicht für den C-AF.
  7. Mir fehlt der geniale Kippschalter den die EM-1 MK.i &II haben. Damit schalte ich die Doppelbelegung der Einstellräder meiner EM-1  blind und intuitiv um und kann mein Steuerkreuz ständig für die AF-Felder verwenden. Das fehlt mir an der PEN-F.
  8. Meine PEN-F hat bereits zwei kleine Kratzer am Kameraboden, ich nehme an die sind durch das Anbringen einer ARCA Platte entstanden. Die Diva will also aufmerksam behandelt werden und ist etwas kratzempfindlich. Allerdings ist eine Kamera immer ein Werkzeug, damit muss selbst meine Diva leben!
  9. Ok, jetzt wird es ernst. Die Punkte 1-7 waren „Meckern auf hohem Niveau“ und ich kann mit all diesen kleinen Macken der PEN-F gut leben, die Vorteile wiegen das zig mal auf. ABER, wer zur Hölle hat sich diese Position des Stativgewindes ausgedacht? Das Anbringen einer ARCA-Swiss Platte und meines 2,8/7-14 ist quasi unmöglich. Ganz banal ausgedrückt: DA GEHÖRT DAS STATIVGEWINDE NICHT HIN! Bitte ändert das bei einem Nachfolger ab.

So, das war meine Pro-& Contra-Liste zur PEN-F mit den Auffälligkeiten und Erfahrungen aus 8 Wochen Nutzung. Den wichtigsten Punkt habe ich allerdings noch nirgendwo aufgeführt, die Olympus PEN-F sieht nicht nur klasse aus sondern macht einen riesen Spaß beim fotografieren. Olympus liefert diesmal mehr als „eine“ Kamera!  Die PEN ist extrem vielseitig und der Bildlook ist quasi unendlich anpassbar (dazu folgt noch ein eigner Artikel im Blog). Natürlich fordert sie den User auch, denn die Menge an Möglichkeiten können auf den ersten Blick überfordern, aber keine Sorge, ganz simpel und einfach Bilder machen, das kann die Diva natürlich auch.

Besonders möchte ich Euch den einfach nur genialen S/W Modus ans Herz legen. Neben der Simulation klassischer S/W-Filter, der Körnung, des Farbtons, könnt Ihr auch die Kurven für Highlights & Shadows individuell anpassen. Reicht Euch das immer noch nicht aus, habt Ihr die Möglichkeit sogar eine Vignette in den Bildlook einzustellen. Unabhängig von all diesen Möglichkeiten wird dieser Modus Eure bisherige Fotografie verändern. Es ist so einfach, ein kurzer Dreh am „Kreativ-Einstellrad“ und schon habt Ihr Euer Motiv in S/W im Sucher. Das verändert, weil es stetig neugierig macht, wie denn das Bild in Schwarz/Weiß aussehen würde. Der „Dreh“ macht zwar nicht automatisch kreativ, aber er beflügelt die Neugierde und das sehe ich als ersten Schritt, um kreativ zu werden. Versucht es einfach, macht mal eine Runde Schwarz/Weiß, es verändert Eure Fotografie!

Ein paar Beispielbilder im Schwarz/Weiss Modus

Ein Beispiel für die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten des SW-Modus in der Olympus PEN-F

Nun, abschließend stellt sich die Frage: „Für wen eignet sich denn die PEN-F?“ Darauf gibt es eine überraschend kurze Antwort: Seid Ihr absolut auf einen super guten C-AF, also kontinuierlichen Autofokus, angewiesen, dann laßt bitte die Finger von der PEN-F. Das kann  sie zwar, aber nicht so gut, dass es für Sport- oder Vogelfotografie im Flug gut ausreicht. Dafür gibt es andere Bodys, die das wirklich drauf haben. Sonst kann die Diva alles und ist in meinen Augen für alle Gebiete der Fotografie sehr gut geeignet. Als Streetkamera, als „Immer dabei Body“ als „HighResolution Maschine“, als „Reservebody“ zum Profimodell, egal was, das kann die PEN-F. Auch für Einsteiger die Spaß daran haben  mit der Kamera zu lernen und fotografisch zu wachsen ist die Olympus PEN-F perfekt geeignet. Und bevor ich es vergesse, jeder, der mit einer Leica M Monochrom liebäugelt sollte sich die PEN-F einmal anschauen. Die Einsparungen könnte man ja in einen gemeinsamen Urlaub mit der besseren Hälfte (und der neuen PEN-F) investieren, oder? Also, kaufen, das Ding macht happy!

Ein paar Beispielbilder, was die PEN-F alles kann

Wie immer bin ich weder gesponsert worden, noch habe ich sonstige Vergünstigungen von einer der genannten (und auch ungenannten) Firmen erhalten. Die PEN-F habe ich selber gekauft und bezahlt und die Erfahrungen sind meine persönliche Meinung. Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass ich den Dompfaff mit Sonnenblumenkernen bestochen habe. Das war es aber auch schon.

35 Gedanken zu „Erfahrung: 8 Wochen mit der Olympus PEN-F“

  1. Also ich muss das mal sagen bzw. schreiben.
    Deine Artikel sind immer großartig geschrieben und sehr informativ.
    Und dieser erst über die pen f…!! Wenn ich nicht erst vor einem Jahr die omd1 mk2 gekauft hätte…

    1. Hallo Wolfgang, vielen Dank für Dein Lob, das freut mich sehr. Der Artikel hat wirklich viel Zeit gefressen, aber ich musste die Bilder für den Artikel machen und manchmal fehlte auch der „Drive“ zum schreiben, dann dauert das alles etwas länger. Aber jetzt kommt wieder etwas in kürzeren Abständen.

      Die MK2 ist in meinen Augen die ideale Ergänzung zur PEN 😉 und wenn ich nicht meine MK1 hätte… Naja, schauen wir mal!

  2. Das was bei Dir Olympus ist, scheint bei mir eben Lumix zu sein. Und ja ich kämpfe immer noch mit der Frühjahrsanschaffung. Wenn Olympus nur nicht die Defizite im Videobereich hätte…

    Hat eigentlich die PEN-F einen Mikrofoneingang?

    1. Grüße Dich Bruder im Geiste des mFT ;-).

      Nein, die PEN-F hat leider keinen Mikrofoneingang, zum richtig guten filmen würde ich mir auch eine Lumix anschaffen. Die G81 ist ja wirklich nett, wenn die noch einen 20MP Sensor hätte, würde ich glatt ins Grübeln kommen. Weißt Du was über einen Nachfolger?

      1. Also meine Kontakte zu Panasonic machen immer nur Andeutungen mit dem Hinweis, wenn er etwas sagen würde, entließe man ihn. Er gibt aber immer zu bedenken, dass im Herbst 10 Jahre MFT Jubiläum zu erwarten ist, in dem Jahr wo Panasonic sein 100 Jähriges feiert. Es ist also noch etwas zu erwarten. Ob das nun der Nachfolger von der G81 ist, oder der Nachfolger von der GX8 (die GX9 ist es ja nicht). Auf mein weiterbohren ernte ich immer nur ein höfliches, bestimmt japanisch angehauchtes und freundliches Lächeln… Es soll aber etwas mit 20MP kommen, was mir sehr recht wäre…

        1. Also eine günstige 20MP Lumix, die sowohl für Foto, als auch für Film geeignet ist, fände ich wirklich interessant. Ich mag zwar Olympus, bin aber sicher kein Fanboy und schaue auch gerne über den Zaun und mit der neuen G9 hat Panasonic echt abgeliefert! Auf die bin ich wirklich neugierig.

  3. Hallo Wolfgang,
    kann ich in allen Punkten bestätigen – bei mir eine wundervolle Ergänzung zur E-M1 (I). Die Kamera passt – mit meinem 20er Pana – ohne Probleme in die Jackentasche, eine tolle Kombi. Das 45er Zuiko wird auch bald dazukommen, dann ist die „Kleinausrüstung“ komplett.
    Danke Olympus!
    VG
    Rudolf

    1. Hatte ich Trottel vergessen:
      Große Dank für Deine lesenswerten Artikel – schaue immer wieder gerne vorbei. Freue mich auf mehr!
      VG
      Rudolf

      1. Hallo Rudolf, danke für Deinen Kommentar. „Mehr“ ist in der Mache, es gibt so viele interessante Themen, aber so wenig Zeit. Aber ich bleibe dran.

  4. Guten Abend!
    Auch ich besitze die PEN-F. Sie sieht toll aus und ist technisch mit mehr Möglichkeiten ausgestattet, als zum Fotografieren eigentlich nötig sind. Dies gilt aber in der Tat nicht für Schwarz-Weiß. Wer es nicht kennt, wird es nicht glauben, was alles möglich ist.
    ABER… wenn sie doch einen Handgriff oder wenigstens eine Fingerstütze hätte. Mit dem 2,8/12-40 ist sie auf lange Zeit kaum zu benutzen. Auf den Bildern sehe ich einen Handgriff. Von welchen Hersteller ist er? Kann das Original von Olympus empfohlen werden?
    Zweites ABER: der Batteriefachdeckel. So etwas jämmerliches habe ich noch nie gesehen. Ich habe ihn bereits mehrfach nach dem Öffnen in der Hand gehabt. Einmal beinahe verloren – er war in verwelktes Laub gefallen. Trotz Reparatur – die Feder war vom häufigen wieder reinsetzen verbogen – ist keine Verbesserung festzustellen. Irgendwie verdirbt mir das die Laune. Monochrome Vielfalt in allen Ehren, aber das Andere muss auch „passen“.

    Viele Grüße

    Wolfgang

    1. Hallo Wolfgang,
      ich bin absolut Denen Meinung, die PEN-F mit dem 12-40 ist auf Dauer nur gut zu benutzen, wenn ein Handgriff montiert ist. Dazu kommt noch die unglückliche Platzierung des Stativgewindes. Beides ist mit einem separaten Handgriff mit Arca-Profil zu lösen, deshalb ist mein Handgriff auch immer an der PEN. Gekauft habe ich den über Amazon bei enjoyyourcamera https://www.enjoyyourcamera.com/Stativzubehoer/L-Schienen-L-Winkel-fuer-Kameras/Fittest-Photo-L-Schiene-Winkel-Klemmplatte-fuer-Olympus-PEN-F-Arca-kompatibel::13403.html . Ich bin damit ganz zufrieden und die PEN-F liegt damit wirklich wesentlich besser in der Hand. Den Hochformatwinkel habe ich allerdings abmontiert, der war mir zu sperrig.

      Der Batteriedeckel ist mir noch nicht negativ aufgefallen, der hält bislang ganz gut. Sicher hätte sich Olympus da etwas anderes einfallen lassen können, aber ich hatte bislang Glück mit dem Teil. Allerdings muss bei dem Preis auch der Deckel funktionieren und zwar über längere Zeit. Man ist ja gezwungen den zu benutzen, Akku und Speicherkarte kann man schlecht anders entnehmen.

      Viele Grüße
      Jörg

      1. Hallo Jörg,

        danke für Antwort. Ich habe noch nicht nachgesehen, aber Arca ist bestimmt teuer. Das Originalteil kostet so um die €160. Aber ist es auch gut?
        Der Batteriefachdeckel wird durch einen Stift in den Gelenken gehalten. Wäre dieser Stift 1/2 Millimeter länger, wäre wahrscheinlich alles gut. So kann er sich hin und herbewegen und somit aus dem Gelenk rutschen.

        Grüße

        Wolfgang

        1. Das Original kostet um die 120€ bis 130€ und ist qualitativ bestimmt hochwertig, da habe ich keinerlei Zweifel. Allerdings hat mein Griff rund 27€ gekostet und der ist auch wirklich gut verarbeitet. Alternativ gibt es noch von RRS (really right stuff) eine Griffkombination, die wirklich Modulation ist und wahrscheinlich exzellent verarbeitet ist. Aber da liegt man schon bei fast 200€. Mein Griff für 27€ reicht allemal und die PEN-F mit dem 12-40 läßt sich damit super tragen und bedienen. Bist Du vielleicht auf dem Festival Ende Mai in Zingst? Falls ja, könnten wir uns treffen und Du kannst den gerne ausprobieren.

          Ich hoffe die denken sich bei der nächsten PEN-F was stabileres aus, als Batteriefachabdeckung. Das muss halten!

          1. Ich bin mal deiner Adressbeschreibung gefolgt. Nun, für das Geld kann man sicher nichts falsch machen. Leider ist der Griff nicht vorrätig. Habe aber meine Mail-Adresse hinterlassen, um dann benachrichtigt zu werden, wenn er wieder auf Lager ist.

            Mit Zingst wird das leider nichts. Das ist ein weiter Weg bis dahin. Was ist der Photokina? Für ist das fast ein Katzensprung. Da bin ich seit 1976 ohne Unterbrechung (vielleicht bekomme ich mal frei Parken).

            Eigentlich braucht die PEN-F noch keinen Nachfolger. Ich finde es entsetzlich, wenn in manchen Foren schon nach zwei Jahren ein Nachfolger gefordert wird. Die Bilder werden dadurch bei den meisten Fotografen nicht besser. Aber: es lebe die weg-werf-Gesellschaft. Früher waren Fotoapparate teure Wertgegenstände, für die lange und mühsam gespart werden musste. Aber ich schweife vom Thema ab.

          2. Das stimmt, für den Preis kann man nicht viel falsch machen und ich finde den Griff durchaus gelungen. Wahrscheinlich werde ich auch auf der Photokina sein, da könnte man sich durchaus mal auf einen Plausch treffen! Die Idee finde ich gut.

            Das Thema Nachfolgemodelle hat sich ja zum Glück etwas beruhigt, allerdings war ich für den 20MP Sensor in der PEN-F schon dankbar. Ich bemerke einen Unterschied zu meiner EM-1 Mk.I gerade wen ich Aufnahmen im 16:9 Format mache. Wobei meine nächste Kamera wahrscheinlich eine Panasonic werden wird, ich muss ja auch mal die andere Seite des mFT Kosmos kennenlernen.

  5. Panasonic hatte ich in der Anfangszeit von mFT auch. Damals die technische Qualität sehr gut. Leider traf das nicht auf Gehäuse und Objektiv zu. Die Gummierung an unterschiedlichen Gehäusen war nach wenigen Wochen bereits abgenutzt. Wurde aber immer auf Kulanz gegen neue Gehäuse ersetzt. An dem 14-140 löste sich die Gummierung des Zoomringes. Auf der Photokina sagten mir zwei Anzugträger, das läge an meinem Schweiß. Aber ich sollte das Objektive regelmäßig mit Talkumpulver einpudern. Dann würde der Gummi sich wieder zusammenziehen und fest sitzen. Irgendwie hatte sich das Thema Panasonic für mich dann erledigt.

    1. Hallo Ralf,
      danke für Dein Lob! ich freue mich, wenn Dir der Bericht gefallen hat. Grüße ins Saarland und Kompliment für Deine Website.
      Grüße
      Jörg

  6. Hallo,

    vielen Dank für diesen Beitrag.
    Bevor ich anfing diesen Beitrag zu lesen, dachte ich mir „Ok komm noch diesen Beitrag und das war es dann. Etwas neues kommt eh nicht mehr“.

    Jetzt habe ich alles gelesen, weiß nicht weiter und das ist auch gut so 🙂

    Es geht um Street Photography und Urban Exploring.
    Fast alle singen ein Loblied auf die Fuji X100F.

    Mir aber geht jetzt die Olympus nicht mehr aus dem Kopf!

    Bitte, wenn irgendwie möglich dann gebe mir deine Meinung ob die Olympus Pen F oder die Fuji X100F besser für mein Einsatzgebiet besser ist.

    Vielen Dank und ganz liebe Grüße
    poslo

    1. Hallo Poslo, Danke für Deinen Beitrag und Du stellst da eine ziemlich gute Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Ich kenne nur die Olympus, die Fuji nur von den Daten und weil ein guter Freund eine hat. Ein großer Vorteil der PEN ist sicherlich die Möglichkeit die Objektive zu wechseln, dazu ist der S-AF wirklich schnell und exakt. Und die Oly ist mit den 3 Festbrennweiten immer noch sehr kompakt und leicht. Das beste wäre Du gehst einfach auf die Webseite von Oly und schaust nach dem Test und Wow Programm. Da kannst Du die PEN mal ausleihen und alles ausprobieren und Dir einen eigenen Einfruck verschaffen. https://wow.olympus.eu/ ist der Link.

      Allerdings wird die PEN erst mit einem kleinen Griff richtig griffig für mich, da wird die Fuji wahrscheinlich besser in der Hand liegen. Ich finde die Fuji auch richtig schön, mir würde aber der Bildstabilisator fehlen. Da ist Olympus richtig gut. Schwere Entscheidung, vielleicht kann ja jemand noch etwas aus der Praxis von Seiten der Fuji beisteuern.

      Gruß Jörg

  7. Ich selbst habe das 12 er, 25er, 45er, 75er und das 60er Makro. Keine Frage, alles liegt einwandfrei in der Hand und es macht riesig Spaß damit Bilder zu gestalten. Selbst beim größeren 75er ist längeres Arbeiten kein Problem. Aber versuch mal über eine lange Zeit das 12-40 zu benutzen. Nach meiner Meinung ist da eindeutig die Harmonie gestört und man sehnt sich nach einem Handgriff.

    Letztlich ist die PEN-F aber wahrscheinlich gar nicht für solche Zoomobjektive entwickelt worden. Die Kamera schreit förmlich nach kleinen Festbrennweiten, die wiederum zum bewussten Arbeiten auffordern.

    Klar beim Fotografieren geht es (hoffentlich) um Bilder. Andererseits ist aber auch der Vorgang des Fotografierens spannend. Ein Schritt vor, einer zurück, etwas zur Seite oder doch ein anderes Objektiv? Das alles kann ja auch den Spaß und die Freude am Endergebnis fördern.

    Die Fujifilm ist sicher auch was für die Jackentasche. Die Qualität kann ich aus der Praxis nicht beurteilen. Auf der Photokina hatte ich sie in der Hand – absolut überzeugend.
    Andererseits ist die PEN-F ist weder mit dem 12er noch mit dem 17er eine riesige Masse. Das geht locker in eine kleine Hüfttasche; und vielleicht passt das 45er auch noch rein. Alles kaum Gewicht. Und mit allen Optionen!

    1. Die PEN braucht mit dem 12-40 einen Griff, definitiv. Aber dann liegt die Kamera mit Optik richtig gut in der Hand und Du hast direkt eine Arca Schiene darunter, die das schlecht platzierte Stativgewinde vergessen macht. Und Du hast recht, mit der PEN-F zu fotografieren macht Spaß, man nimmt sie überall hin mit und nimmt sie gerne in die Hand.

  8. Hallo,

    ganz lieben Dank für die Antworten.

    Um ehrlich zu sein scheint mir dir Fuji wie Apple zu sein. Ein Produkt was seinen Preis hat und es geschafft hat etwas besonderes aus sich zu machen.
    Nichts gegen Apple, benutze selber einen 🙂

    Bei der Pen würde ich nur das 17er benutzen. Doch da stellt sich natürlich die Frage „Was wenn man auf den Geschmack kommt?“, dann muss ein anderes Objektiv her und da scheint die Pen besser zu sein.

    Im Grunde brauche ich eine Kleine die immer dabei ist. Für alles andere benutze ich die große Canon. Aber wenn ich mit der Canon bei jemandem vor dem Gesicht stehe, dann sieht das so aus als würde ich eine Waffe auf die Person richten 🙂

    Ich werde euch auf jeden Fall berichten für welche ich mich entschieden habe und wie gut die in dem Bereich für mich funktioniert.

    Vielen Dank noch einmal.

    1. Ich bin gespannt, für was Du Dich entscheidest. Übrigens gefällt mir an den Fuji´s die Einstellung der Blende über den Blendenring super gut, schneller kann man die Blende mMn nicht einstellen und ich kenne es aus alten analogen Zeiten noch. Übrigens wirst Du den elektronischen Sucher leben lernen und ihn an der Canon vermissen. Ging mir so, als ich von Pentax umgestiegen bin. Ich habe immer den optischen Sucher verteidigt, die Vorteile des EVF habe ich im Laufe der Zeit kenne- und echt schätzen gelernt!

  9. Ich finde ein toller Bericht! Die Kamera kann für mich als „Hobbyfotograf“ schon viel zuviel!. ic liebe das Styling und die Ergebnisse sowie die tolle Auswahl an Objektiven.
    Was ich allerdingsauch unmöglich finde, ist diese blöde Plastikklappe an Akku und Chip. Warum hat man da nicht etwas Vernünftiges verbaut?

    1. Danke für Deinen Kommentar und das Lob.Und die Plastikkappe wird sicher bei der PEN-F Mk.II verbessert werden, irgendwas müssen die ja finden was noch besser gemacht werden kann ;-)!

  10. Sehr guter Bericht, der die PEN F und ihre Eigenschaften wirklich gut beschreibt. Ich habe selbst seit zwei Jahren eine PEN F und ich nehme Sie neben meiner großen DSLM immer wieder gern in die Hand. Sie ist für mich eine kleines Technikmonster im Retrokleid, von vielen unterschätzt und in der Mft Welt technisch immer noch ganz vorne dabei. Die optimale Reisekamera für mich. Für Videos und schnelle Motive sicher nicht die erste Wahl, aber alle anderen Bereiche deckt sie sehr gut ab. Anfangs habe ich das Kreativ-Rad für eine Spielerei gehalten. Inzwischen habe ich aber viele Einstell-Modi wirklich zu schätzen gelernt und nutze dieses Feature sehr intensiv. Ich habe mit der PEN auch viele Fotos in der Dämmerung gemacht und bin trotz des „kleinen“ Sensors auch hier immer wieder positiv überrascht. Ich möchte noch ergänzen, dass ich parallel noch eine Fuji X100s nutze. Die Fuji macht auch viel Spaß, Ist aber bis auf die Größe nur schwer mit der PEN vergleichbar. Sie bietet ein klassisches Bedinkonzept mit der Konzentration auf das Wesentliche und weniger Spielereien wie die PEN. Außerdem muss man sich auf die Festbrennweite von 35mm einlassen. Ich liebe beide Kameras. Wenn ich aber mehr Flexibilität brauche, dann ist fast immer die PEN dabei.

    1. Die PEN-F mit den 1,8er Festbrennweiten von Olympus ist wirklich ein ideales Setup. Das ganze verpackt in eine Billingham Hadley Small und man ist für alle Eventualitäten gewappnet. Das Kreativ Rad nutze ich auch öfters als vorher gedacht, gerade für SW aber mittlerweile auch für spezielle „Farb-Setups“ die dann einen eigenen Look ergeben. Die Fuji ist auch eine tolle Kamera, aber für eine Kamera ohne Wechseloptik zu groß! Die bekomme ich nicht meine Hosentasche. Dafür habe ich eine Ricoh GR, die passt glatt vorne in die Jeans und hat eine richtig gute Bildqualität, dafür fehlt der Sucher. ich glaube einen Tod müssen wir immer sterben 😉 !

    1. Ich habe sowohl die PEN-F als auch die GR und beide Kameras haben ihren ganz eigenen Charakter. Wobei die GR durch ihre Größe besticht und die PEN-F durch das Farbwahl Rad und die Wechseloptiken. Beide Kameras bleiben auf jeden Fall bei mir und werden nicht getauscht.

  11. Toller Beitrag.
    Kann nach einiger Erfahrung alles bestätigen. Aber möchte persönliche Wermutstropfen ergänzen:
    1. Der Gummi vom Sucher ist unterwegs verloren gegangene, kostet 18,00 EUR
    2. Ist einmal vom Schreibtisch gefallen auf den Boden (0,7m Höhe) Elektronik mußte von Olympus neu gerichtet werden
    kostet 350,00 EUR
    Sie ist wirklich eine Diva und das trübt die Freude auf Reisen. Hatte vor vielen Jahren als Allrounder eine Leica CL, die war verdammt robust und trotz Kratzern und Beulen perfekte Bilder geliefert.
    Liebe Olympus dennoch mit OM-D Mark 5 II, OM-2 (analog)

    1. Hallo Siegfried,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Die Leica CL ist ja eine analoge Kamera und ich denke, dass diese in aller Regel robuster waren, als alle heutigen DSLR oder DSLM. Früher hatte ich eine Pentax MX und die hast Du einfach nicht klein bekommen, allerdings habe ich auch mit der PEN-F bislang keine Probleme. Auch die EM-1 Mk1 hat bei mir einiges ausgehalten, vor allem in Richtung Wettereinflüsse. Zum Gummi des Suchers nur eine Anmerkung: Du bekommst es immerhin noch als Ersatzteil, allein das ist heute schon viel wert. Die 18 Euro finde ich auch noch akzeptabel.

      Viel Spaß mit Deiner Olympus und ich rate Dir, fass bloss nicht die neue OM-1 an. Die Kamera ist wirklich sehr gut geworden.

      Viele Grüße
      Jörg

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