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Info: DSGVO & 365Photo.de

Schon längere Zeit gab es hier keinen Bericht zum Thema Photo, mFT, Olympus und Panasonic etc.. Das lag nicht daran, dass uns nichts eingefallen wäre, ehr daran, dass wir an der Umstellung der Website arbeiten. „Schuld“ daran ist  die DSGVO, die ab 25. Mai scharfgeschaltet wird.

Sicher wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird, aber auch wir müssen das ein oder andere verändern. Dazu gehört ein Serverumzug, der noch bis Freitag zu erledigen ist und recht viel Arbeit erfordert und diverse andere Kleinigkeiten. wohlgemerkt für eine „Hobby-Webseite“ die keinerlei Einnahmen erzielt. Da die Abmahnvereine und Abmahnanwälte aber darauf keine Rücksicht nehmen werden, bleibt uns nichts anderes übrig als vorzubeugen.

Wir sind zwar im Zeitplan, allerdings werden wir die Mail- und Kommentarfunktion für ein paar Tage abschalten, bis wir die Veränderungen implementiert haben. Danach könnt Ihr wie gewohnt wieder nach Herzenslust schreiben. Wir bitten aufgrund der unübersichtlichen Situation der DSGVO Vorschriften um Euer Verständnis.

Als Überbrückung könnt Ihr unseren Videochannel bei YouTube im Auge behalten. Ab Freitag berichten wir dort intensiver! Stay tuned!

 

Wichtig: Fotografie war gestern, Daten sammeln ist die Zukunft!

Nein, heute ist tatsächlich der 1. Mai und nicht der 1. April, LEIDER! Das was uns Fotografen ab dem 25.Mai 2018 erwartet ist kein Scherz, so sehr ich es mir auch wünschen würde. Ab diesem Datum gilt die Europäische Datenschutz-Grundverordnung, DSGVO, endgültig, Übergangsreglungen enden und Fotografen die digital Menschen ablichten wandeln sich quasi um 0.00 Uhr zu Datensammlern. Analog arbeitende Fotografen bleiben übrigens Fotografen und werden keine Datenkrake. Nun an sich wäre das ja nicht so dramatisch, ob Fotograf oder Datensammler, was schert es mich als Amateur wie man mich tituliert, egal. Aber, die Auswirkungen für alle Fotografen die nicht für die Presse, TV- und Rundfunkanstalten arbeiten sind gravierend.

Ein Beispiel für den Irrsinn dieser Verordnung und deren Umsetzung in Deutschland gefällig? Das Fotofestival in Zingst steht an und ich hatte vor darüber zu berichten, hier auf meinem Blog. Geht das? Ja! Geht das auch mit Fotos? Nein! Es sei denn ich nehme nur Bilder OHNE Menschen auf oder ich frage jede abgebildete Person auf dem Bild, ob erkennbar oder nicht, VOR! der Aufnahme, ob sie mit einer Veröffentlichung einverstanden ist. Das Titelbild dieses Beitrags aus 2017 wäre also 2018 illegal! Es sind schließlich Menschen darauf abgebildet.

Wobei, das Gesetz verbietet schon die Speicherung von personenbezogenen Fotos, sorry, ich meine natürlich Daten. Konkret, zum Verständnis: Wird ein Foto gemacht mit Personen darauf von denen nicht VORHER die Erlaubnis eingeholt wird, verstoßt Ihr gegen das Gesetz. Egal ob das Bild veröffentlicht wird oder nicht. Hier sind zwei Links zu dem Thema, einmal von FREELENS  und einmal von einer Rechtsanwaltskanzlei. An dieser Stelle ein „Dankeschön“ an die beiden Informationsquellen, ohne diese hätte ich die Gesetzeslage den Gebrüdern Grimm zugeordnet.

Apropos Gesetzgeber. Während Schweden die ganze Sache entschärft hat, tut der deutsche Gesetzgeber nichts! Nicht weil er das Problem nicht erkannt hat, nein, weil er die Klärung den Gerichten überlassen will (klar, unsere Richter haben auch sonst nichts zu tun). Kurz gesagt, der deutsche Gesetzgeber  macht seinen Job nicht. Übrigens der Arbeitgeber der Regierung sind wir und wenn wenn ich meinen Job nicht mache, werde ich von meinem Arbeitgeber zumindest zum Gespräch gebeten. Wer nun seine Angestellte, also Kanzlerin, Justizministerin oder so, auch zum Gespräch bitten will, wird das so leicht nicht hin bekommen, aber es gibt eine Petition auf openPetition, die Ihr unterstützen könnt. Den Link findet Ihr hier. Bitte helft mit und teilt die Info.

Darüber hinaus solltet Ihr Euren Bundestagsabgeordneten anschreiben und Ihn mal fragen ob er seinen Job machen will. Seitens der EU ist es in diesem Fall ausdrücklich vorgesehen, dass der nationale Gesetzgeber Öffnungsklauseln  nutzen kann. Die Ausrede es ist EU-Recht zieht hier nicht. Es ist ein Skandal, dass hier bewusst auf „Nichtstun“ gesetzt wird und wir alle jahrelang in Rechtsunsicherheit schweben werden, sobald wir einen Menschen ohne Erlaubnis auf die Speicherkarte bannen.

Es gibt natürlich einen Plan B, fotografiert analog, rein analog, dann umgeht Ihr diese Gesetzeslage. Aber ehrlich gesagt bin ich froh und glücklich mit der digitalen Fotografie und möchte mir das auch nicht von untätigen Politikern nehmen lassen. Also, wir sollten etwas tun! Ich werde die Tage mein Schreiben an meinen Abgeordneten hier veröffentlichen, wer mag kann sich das ja dann kopieren und nach seinem Gusto ändern und an seinen Abgeordneten schicken.