Zweitkamera: Olympus PEN-F, das Biest

Ok, mit dem Begriff „Zweitkamera“ wird man der Olympus PEN-F ganz sicher nicht gerecht, wenn diese eine EM-1 MkI. ergänzt, aber schließlich habe ich die PEN-F ganz bewusst als Zusatz und Backup zur EM-1 gekauft. Dabei hat die kleine PEN Top-Konkurrenten aus dem Feld geschlagen. Als weitere Kandidaten standen neben dem „Biest“ noch die Olympus EM-1 MKII. und die nagelneu auf den Markt gekommene Panasonic Lumix G9 auf der Einkaufsliste. Beides die absoluten Flagschiffe in Sachen Fotografie von Olympus und Panasonic, trotzdem habe ich mich für die PEN F entschieden. Warum?

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Zum einen bin ich mit meiner EM-1 immer noch sehr zufrieden. Sicher das ein oder andere „Feature“ der neuen Kameramodelle fehlt, aber da ich nicht auf  Geschwindigkeit angewiesen bin, reicht mir meine EM-1 derzeit aus. Außerdem hat mein Arbeitspferd noch recht lange Garantie und ich habe sehr viel Zubehör für die Kamera. Eine MKII. oder G9 würde meine EM-1 mit Sicherheit verdrängen und in die Vitrine oder den Verkauf schicken. Ich würde lediglich die Kamera tauschen, mich selber aber nicht auf etwas neues, ungewohntes einlassen und meine „Komfortzone“ verlassen.

Zum anderen, ich gebe es gerne zu, spielt auch der Preis, bzw. die aktuellen Angebote eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Die Olympus EM-1 MKII. liegt immer noch bei rund 1.800€ nach CashBack , die Panasonic Lumix G9 mit 1.700€ nur knapp darunter, jeweils immer nur der Kamerabody ohne ein Objektiv. Die Olympus PEN-F liegt mit rund 999€ für den Body im Vergleich deutlich unter den Preisen der beiden Flaggschiffe und ist im Kit-Angebot mit dem 1,8/17mm immer noch fast 500€ günstiger. Dazu gab es bei Kauf der PEN-F bis zum 15.01.2018 ein kostenloses Objektiv dazu, das Zuiko 1,8/25mm. Insgesamt ein verlockendes Angebot, welchem ich nicht widerstehen konnte und so hat die PEN-F das Rennen gemacht.

Gereizt hat mich auch die etwas andere Art des fotografierens, die die PEN F fördert. Eine EM-1 oder Lumix G9 ist aufgrund der Form wie gemacht für Zooms, am besten noch die 2,8er Pro Objektive, die liegen samt Kamera wie angegossen in meiner Hand und erinnern mich so absolut an die Fotografie mit Spiegelreflexkameras. Zur PEN-F bieten sich dagegen ehr die 1,8er Festbrennweiten an, also das 17er, das 25ziger und das 45ziger.  Mit den Festbrennweiten erinnert sie ehr an die klassische Sucherkamera mit deren typischen Attributen, unauffällig, klein und leicht. Damit ergänzt die PEN-F nicht nur meine EM-1 auf ideale Weise, sondern zeigt mir außerdem eine etwas andere Art zu fotografieren. Als i-Tüpfelchen dazu gibt es ja noch das berühmt berüchtigte „Kreativ Rad“. Ein Dreh daran reicht aus um die Kamera in einen speziellen Farb-oder in den SW-Modus zu setzen. Überflüssig zu erwähnen, dass diese Modi in zig Varianten individuell angepasst werden können.

Aber das sind natürlich nicht die einzigen Argumente, die mich zum Kauf der Olympus PEN-F bewegt haben. Gespannt bin ich selbstverständlich auf die Qualität des neuen 20MP Sensor der in der PEN-F werkelt. Sicher, 4 MP mehr als in der EM-1 sind nicht die Welt, sollten sich aber schon bemerkbar machen. Da ich sehr gerne direkt im 16:9 Format fotografiere und dadurch schon einiges an Auflösung verliere, bin ich für jede Verbesserung dankbar (und ja, ich nehme neben dem JPEG auch ein RAW auf, sicherheitshalber). Der HighRes Modus den Olympus der PEN-F spendiert hat, ist für mich ebenfalls Neuland. Die EM-1 MK.I bietet diese Möglichkeit (leider) nicht. Die im HighRes Modus durch den PixelShift erreichte Auflösung liegt nochmals deutlich über den 20 MP, Olympus gibt hier eine Bildgröße von 50 MP an. Ohne Stativ geht natürlich in diesem Modus gar nichts, trotzdem freue ich mich sehr darauf diese Funktion auszuprobieren.

Neben den für mich neuen, oben erwähnten, technischen Aspekten gab es einen ganz pragmatischen Pluspunkt für die Olympus PEN-F, die Kamera verwendet den gleich Akkutyp wie meine EM-1 MK.I. Das bedeutet keine weiteren Investitionen in Ersatzakkus und ein zweites Ladegerät und macht dadurch die PEN-F im Vergleich nochmals etwas günstiger. Ach ja, und, das muss ich der „Kleinen“ lassen, sie sieht richtig gut aus und wir Fotoamateure mögen doch schöne Dinge, oder?

Also, die PEN-F ist eine spannende, kleine Kamera, die durchaus fordernd sein kann und doch vielleicht häufiger dabei ist, als eine EM-1, gerade wenn die Festbrennweiten eingesetzt werden. Allerdings, ganz ohne ist sie nicht, die Einstellungsmöglichkeiten in Sachen Bildparameter drohen den User zu erschlagen. Mal sehen, wie sich das alles in der täglichen Praxis bewährt und wie sich der Ablauf mit dem kostenlosen Objektiv dargestellt hat. Ich werde Euch auf dem  Laufenden halten.

 

 

6 Gedanken zu „Zweitkamera: Olympus PEN-F, das Biest“

  1. mir würde, speziell im Sommerhalbjahr der Sucher fehlen, da ist das Nur-Display etwas schlecht, wie ich festgestellt habe, aber er ist ja nachrüstbar. Und ja Du hast Recht, wenn Du ein neues Flaggschiff anschaffst, fristetet das bisherige ein Schattendasein. Das geht meiner G6 so, die dann fast nur noch bei Videos zum Einsatz kommt. Daher denke ich, werde ich sie wohl in der nächsten Zeit austauschen und da stehen dann ebenso quälende Entscheidungen an, welches Modell den Zuschlag bekommt (G81 oder G9).

    Dann bin ich ja mal gespannt auf Deine erste Bewertung und vor allem die Beispielbilder.

    1. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen wieder zum fotografieren komme und dann gute Bilder liefern kann. Im Moment ist das ehr „knipsen“ als bewusst fotografieren. ALlerdings fallen mir da schon ein, zwei Dinge auf, wo die PEN-F nicht so ideal ist. Andererseits gibt es Möglichkeiten mit der Kamera, die ich nicht mehr missen will. Ein Bißchen Geduld und dann folgt der Bericht.

      Übrigens muss die G9 wirklich eine absolut gelungene Kamera sein, gerade die Bildqualität und die JPEG Engine sollen Top sein. Ich würde glatt zur G9 tendieren, obwohl die G81 ein Preis/Leistungs Kracher ist. Naja, irgendwann muss auch noch eine Lumix zu mir, ich berichte ja über mFT undicht nur exklusiv über Olympus.

      1. Für die G81 spricht im Grunde, dass sie ein gutes Allroundtalent ist und im Bereich Video eine gute Figur macht. Was meine persönlichen Empfindlichkeiten anbetrifft, so könnte ich die zwei Ersatzakkus weiter nutzen, die ja auch mit jeweils 55 € zu Buche schlagen…

        Aber mir geht es ähnlich, mit meinem Blog, es soll ja um MFT gehen und nicht nur (bei mir zumindest) um Lumix.

  2. Hallo Jörg,
    auch meine E-M1 hat einen kleines „PEN-F-Brüderchen“ zu Weihnachten bekommen.
    Und dann noch ähnliche Wege wie bei Dir: Die E-M1 bekommt die PRO-Zooms, die PEN-F die Festbrennweiten (das 20er Panasonic und das 60er Sigma kamen an der E-M1 viel zu kurz).
    Klar ist die E-M1 mit den Gummilinsen unglaublich flexibel, ich ertappe mich aber immer öfter, dass ich nur die PEN-F und die beiden Linsen in die (Jacken-) Tasche stecke. Dann liegt da noch der kleine Fisheye-Objektivdeckel, für ihn ist auch noch Platz.
    Macht einfach unglaublich viel Spaß, diese kleine Kombi.
    Trotzdem bleibt die E-M1 bei mir, alle Bereiche kann man mit der kleinen Ausrüstung eben nicht abdecken.
    Dir noch gutes Licht in allen Lagen!
    Rudolf

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