Olympus OM-D EM-1 Mark III oder warum mir der Sensor egal ist, der Sucher aber nicht

Vor ein paar Tagen hat Olympus die OM-D EM-1 MARK III der Öffentlichkeit vorgestellt und bevor ich darauf näher eingehen will, möchte ich Euch ein paar Links zu Webseiten und Videos zur Verfügung stellen, die ich in den letzten Tagen selber besucht und angeschaut habe.

Hier sind meine Link-Tips zur neuen Olympus OM-D EM-1 MARK III: (und schaut Euch unbedingt Link Nummer 3 an!)

  1. Die Webseite der neuen Kamera bei Olympus selber. Hier geht es zu Olympus.
  2. Die Gegenüberstellung der OM-D EM-1 MARK III zur Mark II und zur EM-1X. Hier findet Ihr die technische Gegenüberstellung bei Olympus.
  3. Eines der genialsten Videos zur neuen OM-D EM-1 MARK III hat Chris Eyre-Walker veröffentlicht! Das Video ist absolute sehenswert und regt tatsächlich den „Haben wollen“ Effekt an.
  4. Einen kritischen Blick auf die neue OM-D EM-1 MARK III gibt es drüben bei Pen-and-tell.de
  5. Auch die FF-Fotoschule Frank Fischer hat eine der neuen Kameras zum promoten bekommen. Das Video zum anschauen findet Ihr hier.
  6. Dpreview hat natürlich ebenfalls einen Hands-on Artikel zur EM-1 MARK III online gestellt.

Unter dem Strich eine ganz interessante Kamera mit einigen Verbesserungen und einem (in meinen Augen) genialen Feature, dem Sternenhimmel Autofokus. Dazu noch Joystick, HandHeldHighRes (HHHR) Shoot aus der Hand und ein eingebauter Neutraldichte (ND2-ND32) Filter, weiterhin USB-Laden in der Kamera, ein neuer, starker Prozessor und der neue, alte Sensor aus der EM-1X. Unverändert gut und genial sind die Tugenden der OM-D EM-1 MARK Serie, ein genial gut in der Hand liegendes Gehäuse, die perfekte Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Staub, ein Stabilisator der physikalische Gesetzte quasi ignoriert und eine spitzen SSWF Funktion (ihr wißt schon, der „Staubrüttler-Filter“ vor dem Sensor). Ergänzend gibt es neu in der OM-D EM-1 MARK III Bluetooth, wireless WIFI Shooting und einen Verschluss der auf 400.000 Auslösungen ausgelegt ist. Also rundum eine spitzen Kamera, oder?

Naja, ich sage es mal so: Auf der Kamera steht Olympus und nicht Sony, das heißt ich erwarte irgendwie, wie früher, den berühmten „Meter mehr“ und der fehlt mir leider bei der neuen Olympus OM-D EM-1 MARK III. Gewechselt bin ich zu Olympus weil sie eine tolle, einzigartige Kamera hatten (die EM-1 MARK I) und eine perfekt abgestimmte Objektivpalette. Bevor Ihr mich erschlagt ob der Kritik, ich schließe den Kauf der OM-D EM-1 MARK III nicht aus, aber ich warte ab, was sich noch in diesem Jahr tun wird.

Nun zum Thema „Sensor & Sucher“. Warum ich nicht die allgemeine Kritik zum „alten Sensor“ teile? Zum einen weil ich den 20MP Sensor recht gut kenne und er mir für die allermeisten Aufgaben ausreicht und bislang sehr gute Ergebnisse geliefert hat. Zum anderen hasse ich es zu wissen, dass eine andere Kamera im mFT-System einen höher auflösenden Sensor hat, da meldet sich immer mein „Teufelchen“ und flüstert mir ins Ohr, dass ich die neue Kamera kaufen solle. Also, mit dem Sensor kann ich prima leben. Mit dem Sucher allerdings weniger.

Wie einige von Euch wissen, nutze ich neben meiner PEN-F eine Panasonic Lumix G9 und die hat einen höher auflösenden OLED Sucher (3,6 MP). Ihr könnt mir glauben, das sieht man! Es geht aber nicht nur um die Auflösung, auch in der Bildbeurteilung scheint mir der Lumix Sucher dem Oly-Sucher überlegen und das ist wichtig. Denn gerade wenn ich einen etwas älteren Sensor in der Kamera habe, muss ich schon bei der Belichtung exakt arbeiten, um alles aus der Kamera herauszuholen. Und da hilft mir der Lumix Sucher der G9 wahrscheinlich mehr, als der Sucher der neuen OM-D EM-1 MARK III, der identisch mit dem Sucher der Mark II ist.

Nun, würde ich mir die Olympus OM-D EM-1 MARK III kaufen? Ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht! Den Sternen-AF hätte ich super gerne, denn genau daran sind meine Astrofotografie Versuche gescheitert. Auch ein paar andere Dinge finde ich klasse, aber ich warte noch etwas ab und schaue, ob es einen Nachfolger für meine Lumix G9 gibt.

Aber, wer eine OM-D EM-1 MARK I besitzt, für denjenigen lohnt sich der Kauf. Ich glaube auch von der OM-D EM-5 MARK II wäre der Sprung eine deutliche Verbesserung. Allen Besitzern einer EM-1 Mark II sei gesagt, dass ein Zweitgehäuse durchaus sinnvoll ist und dann würde ich immer zur neuen Mark III greifen. Warum? Wegen dem Prozessor. Ich denke dieser ist leistungsstark genug, um Olympus noch das ein oder andere (vielleicht überraschende) Software-Upgrade in Zukunft zu ermöglichen!

Tja und dann ist da noch der Preis den Olympus für das neue Spitzenmodell verlangt. Knapp 1.800€ werden aufgerufen und ganz ehrlich gesagt war ich überrascht, positiv überrascht. Gerechnet hatte ich wieder mit einer UVP von rund 2.000€, die 1.799€ für die neue OM-D EM-1 MARK III halte ich für absolut fair. Dazu gibt es für treue Kunden seitens Olympus noch ein „early Bird“ Angebot, das einen Rucksack und einen weiteren Akku beinhaltet. Da gibt es nichts zu meckern.

Die neue Mark III (und auch die Mark II) ist für mich die robusteste DSLM auf dem Markt, Früher haben wir mit einer Nikon F3 oder einer Canon F1 Nägel in die Wand gehauen, heute würde ich dafür die Olympus EM-1 Serie empfehlen! Sie hat wieder ein paar coole Features dazu bekommen und ist preiswert. Insgesamt eine sehr gute Evolution, die mit dem neuen, leistungsstärkeren Prozessor die Chance auf „mehr“ offen läßt.

Wie immer, bin ich weder gesponsert noch wurden mir sonst irgendwelche Vergünstigungen gewährt und daher ist das meine ganz persönliche Meinung. Meine Erfahrung mit dem Sucher bezieht sich auf den in der Mark II verbauten Modell, der aber mMn identisch mit dem der Mark III ist.

P.S.: Übrigens, das Gerücht, dass es eine weitere Kamera mit der Spezialfunktion gibt, die Chris Eyre-Walker in seinem Video erlebt hat, wurde von Olympus nicht bestätigt. Allerdings wurde es auch nicht dementier 😉 !

4 Gedanken zu „Olympus OM-D EM-1 Mark III oder warum mir der Sensor egal ist, der Sucher aber nicht“

  1. Wenn ich mir die Kameraneuerscheinungen der letzten Monate ansehe, gewinne ich den Eindruck, dass die Entwicklung an einem toten Punkt angekommen ist. Die sensationellen Neuheiten von Canon und Nikon sind doch nur deshalb so sensationell, weil die Beiden es geschafft haben endlich etwas wegzulassen – nämlich den Spiegel. Bei mFT liegt die Entwicklung beim Sensor derzeit brach. Wie du schreibst ist ein neuer Prozessor nötig. Hier müssen Labortests und Praxis zeigen, ob es wirklich eine Verbesserung gibt. Wahrscheinlich ist dieses Teil auch der Grund, warum es eine Mark III werden musste und ein umfangreiches Update (ähnlich dem Update 4.0 bei der 1/1 seinerzeit) nicht ausgereicht hätte.
    Das Neue der Mark III was mich zum Kauf bewegen könnte, ist HHHR und der ND-Filter. Aber derzeit bin ich mit der Mark II noch gut dabei. Außerdem liegt auch noch irgendwo die PEN-F rum.
    Ob der Sucher der EM-1 weniger gut ist, kann man wohl nur in einem direkten Vergleich feststellen. Und dazu hat nicht jeder die Gelegenheit. Im Übrigen ist es wohl wie mit den Autos – DAS perfekte Auto gibt es auch nicht. Irgendwo ist immer eine (kleine) Zitrone. Siehe PEN-F – klasse Kamera; wir lieben sie. Und trotzdem suchen wir nach einem Handgriff und sie wird unangenehm warm und sie hat einen popeligen Batteriefachdeckel, der so gar nicht zu der sonst soliden Verarbeitung passt.

    Viele Grüße
    Wolfgang

    1. Wenn Panasonic clever gewesen ist, stellen die eine G10 vor, an der Oly noch übel zu knabbern haben wird. Da reicht ein verzeichnungsfreier Sucher und ein etwas besserer Sensor und die EM1.3 hat ein Problem. Ich habe die G9 und die ist wirklich locker auf dem Niveau der 1.2.

  2. Mach keine Sachen; dann bekomme ich doch noch ein Problem.
    Im Ernst: die Konkurrenz wird nicht lange auf sich warten lassen und sie wird versuchen besser zu sein. Da können wir froh sein, wenigstens die Objektive weiter nutzen zu können. Früher hat es ja bei dem einen oder anderen Objektiv beim AF zwischen Olympus und Lumix nicht so optimal geklappt. Ich vermute aber, dass das heute nicht mehr gilt.
    Gibt es denn aus deiner Sicht beim Handling zwischen EM 1 und G9 gravierende Unterschiede? Welche liegt denn für dich besser in der Hand?

    1. Oh ja, da gibt es Unterschiede! Ich glaub die G9 hat einen Artikel verdient, ich muss mal über meine Erfahrungen berichten. In der Hand liegt die G9 sehr gut, ist aber schwerer als die EM-1. An der EM-1 würde ich immer einen ARCA Winkel befestigen, einmal fürs Stativ, aber auch für den kleinen Finger, der hängt sonst in der Luft bei mir.

      Der AF läuft mit allen Objektiven unauffällig gut. Meistens ist das 12-40 oder das 7-14 von Olympus drauf und da gibt es null Probleme und die LN Taste am Objektiv kann ebenfalls genutzt werden. Mit meinem PanaLeica 100-400 ist das Zusammenspiel ebenfalls perfekt. Das einzige, was nervt, wenn man darauf achtet, ist das dämliche Sucherokular, dass zu einer Verzeichnung des Sucherbildes an den Rändern führt. Sonst wäre der Sucher perfekt. Von der Auflösung und den Infos ist er das nämlich. Ich werde bei Gelegenheit darüber schreiben. Allerdings halte ich die G9 für unter 1.000€ für echt günstig, die ist wie gesagt locker auf dem Level der M1.Mk.II.

Schreibe einen Kommentar zu admin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.