Fotografen sind von Natur aus meist neugierige Wesen, schließlich halten Sie Ihre Umwelt in zig tausenden von Aufnahmen fest und sind stetig auf der Suche nach lohnenswerten Motiven. Das ergeht mir nicht anders und manchmal möchte ich wissen, wieviel Aufnahmen denn meine Kamera schon „auf dem Buckel“ hat. Glücklicherweise gibt es bei Olympus eine Möglichkeit diese Infos aus den Kameras auszulesen. Das Vorgehen wird auf Olypedia unter dem Punkt Tastenkombinationen gut beschrieben. Den Link dazu gibt es hier.
Leider ist die PEN-F da noch nicht aufgeführt und neugierig wie ich bin, musste ich natürlich versuchen, ob das dort geschilderte Verfahren auch für meine Olympus PEN-F funktioniert. Die gute Nachricht ist, es funktioniert, die schlechte ist, es ist genauso umständlich. Daher hier nochmal das Verfahren zum auslesen der Auslösungen in Kurzform:
- Kamera ausmachen
- Kamera mit gedrücktem „Menüknopf“ einschalten
- „Menüknopf“ loslassen und erneut drücken. Die Menüseite erscheint auf der PEN-F
- Zum „Schraubenschlüssel“ in der Menüleiste gehen
- Die Helligkeitseinstellung auswählen ( 3. Punkt von oben)
- „OK“ oder „nach rechts“ im Steuerkreuz drücken und bei den beiden dann erscheinenden Reglern den für Helligkeit auswählen (das ist der mit der Sonne)
- Die „Info“ Taste drücken
- Die „OK“ Taste drücken
- Jetzt die Tasten des Steuerkreuz in nachfolgender Abfolge drücken: oben, unten, links, rechts
- Den Auslöser durchdrücken und loslassen.
- Es ändert sich erst nach drücken der Steuerkreuztasten der Bildschirm. Drückt die rechte Taste um in die 2. Seite zu kommen. Da seht ihr dann folgendes Bild
R gibt dabei die Anzahl der Auslösungen an, S die Anzahl der Blitzauslösungen, C könnte die manuellen Reinigung angeben, U sind wahrscheinlich die Reinigungen nach dem Kamerastart. Was B bedeutet kann ich leider nicht sagen, hat da jemand eine Idee? So bekommt Ihr aber schnell einen Überblick über den „Zählerstand“ Eurer PEN-F.
Nachdem Ihr alle Infos gelesen habt kommt Ihr durch das Ausschalten der Kamera wieder in den normalen Betriebsmodus. Für andere Olympus Kameras verweise ich nochmal auf Olypedia, da könnt Ihr nachlesen, wie Ihr an die Infos kommt.
Edit 23.04.:
Der Punkt „B“ gibt die Anzahl der gemachten Bilder mit Stabilisator an. Danke Martin für Deine Information!
Auszug aus dem Buch von Reinhard Wagner:
C: Anzahl der manuellen Reinigungen
U: Anzahl der SSWF -Reinigungen
V: Anzahl der Live-View-Auslösungen, ein Relikt aus
DSLR-Zeiten. Zählte mit, wie oft der Spiegel hochgeklappt
wurde.
B: Die Anzahl der mit Stabi gemachten Bilder
Hallo Martin,
vielen Dank für die Information. Gerade der Punkt B ist ja interessant, ich mache scheinbar echt eine ganze Reihe von Bildern vom Stativ aus, gut ein Drittel. Das wundert mich nun selber. Danke für Deine Hilfe!
Gerne, wobei ich mir die Lorbeeren gar nicht verdient habe. Ich hab das M1-MarkII Buch von Reinhard Wagner und er hat das dort aufgeführt…
Trotzdem vielen Dank, mit dem Punkt „B“ konnte ich bis jetzt wirklich nichts anfangen und so ist es dann wirklich hilfreich. Werde ich gleich mal im Bericht aktualisieren.
Das ist ja richtig interessant. Für mich war das bisher völlig unbekannt.
Erstaunlich wieviel tausende Auslösungen ich bisher mit der PEN-F getätigt habe. Und noch erstaunlicher ist, wieviel bei meiner EM-1Mk1 registriert sind. Abgesehen von einer Reparatur des hinteren Einstellrades (allgemeine Schwäche der EM-1) leistet sie treu und brav ihren Dienst bei jeder Witterung.
Hallo Wolfgang, wieviel Auslösungen hast Du denn mit der EM-1 gemacht?
Fast 21.000 nach vier Jahren.
Mit der PEN-F sind es 7595.
Die Anzahl der Aufnahmen bewegt sich für meine Begriff im absolut normalen Rahmen, da dürfte ich bei meiner EM-1 auch liegen. Ich dachte schon Du hättest um die 50k-75k auf dem Verschluss ;-). Hast Du früher auch analog fotografiert?
Ja, habe ich. Dieses Jahr kann ich auf 50 Jahre fotografieren zurückblicken. Angefangen hat alles in einer Ferienfreizeit für Kinder/Jugendliche. Mein Vater lieh mir seine Voigtländer Vito B und spendierte drei Farbfilme. Damals gab es noch simple Regeln. Sonne im Rücken = Blende 8. Oder was ist Blende: kleine Zahl = große Öffnung; große Zahl = kleine Öffnung.Das festverbaute Objektiv hat 50 mm. Eingraviert ist sogar noch eine hyperfokale Einstellung.
Dann ging es mit einer Kodak Instamatic, einer Voigtländer VSL 1 (da mussten die Objektive noch eingeschraubt werden!) weiter. Richtig los ging es mit der Canon AE-1. Seit dem war fast alles dabei was Rang und Namen hat/hatte: Nikon, Contax, Canon, Leica, Olympus.
In der digitalen Zeit waren es Nikon, Panasonic und Olympus.
Übrigens: die Vito B gibt es noch immer noch. Und sie funktioniert noch. Ab und zu lege ich mal einen Film ein. Natürlich verwende ich zur Belichtung meinen Handbelichtungsmesser Gossen Sixtomat; mal mit Kalotte, mal mit Spotvorsatz.
Hallo, ich bin absoluter Neuling und habe mir nun die Olympus pen E-Pl9 gebraucht gekauft.
Habe versucht die Abfrage der erfolgten Auslösungen durchzuführen und folgende Werte ermittelt:
MS: 022087
S: 000041
C: 000000
U: 001878
V: 000000
B: 020856
L: 000000
ich kann diese Werte nun gar nicht bewerten.
Ist das nun eine schon zu sehr benutze Kamera?
Von außen ist sie top in Schuss und habe nun Sorge, dass ich mir eine von innen durchgerockte Kamera gekauft habe. 🙁
Vielen Dank für eure Hilfe.
Viele Grüße
Corinna
Hallo,
S bedeutet wohl die Auslösungen mit dem Blitz zu sein, MS die Auslösungen des mechanischen Shutters, U zeigt die Anzahl der Reinigungen beim Einschlagen an und auch manuell ausgeführte, B zeigt die Anzahl der Bilder mit Stabilisierung. Rund 22.000 Auslösungen sind nicht zuviel, sind ok meiner Meinung nach. Die würde ich sicherlich auch kaufen.
VG
Jörg
Schade, dass es keine Differenzierung zwischen mechanischen und elektronischen Auslösungen gibt. Meine Pen-F hat inzwischen 137.000 auf dem Buckel, davon aber viele elektronisch mit Focus-BKT. Ich weiß nicht, ob ein Verschluss das aushalten würde.
Die mechanischen Verschlüsse sind in den einfachen Kameras häufig nur bis 150.000 – 200.000 Auslösungen ausgelegt. Die Profimodelle vertragen durchaus 400.000 Auslösungen und mehr. Es gibt aber auch Kameras die weit über diese Zahlen hinaus funktionieren. Allerdings würde ich für Timelaps Projekte nur den elektronischen Verschluss einsetzen.