Rückblick: Photokina 2018

Vor einer Woche hat die letzte „Herbst-Photokina“ Ihre Tore geschlossen und als ich die Messe verlassen habe, war ich ein wenig wehmütig. Seit ich denken kann gab es alle zwei Jahre einen fixen Termin im Herbst in Sachen Fotografie. Zu analogen Zeiten noch mit gigantischen Messeständen der Filmhersteller und zu digitalen Zeiten wurden die Kamerahersteller mit Ihren Schlag auf Schlag folgenden Neuheiten belagert. Auf der Photokina 2018 war mit Huawei erstmals ein Handyhersteller mit einem eigenen, sehenswerten Messestand vertreten. Die Branche wandelt sich immer schneller und die Messe muss mitziehen. Die Frequenz steigt auf eine jährliche Messeveranstaltung, der Termin wird in das Frühjahr verlegt. Ich werde im Mai wieder dabei sein und ich bin gespannt, wie der neue Termin ankommt, denn im Mai/Juni explodiert die Fotoszene quasi nach dem Winterschlaf!

Und was war sonst so los auf der Photokina? Wahrscheinlich Vollformat und das natürlich spiegellos! Bei Canon mussten die Neugierigen Besucher für einen Blick auf die EOS R anstehen, bei Nikon knubbelte es sich um die Nikon Z und bei Panasonic konnten die Prototypen hinter Glas bewundert werden. Klar, dass ich das auch mitgemacht habe und ich gebe gerne ein Kompliment an Nikon weiter, der Sucher der Z Reihe ist Weltklasse! Und sonst finde ich die ganzen „Vollformater“ echt groß. Aber dazu gibt es demnächst einen eigenen Blogartikel. Das Interesse des Publikums war für alle Vollformat DSLM´s jedenfalls riesig! Und alle Fans des schwingenden Spiegels mögen mir verzeihen, aber ich bin relativ sicher, dass die DSLR innerhalb der nächsten 2 Jahre erledigt ist. Da wird nicht mehr viel Neues kommen, sowohl in Sachen Bodys, als auch in Sachen Objektive. Das was jetzt noch in der Entwicklungs-Pipeline ist, wird noch veröffentlich und dann gilt den DSLM Systemen die volle Konzentration der Hersteller.

Und mFT, was wird jetzt daraus? Panasonic bringt ein sehr interessantes Weitwinkelzoom heraus, Olympus wird zum 100jährigen Jubiläum im Jahr 2019 klotzen und beide Hersteller haben eindeutig erklärt, dass sie mFT weiterführen werden. Allerdings wird der Preisdruck aus dem Vollformatlager (und der wird kommen!) wahrscheinlich auch Auswirkungen auf die mFT Preise haben, was im Sinne der Kunden wäre. Das mFT-System lebt weiter und ist breiter aufgestellt als je zuvor.

Mir persönlich hat der Wandel der Photokina hin zum Besucher sehr gut gefallen. Es gab Unmengen von Workshops, Vorträgen, Podiumsveranstaltungen. Der Besucher wurde wirklich mit hineingezogen und konnte nicht nur Ausstellungsstücke „begrabbeln“, sondern hatte die Möglichkeit die Dinge auch in der tatsächlichen Anwendung zu sehen. Es macht Spaß und motivierte mich sehr zuzuschauen und von den Pro´s zu lernen. Persönlich glaube ich, dass hier die Zukunft für Hersteller und auch für die Messe liegt, denn die Technik wird immer besser und ausgefeilter, dabei sind die großen Unterschiede zwischen den Herstellern nicht mehr zu erkennen. Ob ich mit Fuji, Nikon, Sony, einer Lumix oder Olympus oder doch mit einer Canon das Bild gemacht habe wird zunehmen zweitrangig. Mich interessiert das Endergebnis und der Weg wie ich dorthin komme. Und dann stellt sich unweigerlich die Frage, unterstützt mich „MEIN“ Kamerahersteller dabei? Mit Workshops, einem auf Wunsch weitergehenden Service (auch für engagierte Amateure), mit Vorträgen, die auch gerne mal bei Fachhändlern stattfinden dürfen und natürlich mit einer Präsenz auf  Veranstaltungen und Festivals, auf denen man gerne einmal die „Neuheiten“ ausleihen/ausprobieren kann. Olympus setzt das zum Beispiel vorbildlich, online und offline, um und hält mich dadurch im System.  Ich bin gespannt wie sich die Hersteller positionieren werden!

Neben den Kameras und Objektiven gab es selbstverständlich Zubehör in rauen Massen zu bestaunen. Wobei ich persönlich den Eindruck hatte, dass gefühlt jeder zweite Messestand Stative dabei hatte. Wohin ich auch blickte, Stative! Von denTop Modellen von Gitzo und Rollei bis hin zu chinesischer Importware war alles vertreten. Der zweite Trend, der überall zu sehen war, war Licht. Egal ob LED`S oder Studioblitze mit Lichtformern, Licht war in der kleinsten Ecke. Rollei möchte ich dabei einmal herausheben, denn hier wurde neben den Produkten auch mit Vorführungen gezeigt, wie man mit Studioblitzen arbeitet. Das weckt die Lust, es selber einmal zu versuchen und dürfte dem Verkauf der Produkte ankurbeln. Das schöne auf der Photokina ist, dass man die Chance hat auch mit den Leuten zu sprechen, an die man sonst kaum herankommt. Sei es zum Thema Druck, Software, Papier, oder anderes Zubehör, überall finden sich freundliche und kompetente Mitarbeiter, die Fragen beantworten und für Anregungen ein offenes Ohr haben!

Aber es gibt auch die stillen Momente im Messetrubel, nämlich dann, wenn es gilt Bilder zu betrachten und staunend davor zu stehen. Egal ob es die tollen Fotoschauen von Fuji, von Epson oder Hahnemühle waren, was wäre eine Photokina ohne Bilder? Was wäre die Fotografie ohne Fotos auf Papier? Beliebig! Danke an all jene Aussteller, die nicht nur Produkte sondern auch Fotoschauen auf Ihre Messestände gebracht haben! Hier wird die Tradition aufrecht erhalten neben all der Technik auch Bilder zu zeigen. Und darum geht es doch allen begeisterten Amateuren, Bilder machen und zeigen!

2 Gedanken zu „Rückblick: Photokina 2018“

    1. War eine prima Idee, ich hätte allerdings das 100-400 anstelle des 100-300 reingepackt, die paar Gramm hätten den Kohl auch nicht mehr fett gemacht, aber 200mm mehr Tele wären noch on Top dazu gekommen. Die ganzen Vollformat Dinge, die ich gesehen habe finde ich einfacher furchtbar groß (und wahrscheinlich auch schwer).Aber dazu schreibe ich die Tage noch etwas.

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