Theorie & Praxis: Das mFT-System im „wahren Leben“

Nachdem ich gestern in meinem Artikel zum Voll-Format Hype ja voraus gesagt habe, dass das mFT-System immer seine Marktnische haben und behalten wird, möchte ich Euch heute ergänzend dazu zwei Links zu englischsprachigen Artikeln ans Herz legen. Beide Beiträge finde ich sehr interessant, weil Sie die Realität Wiederspiegeln und erahnen lassen was noch alles in Zukunft  möglich sein wird, bzw. worauf die Menschen, die die Kameras benutzen, wert legen.

Der erste Link führt zu einem Artikel auf der Webseite fStoppers.com und beschreibt die Situation eines Fotografen der „Rücken“ hat! Lesenswert und ich hoffe ich komme nie in die Bredouille „Rücken“ zu bekommen.

Panasonic hat mal den Gewichtsunterschied plastisch dargestellt.

Link Nummer Zwei geht Richtung YouTube.com und da zu Tyler Stalman. Tyler hat das iPhone XS in Sachen „Dynamic Range“ mit der Canon 5D Mk. IV verglichen. Die Ergebnisse sind durchaus interessant und dürften den ein oder anderen Vollformat Jünger auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Aber seht selbst.

Zählt man eins und eins zusammen, so kann man erahnen wohin sich die Fotografie in Zukunft entwickeln wird. Software wird in den nächsten Jahren das beherrschende Thema in den Systemkameras werden. Ob HDR, HighRes, Live Composite, Live Bulb, 6K Photo, 4K Photo oder PostFocus, die mFT Kamerahersteller sind da schon ziemlich gut aufgestellt. Das iPhone beherrscht SmartHDR verdammt gut und die Ergebnisse lassen eine Canon 5D Mk. IV ziemlich alt aussehen. Der Porträtmodus des iPhone bringt künstliche Unschärfe auf „offenblend Niveau“ ins Bild, noch nicht perfekt, aber schon nicht übel.  Und wenn Apple das alles aus dem Minisensor des iPhones heraus kitzeln kann, was könnte dann der mFT-Sensor leisten? Vollformat hätte dann nur noch das Thema Rauschen auf „seiner Seite“. Dynamik Range und Unschärfe wird zukünftig mit Software erledigt, High Resolution ist bereits jetzt schon soweit Bilder in Top Qualität mit 50MB bis 80MB zu produzieren.

Und so kommen wir zu der Frage, warum soll ich mich dann noch mit Voll-Format abschleppen und mir „Rücken“ holen? Stefan Wiesner, dessen Arbeiten ich toll finde und dessen YouTube Kanal ich abonniert habe und sehr schätze, schrieb bei Facebook einem Kommentar zu einem Artikel von Tony Northrup, Wortlaut: „mFT ist tot“.  Ich glaube das ist ein wenig zu eindimensional betrachtet. Die Kameraschmiede, die es verpaßt alle technischen Möglichkeiten zu nutzen (und das wird in Zukunft zum großen Teil Software sein) und in Vorteile für den Kunden umzusetzen, wird vom Markt verschwinden. Warten wir ab, welcher Hersteller das sein wird. Bis dahin und darüberhinaus bin ich weiter „rückenschonend“ mit mFT unterwegs.

Ach ja, an dieser Stelle doch noch einen weiteren Link zu einer sehr speziellen Kaufberatung von Akigrafie Live. Schaut Euch das einmal an, gefällt mir wirklich gut, was Aki da empfiehlt. Übrigens würde ich Euch ans Herz legen Aki´s YouTube Kanal zu abonnieren, er macht echt sehenswert Videos und richtig tolle Fotos!

3 Gedanken zu „Theorie & Praxis: Das mFT-System im „wahren Leben““

  1. Dass die Smartphones immer bessere Bilder machen werden, möchte ich nicht bezweifeln. Letztlich wird aber der größere Sensor ebenfalls weiterentwickelt. Das wird so ähnlich sein, wie früher bei den Filmen. Früher war der Kodachrome 64 das Mass aller Dinge; dann wurden die Filme mit ISO 100 und 200 verbessert. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf die 400er-Filme. Die wurden -quasi als Abfallprodukt- ebenfalls immer besser. Wird ein Mini-Sensor besser, werden es auch der mFT-, der ASP-C- und der FF-Sensor. Die Kamera-Produzenten werden sich durch die Mobiltelefonhersteller nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Man darf nicht vergessen, dass die Kameraelektronik dafür sorgt, dass ein SP mit einer 5D mithalten kann.
    Die Empfehlung von Akis Kanal war gut. Danke dafür! Scheint noch ein normal denkender Mensch zu sein. Werde mich mal ausführlicher mit ihm beschäftigen.
    Aber „Euer Lordschaft Wiesner“ (Zitat aus einem Kommentar)? Der mag sicher in vielen Dingen recht haben. Was er sagt, steht aber auch schon in vielen Fotobüchern. Aber zweifellos: er hat seinen (zum Teil ihn gottähnlich verehrenden und damit völlig kritiklosen und unselbständig denkenden) Fanklub. Einige wenige wagen Widerspruch und versuchen eine sachliche Diskussion. Und ein ausgesprochener mFT-Anhänger ist er nicht. Er hat das System, das ihm am Meisten bringt und mit dem er seine Arbeiten am Besten erledigen kann. Das sei ihm gegönnt; ich mache das ja auch so. Aber neutral ist er sicher nicht. Das was ich bisher an Videos gesehen habe, ist sicher professionell gemacht. Aber machmal glaube ich, der „Labersack“ (nochmal Zitat) hört sich gerne selbst. Einige Videos könnten inhaltlich durchaus von 20 Minuten auf 7 gestutzt werden. Eines muss ich ihm aber lassen: ich beschäftige mich mit ihm und er regt mich zum Denken an. Dafür muss ich ihm eigentlich Danken.

    Viele Grüße

    Wolfgang

    1. Ich finde Aki auch ganz prima, er ist halt kein Mainstream. Stefan Wiesner macht wirklich gute Videos und auch gelungene Landschaftsaufnahmen. Viele Videos von Ihm finde ich gelungen, er hat gute Ideen (diese 52 Wochenaufgaben Nummer) aber er hat was gegen mFT. Warum weiß nur er selber, ich bin da nicht hinter gekommen. Aber ich schaue Ihn, wenn er interessante Themen hat, ganz gerne. Wen ich jetzt gefressen habe ist Tony Northrup, der hat das mit der Blende und mFT und dem Cropfaktor immer noch nicht verstehe wollen und verbreitet wirklich „Bullshit“ in dieser Beziehung.

      Womit wir künftig zu rechnen haben ist die Tatsache, dass Software eine immer größere Rolle in den Kameras spielen wird. Ich denke das kann wirklich interessante Entwicklungen mit sich bringen, allein was die Oly´s und Lumixe schon heute können ist toll. Warten wir es mal ab 😉

  2. Hallo, ich bin mit einer LUMIX G DMC-GX80 unterwegs, Bildretusche – störende Elemente aus den Fotos entfernen, Post-Focus-Funktion – die Schärfe nachträglich festlegen sind schon ein richtiger Schritt was Software angeht. Der Enderbraucher wird entscheiden was auf denm Mark bleibt und was nicht. Was Möglich ist zeigen uns die Smartphones
    Hersteller.
    Smartphones benutzen bereits heute Mehrfachaufnahmen,
    die zusammengerechnet werden, um die Bildqualität weiter zu erhöhen. Die Sensoren können bis zu 1.000 Bilder in der Sekunde aufnehmen.
    Rechenbeispiel: Smartphone mit 3 Fotosensoren macht 1/100 Sekunde lang insgesamt 10 Fotos je Sensor. Das ergibt 30 Fotos insgesamt 30 *
    die kleine Sensorfläche ergibt ungefähr Vollformat. Alle Verwacklungen werden mit Künstlicher Intelligenz herausgerechnet.
    Was jedoch gerne übersehen wird, ist der bedeutende Umstand, dass die Bildqualität in den letzten Jahren überwiegend nicht durch die
    Hardware der Kameras verbessert wurde, sondern durch die nachgelagerte Software und Künstliche Intelligenz.
    Grüssle Paul http://hornisgrinde.eu

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