Am 6. Januar, dem Tag der heiligen 3 Könige, endet für mich persönlich die Weihnachtszeit. Der Baum wird abgeschmückt, die Weihnachtsdeko verschwindet bis zum nächsten Jahr wieder im Keller und die letzten Weihnachtsplätzchen werden gegessen. Gleichzeitig richtet sich mein persönlicher Fokus verstärkt auf das kommende Jahr und natürlich teile ich Euch hier auf 365Photo.de die kommenden Veränderungen rund um die Webseite und die Fotografie mit. Also, heute gibt es demnach keinen Blogartikel zu speziellen Themen sondern ein Sammelsurium an Themen. Fangen wir an
mFT-System
Dass es ein spanndes Jahr für das mFT-System werden wird, steht ausser Frage. Nachdem Olympus als letztes Objektiv das 4,5/150-400 vorgestellt hat, wurde die Übertragung an JIP zum 01. Januar nun Realität. Sonst gab es nicht viel Neues. Laowa hat ein 2,0/10mm für mFT auf den Markt gebracht und Alice hat tatsächlich eine Kamera mit mFT Bajonett produziert, die aber mit einem Handy kombiniert werden muss, damit sie letztendlich funktioniert. Momentan läuft noch das Crowdfunding und wir dürfen gespannt sein was daraus wird.
Für mFT ist das Jahr 2021 entscheidend. JIP und auch Panasonic als Hauptträger des Systems sollten schleunigst klar machen, dass es weitergeht. Panasonic müsste einen Nachfolger für die GH5 und die G9 auf den Markt bringen und auch JIP sollte zeigen in welche Richtung es geht und einen neuen Body zumindest ankündigen. Ein moderner Sensor würde dabei sowohl Panasonic, als auch JIP gut zu Gesicht stehe.
Software
Wer immer noch nicht die Bedeutung von Software für die Fotografie sieht, dem sei ein Blick auf ein aktuelles Smartphone empfohlen. Was heutzutage iPhone & Co. mit Hilfe von Software aus den kleinen Sensoren heraus kitzeln ist bemerkenswert. Ich selber bin häufig überrascht, wie leistungsfähig mein Smartphone ist und welch gute Foto es direkt nach der Aufnahme produziert. Sicher, bei näherer Betrachtung halten diese Fotos keinen Vergleich mit Fotos aus einer mFT, APS-C oder Vollformatkamera stand, aber für Instagram und Facebook reicht es locker aus. Es wäre sinnvoll, wenn sich die etablierteren Kamerahersteller intensiver mit dem Thema befassen würden, denn die mit Software veredelten Fotos aus dem Smartphone wissen zu gefallen. Und darauf kommt es bei einem Foto doch an, oder?
Vollformat & Smartphone
Neben meiner mFT Ausrüstung habe ich schon immer ein Smartphone genutzt, allerdings ganz, ganz selten für die bewusste Fotografie. Allerdings beobachte ich in letzter Zeit, dass sich mein Verhalten verändert und ich das Smartphone nicht mehr nur für „optische Notizen“ verwende. Die Handhabung ist zwar immer noch suboptimal, aber Software wie Lightroom mobile erleichtern und erweitern die Möglichkeiten. Der krasse Gegensatz dazu ist meine Lumix S5, eine Vollformatkamera, die ich mit dem Kitobjektiv 3,5-5,6/20-60mm nutze. Der Gewichts und Größenunterschied zum mFT-System ist spürbar, selbst mit der Kitlinse. Die G9 mit dem Olympus 2,8/12-40 ist einfach kompakter und fühlt sich leichter an. Trotzdem macht die S5 Spaß, denn sie produziert sehr klare Bilder.
Unter dem Strich spielt es für mich in 2021 keine große Rolle mehr, womit ich das Foto gemacht habe, denn die Qualität bei Ausdrucken bis DIN A4 ist bei allen Formaten sehr gut. Die unabdingbare Voraussetzung dafür ist aber ein sauberes arbeiten beim fotografieren selber, und die Betrachtung des Fotos als „Ganzes“ und nicht im 100% Ausschnitt.
Projekte
Fotoprojekte! Zu Beginn jeden neuen Jahres stehen Fotoprojekte bei vielen Usern hoch im Kurs. Ich bin da nicht anders und habe zwei neue Projekte im Kopf, wovon eines schon gestartet ist. Solltet Ihr noch auf der Suche nach einer Idee sein, empfehle ich das scheinbar einfachste Projekt: Macht einen Kalender. Sucht Euch ein Thema aus und macht Fotos. Nutzt dabei aber für jedes Monatsbild bitte auch nur Fotos, die Ihr in diesem Monat aufgenommen habt. das zwingt Euch gewissermaßen dazu, regelmäßig fotografieren zu gehen und dass wiederum macht Euch auf Dauer besser. Übrigens, das schwierigste an so einem Kalender ist am Ende des Jahres aus einer Vielzahl von Bildern die 13 „Besten“ auszuwählen! Aber es lohnt sich, glaubt mir.
Heimat
Im Augenblick gibt es einige Regionen in denen wir uns nicht weiter als 15 KM von unserem Zuhause entfernen dürfen. Glücklicherweise gehört meine Stadt nicht dazu, klugerweise werde ich mich trotzdem auf das Nötigste in Sachen Mobilität beschränken. Trotzdem werde ich weiter fotografieren und natürlich bietet sich dazu die Heimatstadt an. Die alltäglichen Motive, die von uns übersehen werden, gerade weil wir sie schon tausendmal jeden Tag gesehen haben, gilt es neu zu entdecken. Das ist nicht einfach und ich selber habe schon zig Bilder gelöscht, aber es macht Spaß und in gewisser Weise dokumentiert Ihr damit Eure Heimat. Klar ist fotografieren im Urlaub spannender, weil es so viel neue Eindrücke gibt, aber es ist auch leichter. Also, wagt Euch einmal an schwere Aufgaben und fotografiert Eure Stadt, Euren Landkreis. Fordert Euch neu heraus.
So, der erste Post in 2021 ein paar Tage später als gedacht. Der Weihnachtsmann ist schon geflohen und nicht nur „auf der Flucht“ und das Jahr 2021 in vollem Gange. Ich wünsch Euch allen von Herzen Gesundheit, Glück und immer gutes Licht für 2021.
Hallo,
für mich trifft der Satz:
„Übrigens, das schwierigste an so einem Kalender ist am Ende des Jahres aus einer Vielzahl von Bildern die 13 „Besten“ auszuwählen! “
nicht zu!
Mein Projekt heißt Wochenkalender!
😉
Hallo Joachim, ersteinmal entschuldige bitte, dass der Kommentar so spät veröffentlicht wurde. Aber das hatte technische Gründe, da mir die APP nix angezeigt hat und ich einen neuen Laptop bekommen habe. Sorry an dieser Stelle.
Einen Wochenkalender finde ich auch sehr interessant, aber vor allem herausfordernd. Wie und wo lässt Du den denn dann drucken? hast Du einen Tipp? Also das würde mich auch noch interessieren, da es wohl eine Community gibt die ein wöchentliches Foto von Ihnen Mitgliedern veröffentlicht. Aber auf jeden Fall eine coole Sache. Wenn Du den fertig hast, wäre ich auf das Ergebnis gespannt, wie das ausschaut und so.
Vg
Jörg
Hallo Jörg,
zu mFT: nach meiner Meinung hängt die Zukunft von mFT tatsächlich an JIP. Die erste Januarhälfte ist so gut wie vorbei. Es wird langsam Zeit, dass JIP sich konkret dazu äußert, wie es weitergeht. Das Geschwafel um die Tradition der Marke OM ist zwar inhaltlich stimmig, reicht aber nicht für die Konsumenten die investieren wollen. Für dieses Jahr hatte ich das 12-100 auf dem Plan. Aber was wird aus Olympus? Weiter so? Oder weiter so, aber anders? Ganz ehrlich: ich schiele hinüber zur Fuji X-S10.
Ein bisschen abgespeckt zur X-T4, aber trotzdem alles drin was wirklich wichtig ist. Vor allen Dingen der Sensor und seine Bildqualität.
Software und VF/SP: da gibt es nicht hinzuzufügen.
Projekte: wer keine hat, fotografiert auf Dauer sinnlos. Wer Fotobücher und Kalender plant, muss das runde Jahr über Regie führen. Schon Harald Mante hat die Serie hochgelobt. Der Blick für das wichtige Bild wird dabei enorm geschärft. Das gilt auch für den Kalender (jedes Bild muss ich mir dreißig Tage anschauen können) und das Fotobuch (muss mir auch Jahre später noch gefallen).
Heimat: ich denke mal, dass bei den Allermeisten der fotografische Aktionsradius in der Hauptsache die Heimat ist (Urlaub mal ausgenommen). Im Laufe der Jahrzehnte fotografiert man zwangsläufig immer wieder das selbe. Auch eine Herausforderung ständig etwas interessantes zu finden. Auch hier gilt: Aufmerksamkeit, den Blick schärfen. Jahreszeiten und Tageszeiten ausnutzen.
Dir und allen Kommentatoren wünsche ich auch für dieses jähr alles Gute und ein gutes Gelingen.
Wolfgang
Hallo Wolfgang, auch bei Dir muss ich mich für die Verspätung mit der Freigabe deines Kommentars entschuldigen. Aber es wird besser, mein neuer Laptop ist da und mit den kann ich besser umgehen als mit APP´s.
JIP hat ja etwas angekündigt und alle User per Mail eingeladen, am 18.02. soll ja ein Online Event stattfinden, mal sehen, was da kommt. Zu den Wechselgedanken Richtung Fuji… naja… da wird Dir einiges fehlen. Das 18-55 ist mit 27mm am unteren Ende nicht mit einem 24ziger zu vergleichen, das 55-200 ist inkeienr Weise vergleichbar mit dem 2,8/40-150 von Oly, aber immerhin ungefähr gleich groß und schwer. Und das 40-150ziger macht geniale Bilder, ich bin jedes mal aufs Neue überrascht. Und nein, ich bin definitiv KEIN Tele-Typ. Dazu ist die kleine Fuji nicht abedichtet, würde mir auch fehlen.
Ganz ehrlich, ich habe mir jetzt zwar die Lumix S5 geleistet, aber sollte Pana eine G9 Mk.II oder Oly eine EM-1 Mk.IV bringen, kaufe ich diese Bodys. Die hochwertigen Objektive von Oly und Pana sind so gut und noch bezahlbar, das wäre so unendlich schade, wenn die in Rente gehen müssten. Wenn Du dann aber aufsteigen willst, schau Dir die S5 mit dem 20-60mm an. Die Bildqualität ist top, die Optik ist auch sehr gut und die S5 ist exzellent ausgestattet. Dazu gibt es jetzt bezahlbare und kompakte Festbrennweiten mit 1,8er Blende (85, 50, 35 und 24 kommen) oder Top Qualität von Sigma 3,5/24, 2,0/35, 2,8/45 und 2,0/65, auch alle noch bezahlbar. Und wenn es Tele sein muss, es kommt ein 75-300 von Panasonic, das wird auch nicht zu teuer und bleibt kompakt.
Den Zwischenschritt zu APS-C bin ich bewusst nicht gegangen, obwohl ich Fujis Blendenring klasse finde. Wenn schon, dann doch direkt Kleinbild. Für Teleaufnahmen werde ich definitiv mFT behalten, dafür sind die Optiken zu gut.
Zu Deinen Projekten, lass uns daran teilhaben, was planst Du für 2021?
Viele Grüße
Jörg
Danke für deine Tips! Im Moment möchte ich noch nicht wechseln; es waren Gedankenspiele für den Fall, dass weder Olympus noch Panasonic mFT weiterentwickeln oder gar ganz aufgeben. Über die S5 habe ich bisher nur gelesen. Mal in die Hand nehmen geht ja im Moment nicht. Mein Händler würde sie mir bestimmt auch mal für einen Tag leihen. Warten wir ab; in ein paar Tagen wissen wir, was JIP vorhat.
Statt des 2,8/40-150 (ist an der PEN-F schon ein Brocken) würde ich mir lieber mal das 12-100/4,0 ansehen und ausprobieren.
Dürfte aber an der PEN-F trotz des Handgriffes hinsichtlich Gewicht und Größe sehr grenzwertig sein. Aber mit einer OM-D EM 1/III wär das evtl. etwas. Die Wetterfestigkeit einer Kamera ist für mich weder Kauf- noch Ausschlussargument. Wenn sie es, hat ist es gut und wenn nicht … mir ist jedenfalls in über 50 Jahren fotografieren noch keine Kamera abgesoffen.
Eigene Projekte. Wie immer ein Jahresbuch (die Musiker nennen so was „The Best of…“). Die Anzahl der Bilder begrenze ich meist zwischen 50 und 70. Andere Projekte ergeben sich meist spontan und werden dann über Wochen oder Monate verfolgt. Ich lasse mich dann selbst überraschen.
Viele Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang, Einjahrbuch sollte ich auch mal machen, aber irgendwie komme ich nie dazu. Im Januar nehme ich es mir vor und schwups ist das Jahr um und das Buch noch nicht einmal angefangen. So ist das häufig mit guten Vorsätzen.
Ich würde Dir ja anbieten die S5 mal auszuprobieren, allerdings weiss ich nicht wie weit wir entfernt voneinander wohnen. Das Olympus 4/12-100 hat einen exzellenten Ruf und dürfte die beste Optik in diesem Brennweitenbereich sein, auch besser als alles, was die anderen Hersteller zu bieten haben. Aber es ist auch groß und an der PEN-F ist mir mein 12-40ziger fast schon zu groß. Aber das musst Du persönlich für Dich entscheiden. An einer EM-1 Mk.III dürfte das Objektiv einfach nur genial gut sein. Trotzdem breche ich für das 2,8/40-150 eine Lanze, die Optik begeistert mich jedes Mal wieder, die Bilder die damit entstehen sind exorbitant vom Look her. Ich hoffe das wir im Februar mehr erfahren werden, wie es weitergeht, aber dazu erscheint heute noch ein Blogartikel.
Übrigens, wenn Du mal eine Kamera draussen vergißt, dann bist Du heilfroh, wenn Sie samt Objektiv wetterfest ist. Das ist mir mit der alten EM-1 Mk.I mal passiert.
Viele Grüße
Jörg